von Jörg Luibl,

Börsenmagazin über Akte Jowood

Der Artikel "Die Akte Jowood" in der aktuellen PC PowerPlay zieht weitere Kreise: Mittlerweile berichten auch Börsenmagazine über die vom Spielemagazin kritisierten Praktiken hinter den Kulissen der Branche. Noch im Oktober wurde zum Kauf der JoWooD-Aktien geraten, als Der Aktionär einen direkten Zusammenhang zwischen Gothic 3 und dem Kurs beschrieb: 

"Kurzfristig hänge die Entwicklung der Aktie am Erfolg von "Gothic 3" ab. Laufe der Titel, habe die Aktie noch Potenzial nach oben. Bei einem Misserfolg sollte man sich aber auf einen deutlichen Rücksetzer einstellen."

Jetzt widmet sich das WirtschaftsBlatt den Vorgängen im Hintergrund, über die wir aktuell mit Chefredakteur Martin Deppe gesprochen haben - hier die komplette News:

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JoWooD-Top-Titel gerät unter Beschuss

Gothic 3 hätte der Top-Seller des Computerspiele-Produzenten JoWooD im Weihnachtsgeschäft werden sollen. In den Verkaufscharts - das Spiel ist seit Oktober in den Regalen - feiert Gothic 3 auch erste Erfolge. Aber das deutsche Computer-Magazin PC PowerPlay hat das Spiel bereits vor dem Release getestet und massive Mängel festgestellt. "Das Spiel ist völlig fehlerhaft. Wir haben JoWooD deshalb mitgeteilt, dass wir es nicht richtig bewerten können", sagt PC PowerPlay-Chefredakteur Martin Deppe. "Die Akte JoWooD"

Daraufhin habe es Drohschreiben von JoWooD gegen das deutsche Magazin gegeben, in denen auch von Schadenersatzforderungen die Rede war. Das wollte PC PowerPlay nicht auf sich sitzen lassen und wollte in seiner jüngsten Ausgabe unter dem Titel "Die Akte JoWooD" über diese Drohmethoden berichten. Da meldete sich erneut ein Anwalt von JoWooD zu Wort, der eine einstweilige Verfügung androhte und die Veröffentlichung des Magazins verhindern wollte. "JoWooD hat aber dann davon Abstand genommen. Offiziell, weil es sich zeitlich nicht mehr ausgeht", sagt Deppe. Das Magazin mit dem kritischen Artikel ist mittlerweile erschienen, JoWooD will sich dazu aber noch nicht äussern: "Der zuständige Mitarbeiter ist im Ausland, wir müssen zuerst mit ihm Rücksprache halten". In einer Stellungnahme im Internet verweist ein Manager von JoWooD aber auf sechsstellige Verkaufszahlen von Gothic 3 und dass es sich lediglich um "Startschwierigkeiten" gehandelt habe. Das sieht Deppe anders: "Man hat mehrere Padges (Anm.: Reparaturprogramme) nachgeliefert, aber das Spiel hat noch immer zahlreiche Bugs (Anm.: Fehler). Wenn man bis zu 60 Euro für ein Spiel bezahlt, ist das eine Frechheit." (akr)

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Kommentare

arvid [I] schrieb am
brenner100 hat geschrieben:werd ich mir nächstes mal die pc powerplay angucken und nicht gamestar und pc games. die scheinen ja alles ok zu finden :lol:
Die Computerzeitschriften PC Games und Gamestar sind bei ihren äußerst hohen Testwertungen von Grafikhypes definitiv anfällig gegenüber fremder Einflussnahme, denn sie haben kaum journalistisch gut unterhaltenden Schreibstil, sondern stattdessen recht einfach gehaltene und kurz immer wieder ähnlich jubelierende Artikel, insbesondere wirklich anstrengend zu lesende "Specials". Wenn rücksichtslos auf Gewinn kalkulierende Publisher wie JoWood _von denen_ abgestraft würden, hätten sie als etablierte Computermagazine einen verlässlichen Werbepartner weniger. Nichts ist schlimmer für trägen Journalismus.
Das sich die PC Powerplay und parallel 4players nun mit einem odermehreren eher kritischen Artikeln und vorsichtiger, sachlicher Berichterstattung in die Aufmerksamkeit der Spielecommunity schreiben, ist ein ganz normales Resultat wirtschaftlich geschickter Kalkulation, diejenige Lücke der Kundenbedürfnisse zu füllen, welche die anderen Verlagsmagazine nicht füllen können: ehrliche Berichterstattung wird eventuell als wirtschaftlicher Wert begriffen? Schön. 8)
BTC schrieb am
werd ich mir nächstes mal die pc powerplay angucken und nicht gamestar und pc games. die scheinen ja alles ok zu finden :lol:
amiga_md schrieb am
eines hast du zumindest richtig erkannt. es gibt fast nichts, das ich mehr hasse, als korruption und vorteilsnahme.(also die grundfesten unserer gesellschaft)
träum weiter in deinen rosaroten wolken!! und lebe ein fremdbestimmtes leben !
cya
Bommelchen schrieb am
Fragt sich nur, wer hier der Troll ist, zumindest kann ich noch unterschieden zwischen einem geldgierigen Manager und einem kleinen Programmierer, doch diese Fähigkeit scheint in deinem Hass schon völlig abhanden gekommen zu sein. Ach, wenn jemand seinen Arbeitsplatz verliert, ist das kein Schaden? Aber klar, ein Fehlkauf für ein Spiel wiegt natürlich mehr, als die vielleicht bedrohte Existenz der Entlassenen. Was aber im Gegenzug nicht heissen soll, das man Ungereimtheiten verschweigen soll.
Geh noch etwas in deiner Wut baden, vielleicht ist ja danach eine vernünftige Diskussion möglich.
amiga_md schrieb am
@bommelchen (oder auch troll)
ja , von mir aus können die auchnoch brandbomben werfen. hier geht es um korruption zu lasten der verbraucher, du ei, und da willst du das wir alle den kopf hinhalten , scheissprodukte kaufen, und dafür milliardäre, mit ihren schmierigen aktiengeschäften, nochmehr millairden verdienen !!!
na toll, mach mal bitte deinen kopf an, bevor du um die 50 arbeitsplätze bei piranhja-bytes wetterst. hier entstehen schäden zu lasten der verbraucher......... und das sollte man ganz einfach aufklären , wie du schon so richtig schriebst. !!!
schrieb am