StarCraft 2: Wings of Liberty
24.08.2007 11:18, Jörg Luibl

Ersteindruck: Kampagne im Visier

Erst kürzlich hatte Blizzard erste Details zur Kampagne preisgegeben (wir berichteten), jetzt konnten wir auf der Games Convention erstmals etwas Storyluft schnuppern und in eine sehr frühe Fassung reinschauen. Eines können wir jetzt schon sagen, auch wenn es kaum jemanden verwundern wird: Die Präsentation der Geschichte ist erstklassig. Nicht nur die hervorragende Mimik und Gestik besticht, auch der Übergang in die Zwischensequenzen erfolgt nahtlos.

Eben spricht man noch mit einem Besatzungsmitglied, klickt auf den Gang zur Kantine, die Tür öffnet sich und die Filmszene zeigt, wie das Licht flackert und plötzlich ganz erlischt. In der Dunkelheit funkeln zwei Augen, ein riesiges Alien taucht auf und erklärt mit düsterer Stimme: "Die Artefakte werden das Schicksal der Menscheit besiegeln." Eine klasse Szene, die sofort Lust auf mehr macht. Was die Inszenierung betrifft, wird Blizzard erneut in der ersten Liga spielen.

Das Abenteuer beginnt vier Jahre nach StarCraft: Brood War , so dass ihr auch einige bekannte Charaktere des Vorgängers trefft. Wer nebenbei die Romane liest, darf sich ebenfalls auf vertraute Figuren im Spiel freuen. Ihr startet in der Rolle von Jim Raynor auf der Brücke eures Schlachtschiffes, könnt diverse Räume wie die Kantine, die Station oder die Bar aufsuchen, jeden Anwesenden ansprechen und aus verschiedenen Fragen wählen.

Ihr könnt natürlich auch sofort eine Mission starten, aber dann verpasst ihr vielleicht die ein oder andere wertvolle Information. Auch die Stimmung in eurem Team wird thematisiert: Warum rempelt euch ein Crewmitglied an? Warum nörgeln alle rum? Um das herauszufinden, müsst ihr mit den Leuten reden. Ein Grund für die schlechte Laune könnte der chronische Geldmangel sein, der euch zu Beginn begleitet.

Das werdet ihr auch bemerken, wenn ihr euch an die Konsole mit den Waffensystemen begebt: Kaum etwas ist erschwinglich, fast jede Aufrüstung zu teuer. Ihr fangt klein an, könnt erst später freier zwischen Marines, Medics & Co wählen - an Battlecruiser ist erstmal gar nicht zu denken; dafür muss man fleißig sparen. Schön ist, dass ihr nach jeder Mission die freie Wahl habt, welche Truppentypen ihr mitnehmt. So habt ihr im Gegensatz zu klassischen Kampagnen, die erst nach und nach besondere Truppen freischalten, theoretisch von Beginn an Zugriff auf alle Einheiten.

Freiheit ist auch das Stichwort auf der "Starmap": Zwar erzählt Blizzard eine lineare Story mit einem Ende, aber zwischendurch habt ihr die Wahl, welche Planeten ihr aufsuchen wollt. Auch die werden hervorragend präsentiert: Klickt ihr auf der Karte z.B. auf "Mar Sara" zoomt die Kamera zum Planeten und eine freundliche Stimme erklärt euch die Eigenheiten in Sachen Historie, Technologie, Umwelt und Politik. Dadurch entsteht sehr schnell der Eindruck eines offenen und lebendigen Universums. Habt ihr alle Infos, könnt ihr die Mission starten.

Da bekommt man zwar zunächst einen Grafikschock, denn während an Bord fast eine fotorealistische Kulisse herrschte, geht es auf dem Schlachtfeld bekanntlich zwei Etagen tiefer zur Sache. Aber Blizzard hat immer in erster Linie der Balance und Politur der Spielmechanik gehuldigt und mit seiner Echtzeitgrafik noch nie die Polygone krachen lassen. Die Einheiten sehen edel aus, gar keine Frage, aber der Bruch zum Kampagnenstil ist ein großer. Schön ist, dass auch innerhalb der Schlachten animierte Portraits für Stimmung sorgen.

Seid ihr zurückgekehrt auf euer Schiff, kann es sein, dass eine Person, mit der ihr vorher gesprochen habt, jetzt fehlt - wo ist z.B. Titus? Um das herauszufinden könnt ihr mit Jim durch das Schiff stromern. Aber Vorsicht, es könnte was im Dunkeln lauern...

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