A New Beginning
22.08.2010 15:40, Jan Wöbbeking

gc-Eindruck: Klima-Thriller

Der Kampf gegen den Klimawandel nähert sich seiner Veröffentlichung: Ab dem 8. Oktober dürfen Adventurefreunde sich durch Daedalics postapokalyptischen Umwelt-Thriller knobeln. gamescom-Besucher bekamen schon an diesem Wochenende einen ausführlichen Einblick, denn das Spiel stand bei Vertriebspartner Deep Silver/Koch Media zum Anzocken bereit. Ein Grüppchen von Wissenschaftlern aus einer durch Klimakatastrophen zerstörten Zukunft versucht, mit Hilfe von Zeitreisen wichtige Entscheidungen in der Vergangenheiten zu verändern.

Zu Beginn des Spiels muss Hauptfigur Fay z.B. den mürrischen, in der Einöde Norwegens lebenden Ex-Wissenschaftler Ben davon überzeugen, dass er die letzte Hoffnung für den bedrohten Planeten ist - schließlich war er einst ein Mitglied eines wichtigen Forschungsteams im Bereich Alternative Energien. Bevor Fay erscheint, schlüpfe ich in die Rolle des Aussteigers, um seinen Charakter ein wenig kennenzulernen. Zunächst einmal versuche ich, mit Hilfe einer Ölflasche aus der Küche und einem Keilriemenersatz eine Insektenvernichtungsmaschione zu reparieren.

Anders als bei unserem letzten Probespiel war diesmal bereits die Synchronisation mit an Bord, welche ebenso gut gelungen ist wie der mal dramatische, mal schwermütige Streicher-Soundtrack. Wenn Fay und ihre zeitreisenden Weltretter-Kollegen den Mund aufmachten, passierte das zwar nicht immer lippensynchron, aber stets passend betont. Was ebenfalls sofort auffällt sind die ruhigeren Dialoge: Während The Whispered World bereits eine ganze Ecke schwermütiger und weniger ausgeflippt war als Edna bricht aus, schlägt A New Beginning (ab 0,85€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) einen noch viel ernsteren Ton an. Alberne Gags bleiben diesmal die Ausnahme: Beim Untersuchen von Bents Einsiedler-Hütte kommentiert der mürrische Aussteiger z.B., welche Gegenstände ihn alle nicht über seinen Weltschmerz und die verpfuschte Vergangenheit hinwegbringen - auch wenn sein Psychiater ihm das einzureden versucht.

Die Rätsel scheinen ähnlich verzwickt gestaltet zu sein wie in den übrigen Daedalic-Spielen: Statt sich mit modernen Hilfen- und Übersichts-Funktionen zu behelfen wie z.B. in The Next Big Thing, ist klassischeres Knobeln gefragt. Die Kopfnüsse beschränken sich zwar auf überschaubare Areale von einigen Bildschirmen - trotzdem wurde es nach der »Bruchlandung« nach einer gescheiterten Zeitreise ganz schön knifflig, ein Ersatzteil für Faes Plasmabohrer aufzutreiben. Kollege Delvin brauchte seine Kondensator-Membran für die Basteleien an einer Laserkonstruktion und in der zertrümmerten Umgebung konnte ich auf Anhieb auch nichts finden, das ich ihm hätte als Ausgleich anbieten können.

Hoffentlich hält das aktuell am Spiel arbeitende Team um Kevin Mentz und Sebastian Schmidt das Rätseldesign möglichst frei  von Sackgassen, wie sie mitunter bei The Whispered World auftraten. Audiovisuell macht das Spiel jedenfalls schon einen stimmungsvollen Eindruck. Viele extern erstellten Grafiken, welche es zur Ankündigung vor einigen Jahren zu sehen gab, wurden mittlerweile noch einmal direkt bei Daedalic neu gezeichnet. Ganz so detailverliebt wie Marco Hüllens Zauberwald sind die Kulissen nicht geraten, der schlichtere Stil passt aber zum Comicbuch-Design. Der Öko-Thriller soll den Umfang  von The Whispered World übrigens noch einmal ein ganzes Stück überbieten.

Ersteindruck: gut

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