von Julian Dasgupta,

Entwickler über Steam Controller: "Mit Worten schwer beschreibbar"

Valve Software (Unternehmen) von Valve Software
Valve Software (Unternehmen) von Valve Software - Bildquelle: Valve Software
Am Freitag hat Valve seine Woche der Ankündigungen abgeschlossen mit der Vorstellung des Steam Controllers. Das Gamepad bricht mit dem üblichen Design und verzichtet komplett auf Analogsticks, sondern setzt stattdessen auf Trackpads. Dadurch soll sich der frei konfigurierbare Controller auch als Mausersatz eignen.

Im eigenen Firmensitz hatte der Hersteller diversen Entwickler schon früher Zugang zum neuen Eingabegerät gewährt, wie Gamasutra berichtet. So merkt Dan Tabar von Data Realms an, dass sich selbst einzelne Bereiche des Trackpads genau konfigurieren lassen. Bei Spielen, die den Controller nicht nativ unterstützen, könnte man z.B. den oberen Bereich auf Shift+W festlegen, sodass die eigene Figur in Ego-Shootern dann rennt. Man könne die Pads wahlweise auch vierteln oder achteln für die Belegung.

Tabar betont auch: Die Touchflächen seien nicht vergleichbar mit den Touchpads, die bei Notebooks zum Einsatz kommen.

"Alle denken, 'Ach du Scheiße, die ersetzen Analogsticks durch Trackpads.' Aber das ist überhaupt nicht wie ein Laptop-Touchpad. Es fühlt sich einfach gut an. Es ist schwierig, das mit Worten zu beschreiben.

Wenn du deinen Daumen in einen äußeren Bereich bewegst, dann fühlst du das. Die Zonen auf dem Trackpad sind unabhängig voneinander."

Chris Remo von Double Fine lässt verlauten: "Wir haben es angestöpselt und es hat einfach funktioniert. Wir hatten das nicht irgendwie unterstützt im Spiel. Es hat wirklich, wirklich gut funktioniert. Ich war sehr beeindruckt von der Maus-Nachahmung. Es fühlt sich nicht wie ein Trackpad an."

Remo zufolge gibt es einen kleinen Lautsprecher am Controller, über den ein "Tick"-Geräusch kommt in Abhängigkeit davon, wie schnell man seine Daumen über das Trackpad bewegt.

"Es klingt so, als ob es da tatsächlich eine Mechanik gibt, wodurch es sich auch mechanisch anfühlt, aber nicht auf klobige Art und Weise. Es ist high-tech-mäßig und präzise. Ich kann Trackpads auf Laptops nicht ausstehen, aber das hier hat sich wirklich gut angefühlt. Es gibt da im Prinzip keine Lernkurve hinsichtlich der Genauigkeit."

Ichiro Lambe von Dejobaan Games (AaaaaAAaaaAAAaaAAAAaAAAAA!) gab ebenfalls seine Meinung zum besten: Das Ganze fühle sich so an, als ob man seine Finger über eine raue Oberflache bewege. Gegenüber Kotaku lässt er noch verlauten, man sei die ersten Minuten erstmal beschäftigt damit, mit den Daumen die Trackpads zu bearbeiten und über das Gefühl zu staunen. Es fühle sich so an, als ob man tatsächlich etwas, z.B. einen Trackball, bewege. Da das Verhalten letztendlich durch Software gesteuert werde, sei der Controller aber flexibel: In Menüs sei das Ganze dann eher wie eine Maus oder ein Laptop-Touchpad.

Der Vergleich zu herkömmlichen Gamepads: "Er ist vertraut genug, um zugänglich zu sein, aber viel präziser für alles was in Richtung WASD plus Mouse-Look geht." Er gehe davon aus, dass Valve noch deutlich ungewöhnlichere Designs ausprobiert hatte, bevor man sich auf einen klassischen Controllern ähnlicheren Ansatz festlegte.

"Könnte noch ein paar Verbesserungen vertragen, funktioniert aber gut"

Tommy Refenes von Team Meat (Super Meat Boy) beschäftigt sich in einem Blog-Artikel etwas ausführlicher mit seinem Testerlebnis, welches sich wohl eher im Plattformer drehte. Er sei Steuerung und Controllern ein sehr wählerischer Mensch, der auf Knöpfe und gute Responsivität Wert lege. Der Steam Controller sei "merkwürdig".

Der aus einem 3D-Drucker stammende Prototyp sei etwas größer als ein Xbox 360-Gamepad, aber ungefähr genauso schwer. Das große Problem bei Touchpads sei generell das Fehlen physischer Knöpfe, sodass man genau weiß, wann man mit dem Finger an der richtigen Stelle ist. Das haptische Feedback im Steam Controller helfe, löse das Problem aber nicht vollständig für ihn. Sein Vorschlag: Leichte Erhöhungen in das Trackpad einbauen, die noch vom Finger wahrgenommen werden können, aber nicht so hoch sind, dass sie im Maus-Modus stören würden.

Letztendlich habe er sein Super Meat Boy damit spielen können und auch Spelunky ausprobiert, wo der Controller "großartig" funktioniert hätte.

Das Fazit am Ende: "Wenn ihr mich fragt, ob ich Spiele mit dem Steam Controller spielen würde... dann würde ich ja sagen. Wenn ich mich zwischen dem Steam Controller und dem 360-Controller entscheiden müsste, würde meine Wahl auf letzteren fallen. Versteht das aber nicht als Kritik an ersterem, weil da einfach eher die Gewohnheit des Vertrauten die Funktionalität überwiegt.

Ich würde den 360-Controller wählen, weil ich damit mehrere Tausend Stunden an Erfahrung habe. Wenn aber plötzlich morgen alle klassischen Gamepads vom Angesicht der Erde verschwinden und nur der Steam Controller übrig bleiben würde, wäre das keine schlechte Sache. Ich glaube nicht, dass der Spielewelt plötzlich was fehlen würde. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie sich die finale Hardware anfühlen wird, weil ich glaube, dass wir mit den kommenden Iterationen des Controllers letztendlich etwas bekommen werden, das anders aussieht, sich aber immer noch gut anfühlt.

Kurzfassung: Toller Start, benötigt noch einige Verbesserungen, aber ich konnte alle Spiele, die ich wollte, damit ganz gut spielen."






Kommentare

Nightred schrieb am
Also mein PC ist seit über einem Jahr vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer gezogen. Warum?
HDMI -> TV -> BAMM ^^
mindfaQ schrieb am
Appache hat geschrieben:Ganz ehrlich: welcher normalsterbliche Mensch stellt sich so was, oder gar einen PC ins Wohnzimmer? Also ich kenne keinen einzigen.
Abgewandelte PCs mit Nachteilen (Xbone, PS4) planen viele sich ins Wohnzimmer zu stellen, also eine ziemlich lustige Aussage von dir. Außerdem gibt es bereits viele Millionen kompatibler Geräte bei den Benutzern, das Projekt ist also garnicht so sehr von Absatzzahlen abhängig wie du denkst bzw. vielleicht verstehst du das Konzept ja immer noch nicht.
Vernon schrieb am
*ruft einen Letztes-Wort-Wettbewerb aus*
johndoe724410 schrieb am
Doch doch, ich hab einige Geräte im Wohnzimmer. Nur keinen PC
Du hast vergessen mich damit zu zitieren dass ich dir ja deine Meinung lasse, du mir meine auch?
Sollen wir jetzt ewig so weiter machen oder belassen wir es dabei?
KleinerMrDerb schrieb am
Appache hat geschrieben:haste dein Bett und dein Klo nicht gleich auch noch drin?? Kann man doch auch alles wunderbar zusamme legen, willkommen im 21 Jahrhundert
Also doch nur ein Troll?
Appache hat geschrieben:PS: Einstein sagte auch "Ich fürchte den Tag an dem die Technologie mehr Raum einnimmt als für die zwischenmenschliche Interaktion genutzt wird. Dann wird die Welt eine Generation von 'Idioten' haben."
Schrieb er in einem Internetforum per PC..... oder doch per Smartphone? oder per Smart TV? oder per Konsole... ach keine Ahnung aber gut das wir geklärt haben, dass das älteste aller Geräte, der PC zuviel der Technologie ist....
Nachdem ich deine ganzen Meinungen nun also geört habe gehe ich doch stark davon aus, dass du in deinem Wohnzimmer KEIN EINZIGES elektrisches Gerät zur Unterhaltung stehen hast.... denn alles andere würde dich irgendwie in einem geheuchelten Licht darstehen lassen.
schrieb am