von Jan Wöbbeking,

gc-Eindruck: The 3rd Birthday



Das Survival-Prinzip hat sich überlebt: In Square Enix' drittem Teil der Horror-Saga Parasite Eve fliegen zwar jede Menge ekliger Tentakelmonster durch das verschneite New York, doch der Titel dreht sich in erster Linie um blitzschnelle Action aus der Schulterperspektive. Diverse rollenspieltypische Spielmechaniken wie Erfahrungspunkte und das Erlernen neuer Fähigkeiten sind zwar ebenfalls enthalten, doch im Mittelpunkt steht der actionreiche Kampf gegen skurrile Monstrositäten mit langen Armen und Stelzen. In Japan erscheint das Spiel bereits im kommenden Winter, hierzulande kann es noch etwas länger dauern. Regie führt Hajime Tabata (Crisis Core), das Charakterdesign stammt von Tetsuya Nomura und die Musik von Yoko Shimomura (beide Kingdom Hearts).

Hauptfigur ist erneut Aya Brea aus dem ersten Teil: Sie ist zwar ein Mensch, besitzt aber modifizierte Gene. Dadurch besitzt sie die Fähigkeit, wie in der Kampagne von Battlefield 2: Modern Combat in die Körper ihrer Mitstreiter zu schlüpfen. Wenn zwei Kameraden wie bei Gears hinter einer hüfthohen Deckungsmauer lauern, richte ich einfach die Kamera auf einen davon und teleportiere mich per Knopfdruck an seine Stelle. Später funktioniert dieser Platztausch auch mit Widersachern.



Dank des Tricks kann ich den wütend mit seinen Tentakeln fuchtelnden Riesenbrocken vor mir schnell umkreisen und gezielt seine Schwachstellen angreifen - theoretisch jedenfalls. In der Praxis habe ich erst einmal mit der Steuerung zu kämpfen. Sie wirkt zu Beginn etwas fummelig und überladen. Gegner werden zwar auf Knopfdruck automatisch aufgeschaltet, trotzdem muss man sich nebenbei um die noch recht passive Kamera kümmern. Vor Beginn der Mission belegt man die vier Feuerknöpfe mit jeweils einer Wumme - dazu zählt ein Sturm- ein Scharfschützengewehr und diverse andere Kaputtmacher.

Eine der erlernbaren Fähigkeiten ist ein »Super State«. Ist sie aktiviert, düst Aya mit schnellen Dash-Attacken über die Schlachtfelder. Hoffentlich findet man auf Dauer deutlich ähnlich gut in die Handhabung hinein wie die Entwickler, welche schon recht flott und sicher durch die Levels huschten. Steuerungsprobleme haben sich schließlich sich schon in vielen PSP-Shooter als Spielspaßkiller erwiesen.



Auf visueller Ebene hat mich das Spiel dagegen vom ersten Moment an positiv überrascht. 3rd Birthday ist ein echter Hingucker: Die schmutzige Metropole strotzt vor Details und auch die darin wütenden Biester machen eine ausgezeichnete Figur. Sie besitzen zwar eine Shooter-typische braungraue Haut, doch ihre gruselig verschnörkelten Formen, die fließenden Animationen und die butterweiche Bildrate machen das mehr als Wett.

Final Fantasy-Fans können sich schon einmal auf ähnlich hübsche Kulissen freuen, denn der PSP-Ableger Agito 13 nutzt die gleiche Engine. Sie wurde von beiden Teams in Kooperation entwickelt. Auch das japanische Entwicklerstudio Hexadrive (Rez HD) von Ex-Capcom Programmierer Mazakazu Matsushitahat steuerte technisches Knowhow bei. Resistance Retribution bekommt also zumindest grafisch und designtechnisch Konkurrenz. Trotzdem bin ich noch skeptisch, ob sich die gewöhnungsdürftige Handhabung auf Dauer beweisen kann.

Ersteindruck: befriedigend



Kommentare

ibolend schrieb am
wenn das spiel gut auf fällt hol ich mir es
schrieb am
The 3rd Birthday
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