von Julian Dasgupta,

GDC 2009: Keynote von Kojima

Wie die Veranstalter der Game Developers Conference 2009 verlauten lassen, konnte man nach Satoru Iwata mit Hideo Kojima einen weiteren bekannten Branchenvertreter für eine Keynote-Präsentation verpflichten. Der Chef von Kojima Productions wird dabei am Beispiel der Metal Gear-Serie erläutern, wie man Hindernisse in der Entwicklung mit kreativem Gamedesign angehen kann.

Dabei kann natürlich nicht völlig ausgeschlossen werden, dass auch etwas Neues gezeigt werden wird: Die GDC wird immer häufiger dazu genutzt, Spiele offiziell angekündigen - siehe beispielsweise Gears of War 2 im vergangen Jahr -, und vor Kurzem hatte Kojima angedeutet, dass eines seiner Projekte vielleicht noch in diesem Jahr erscheint.
Quelle: Pressemitteilung

Kommentare

Oberdepp schrieb am
Aber die Sachen, die man nur schnallt, wenn man das Vorwissen hat, schaden nicht gerade, wenn man das auch gleichzeitig nicht besitzt.
Es ist ganz natürlich, dass die ganzen Infos aus den ersten drei Teilen im vierten Teil nicht vollständig auftauchen, bestes Beispiel ist vielleicht sogar Olga. Die wird erwähnt, man kennt sie anscheinend und hat ihr einen Gefallen getan. Das ist ungefähr das, was man in MGS4 erfährt. Mehr erfährt man zur Person nicht und wie es zum "Versprechen" zwischen Olga und Raiden gekommen ist, erfährt man auch nicht. Aber dadurch, dass man es nicht weiß, enstehen keine fehlenden Zusammenhänge, womit man nun MGS4 nicht mehr versteht.
Und natürlich hilft es viel, wenn man das eine oder andere vorher schon gehört hat, es trägt zum Verständnis bei. Aber es ist einfach falsch zu sagen, dass man MGS4 nicht verstehen könnte, ohne die vorigen Teile gespielt zu haben.
Dazu kommt auch, dass, wenn man ehrlich ist, auf die charakterischte Darstellung in den vorigen Teilen nie so extrem geachtet wurde wie im vierten Teil. Die Beziehung zwischen Rose und Raiden zum Beispiel im zweiten Teil ist da so ein Ding. Schön und gut, wenn man wusste, dass die beiden bis zu den Vorkommnissen in Big Shell zusammen waren, das erfährt man aber auch in MGS4 und diese Mini-Information ist nicht wirklich schwer zu verdauen, um dann die ganzen Zusatz-Informationen zu Raiden zu verstehen, die man dann widerum erst in MGS4 erfährt (also seinen psychologischen Problemen).
Genau so die Beziehung zwischen Meryl und Snake im ersten Teil. Man wusste nicht wirklich genau, wie sie zueinander stehen. Es gab Anspielungen, das war's.
Also gerade Bindungen zu den Charakteren setzen keine Vorkenntnisse voraus. Das will ich damit sagen. Die Informationen aus den vorigen Teilen ist zu maginal und wird im vierten Teil nochmal aufgefrischt. Die Informationen, die man nicht bekommt, braucht man auch nicht.
Und warum Snake wirklich altert, wissen auch wir Veteranen nicht so ganz am Anfang....
Bloody Sn0w schrieb am
@Oberdepp:
Es stimmt schon, dass man MGS4 theoretisch ohne Vorwissen spielen und größtenteils verstehen kann. Darauf wurde scheinbar geachtet, vielleicht auch einfach um das Gedächniss wieder aufzufrischen. Wer bei den langen Briefings nicht geistig abschaltet, der erfährt ungemein viel...fast schon zu viel.
Das Problem für Neulinge der Serie ist, dass sie mit Themen bombardiert werden. Ich höre in der ersten Rückblende, dass Snake schnell altert, muss mir Namen wie Naomi und Foxdie merken, bis zur Mitte des zweiten Aktes, wo man von Naomi aufgeklärt wird, aber auch neue Informationen erhält. Dazwischen habe ich aber schon wieder tausend neue Themen und Informationen, die noch später erklärt und aufgeklärt werden. Nämlich, dass ich ja eigentlich Liquid jagen muss, der einen Aufstand plant. Man wird im kurz darauf folgenden Briefing über PMC, SOP etc. informiert und das sehr detailiert. Im 1. Akt selbst trifft man Meryl, die nochmal genau erklärt wie das mit Nanomaschinen und Soldaten funktioniert etc etc etc.
Die Geschichte ist einfach "zu" kompliziert aufgemacht. Themen werden angesprochen, verstricken sich mit anderen und werden dann verkreuzt wieder aufgedröselt. Das ganze gefüllt mit viel Blabla um eine Grundstimmung zu erzeugen. Um wirklich jedes Detail zu verstehen, muss man das Spiel mehrmals durchspielen. Da kann man von Glück reden, wenn man die Serie schon kennt und die Grundlagen abrufbereit im Kopf hat.
(Ist das gutes Storytelling? Fehlt Kojima ein guter Lektor? Vermutlich schon.)
Und ja es gibt eine menge Details, die ein Vorwissen voraussetzen. Ich pick einfach mal die Hochzeitsszene am Ende heraus. Für Nichtkenner ist es absolut lächerlich, dass Meryl einen Waffengurt samt Deagle am Hochzeitskleid trägt. Kenner des ersten Teils werden diese Anspielung aber verstehen. Nur ein kleines Detail, aber es gibt viele solcher Dinge und auch größere storybezogene Elemente, von denen du ja selbst schon einige genannt hast. ;)
Was die Bindung zu den Figuren, die...
johndoe504156 schrieb am
4P|TGfkaTRichter hat geschrieben:In dem zweiten Artikel wird Murakami mit Kojima verglichen. Jetzt muss ich mal den Fanboy raushängen lassen und klar sagen, dass dies eine extreme Beleidigung von Murakami darstellt. Stirbt Artikelschreiber!!!! :evil:
Da muss ich dir zustimmen!
Murakami ist Kojima Lichtjahre voraus, was das Geschichtenerzählen und Komplexität der Charaktere sowie der Story anbelangt.
Oberdepp schrieb am
Damn, keine Ahnung, warum ich Mary die ganze Zeit im Hinterkopf hatte. Asche über meinen Haupt.
Aber selbst wenn man Snake im ersten Teil spielt, was erfährt man denn von ihm? Nichts, was man im vierten Teil auch nicht erfährt und vorallem erfährt man noch viel mehr von Snake im vierten Teil.
Jetzt mal eine Frage an alle, die alle vier Teile gespielt haben: muss man die Story von Snake aus dem ersten Teil kennen, um zu wissen, wer Snake ist? Sicher, am Anfang von MGS4 ist da ein riesen Fragezeichen, warum er so schnell altert, aber das ist bei jedem so, da auf das Alterungs-Prozess eh erst im zweiten Akt eingegangen wird und später erfährt man dann von Big Mama die ganze Wahrheit über Solid Snake, über Big Boss und über Liquid Snake.
Welches Vorwissen braucht man aus den Vorteilen, um MGS4 zu verstehen? Das einzige Manko, was mir einfällt, sind die Metal Gears selber. Vielleicht ist auch etwas zu wenig auf die Verbindung zwischen Revolver Ocelot und Liquid eingegangen worden, aber das klärt sich auch alles im Laufe des Spieles.
Welche Fragezeichen bleiben also offen, wenn man nur MGS4 gespielt hat?
Und an Trichter:
Es ist ein Fakt, dass man alleine in MGS4 mehr über das MGS-Universum erfährt, als in den drei Teilen zuvor. Das kannst du aber nicht wissen, weil du den vierten Teil nie gespielt hast. Du bist eigentlich der Einzige hier, der die Diskussion mitführt, der eigentlich keine Ahnung vom MGS-Universum hat.
johndoe869725 schrieb am
@ Snow
Da hast du mich erwischt, MGS3 ist der Teil, den ich am wenigsten kenne. In diesem thread wollte ich mich eigentlich gar nicht groß auf Diskussionen einlassen, aber es schein ein Automatismus zu sein, liegt vielleicht in meinen Genen. Aber das passiert mir eigentlich immer, wenn ich mit einem Objekt zusammentreffe, das ein extreme Verehrung, die übertrieben ist, genießt. Da kannst du auch die Gothic 3 und PB Fanboys fragen, wobei die noch ne klarer Spur extremer als die MGS Fans sind.
schrieb am