Gran Turismo PSP
22.08.2009 19:00, Michael Krosta

gc-Eindruck: Handheld-Renner

Die Handheld-Umsetzung von Gran Turismo wurde schon von vielen Zweiflern für tot erklärt, doch meldete sich Polyphony auf der E3 überraschend mit einer spielbaren und weit fortgeschrittenen Fassung zurück. Auch auf der gamescom konnte man wieder einige Runden drehen und allem Anschein nach hat sich das lange Warten gelohnt: Technisch haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet und erreichen fast das Niveau der PS2-Vorgänger. Strecken wie Trial Mountain, die Nordschleife oder Seoul sehen fantastisch aus, allerdings muss man hier auf ein paar Licht- und Partikeleffekte verzichten, die auf der PS2 noch für ein kleines Plus an Grafikqualität gesorgt haben.

Dafür kann die PSP-Umsetzung mit einer neuen Perspektive aufwarten, die Ansätze einer Cockpitansicht zeigt. Zwar bekommt man kein Armaturenbrett zu sehen, doch wird zumindest der obere Teil des Lenkrads sowie der Türrahmen samt Außenspiegel dargestellt, was insgesamt für ein intensiveres Fahrerlebnis sorgt als in der Innen-/Motorhauben- oder Außenperspektive.

Das Fahrverhalten wurde im Vergleich zu GT4 leicht entschärft, obwohl man auch hier die Wahl zwischen einer Standard- und Profi-Physik hat. Da der PSP analoge Eingabemöglichkeiten fehlen, muss man an dieser Stelle kleine Kompromisse eingehen, da man mit den digitalen Tasten Gas und Bremse nie so feinfühlig dosieren könnte, wie es eine anspruchsvollere Fahrphysik erfordern würde.

Ein Wehmutstropfen ist und bleibt allerdings die Startaufstellung: Gerade mal drei KI-Gegner kämpfen mit mir um den Sieg - das ist eindeutig zu wenig, denn auf der PS2 rasten immerhin noch sechs Boliden über die Pisten. Leider wird sich daran bis zur Veröffentlichung wahrscheinlich nichts mehr ändern, doch kann man zumindest auch im Adhoc-Modus gegen drei Konkurrenten antreten. Online bleiben die Motoren dagegen aus, was eigentlich schade ist, da sich mit Ranglisten und Ligen sicherlich reizvoll gewesen wären.

Ich bin mir noch nicht sicher, wie viel Spaß es langfristig machen wird, immer nur gegen drei andere Fahrer um den Sieg zu rasen. Genau dieses Problem hatte man schon mit der Motorrad-Sim Tourist Trophy. Am Fahrgefühl sowie der Präsentation gibt es dagegen nichts auszusetzen, da beides trotz leichter Kompromisse ähnlich gut ausfällt wie auf der PS2. Deshalb drücke ich die Daumen, dass es Polyphony durch irgendeinen Trick doch noch schafft, die Startaufstellung zu vergrößern, aber auch so dürfte Gran Turismo zu einem der besten Rennspiele der PSP avancieren.

gc-Eindruck: sehr gut

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