Auf der TGS wurde nicht nur der angepeilte Veröffentlichungszeitraum von
The Last Guardian (ab 10,00€ bei kaufen) genannt (siehe
News). Fumito Ueda persönlich nutzte die Gelegenheit und informierte die anwesenden Journalisten in einer etwas zähen, weil vorbereiteten Interview-Session mit einem US-Produzenten über den Stand der Entwicklung.
Während man bei
Ico und
Shadow of the Colossus die R&D-Seite (Research & Development) parallel zum Spieldesign betrieb, konzentrierte man sich bei The Last Guardian zunächst ausschließlich auf die Entwicklung der Technologie als Grundgerüst. Dabei lag der Fokus u.a. auf den Bewegungen des Wesens, das Trico heißt. Das Ziel war es, ein flexibleres Redesign von Levels zu ermöglichen, was auch ein Grund dafür ist, dass sich Trico schnell dem Leveldesign anpassen kann. Als Beispiel wurde z.B. die Fähigkeit genannt, dass die Kreatur auch zwischen Verengungen hindurch kriechen kann. Zudem legt man viel Wert auf Details: So lehnt sich der immer noch namenlose Junge automatisch gegen eine Wand, wenn er sich an ihr befindet.
Nachdem man die technischen Voraussetzungen geschaffen hat, setzt sich das Team erst jetzt intensiv mit der Erarbeitung und Umsetzung der Spielideen sowie Mechaniken auseinander. Momentan sei man laut Ueda am Ende der Trial & Error-Phase angelangt, so dass jetzt die so genannte Crunch-Time beginnt, in der die Mitarbeiter richtig ranklotzen müssen.
Über den eigentlichen Spielablauf wollte der Schöpfer noch nicht viel verraten und stellte klar, dass er das Spielerlebnis nicht schon im Vorfeld verderben möchte, indem er bereits alles zeigt. Stattdessen verwies auf den
jüngsten Trailer, der bereits eine Vorstellung davon vermitteln soll, was den Spieler in The Last Guardian erwartet. Allerdings plauderte er aus, dass sich die Level dynamisch verändern werden, was sich gleichzeitig auch auf die Rätsel sowie die Erkundung der Welt auswirken wird. Inhaltlich steht die Beziehung des Jungen zu Trico im Mittelpunkt, wobei die beiden am Anfang des Abenteuers kein sonderlich gutes Verhältnis zueinander haben sollen. Erst mit der Zeit wird das emotionale Band zwischen ihnen stärker und aus der gegenseitigen Ablehnung entsteht langsam eine Freundschaft.
Allerdings legt Ueda Wert darauf zu betonen, dass Trico ein Tier ist und bleibt. Dabei vergleicht er das Verhalten der Kreatur mit dem eines Hundes, der nicht immer gehorcht, wenn man ihm etwas sagt. Damit bleibt Trico immer unberechenbar und dürfte mit seinen Reaktionen für einige Überraschungen (und vielleicht auch Probleme) sorgen.
Sowohl das Ende von Shadow of the Colossus als auch Ico waren sehr sentimental und traurig. Im Internet kursierten deshalb bereits Gerüchte, nach denen auch The Last Guardian kein Happy End für das ungleiche Duo bieten wird. Diesen tritt Ueda-san jetzt entgegen: Seiner Aussage nach wird das Ende nicht traurig sein - viel mehr strebt man ein offenes Ende an, was nicht zwingend sentimental sein muss. Interessant ist allerdings der Hinweis, dass man momentan darüber nachdenkt, Shadow of the Colossus und The Last Guardian inhaltlich miteinander zu verknüpfen. Als sicher gilt dieser Schritt allerdings nicht.
Das Gleiche kann man über die 3D-Pläne sagen: Obwohl die HD-Remakes von Shadow of the Colossus und Ico auf jeden Fall auf 3D getrimmt werden, ist man sich diesbezüglich bei The Last Guardian nach aktuellem Stand noch nicht sicher. Nichtsdestotrotz ist Ueda-san von den technischen Möglichkeiten der PS3 fasziniert: Vor allem die detaillierte Darstellung von Augen sind für ihn von großer Bedeutung, da man mit deren Hilfe sehr viel vermitteln kann.
Dass nach Ico und Shadow of the Colossus auch hier ein kleiner Junge in die tragende Figur sein wird, ist laut Ueda mehr Zufall als gewollt. So hatte man ursprünglich ein kleines Mädchen für die Hauptrolle vorgesehen, doch schien am Ende aufgrund des starken Körpereinsatzes ein männlicher Protagonist doch die bessere Wahl zu sein.
"Außerdem tragen Mädchen ja Röcke", stellt der kreative Entwickler grinsend am Ende der Präsentation fest...
TGS-Eindruck: nicht möglich