von Michael Krosta,

gc-Eindruck: Sports Champions



Wii hat Wii Sports. Kinect bekommt Kinect Sports. Und Move? Wie wäre es denn mit Move Sports? Nein, denn ein Hauch von Einfallsreichtum darf es dann doch sein: Die Sportspielsammlung für Sonys Motion-Controller hört auf den Namen Sports Champions und bietet ebenfalls eine stattliche Auswahl an Aktivitäten, die vom Bogenschießen bis hin zu Gladiatorenkämpfen reicht. Auf der gamescom haben wir allerdings die weniger gefährlichen Disziplinen bevorzugt...

Zum einen ging es im Zweier-Team auf den sandigen Beachvolleyballplatz: Das einfache Pritschen spielt hier keine Rolle – stattdessen bestimmen das Baggern, Schmetterbälle sowie gut abgepasste Blocks und Hechtsprünge den Spielablauf. Nicht zu vergessen die Aufschläge, wobei man hier die Wahl zwischen einer Standardvariante oder einem Sprung-Aufschlag mit Anlauf hat. Die Bewegungen, die man mit den beiden Move-Controllern ausführt, entsprechen dabei überwiegend den realen Vorbildern: Beim Baggern führt man z.B. beide Hände in Bauchnähe zusammen und reißt die Vorderarme nach oben, wenn sich der Ball im Anflug befindet. Entscheidend für eine erfolgreiche Ballannahme und Weitergabe ist der Moment, wann man sich bewegt. Als Indikator für das richtige Timing fungiert hier ein kleines Kreis-Icon neben den Spielern. Färbt es sich grün, ist der ideale Zeitpunkt für die Aktion gekommen. Der Vorteil dieses Systems: Die leichte Verzögerung, die normalerweise auch das Spielgefühl mit den Move-Controllern leicht beeinträchtigt, kommt hier weniger zum Tragen, da man sich mehr auf das Zeitfenster des grünen Kreises konzentriert als auf die Akteure selbst. Dadurch wirkt der Spielfluss hier angenehm dynamisch, auch wenn die Bewegungsfreiheit durch die automatisierte Laufarbeit ähnlich eingeschränkt wird wie bei vergleichbaren Titeln.



Anschließend habe ich den Sandplatz gegen eine Tischtennisplatte getauscht: Den vorderen Spieler sieht man allerdings lediglich beim Aufschlag – ansonsten bewegt man nur den Schläger über den Bildschirm, der bei zwei Spielern geteilt wird. Dabei wird deutlich, dass der Move-Controller über eine ähnliche Präzision verfügt wie Wii MotionPlus: Selbst leichte Veränderungen am Handgelenk werden auf die Haltung des virtuellen Schlägers übertragen – zwar wie gewohnt mit einer leichten Verzögerung, doch fällt diese bei den schnellen Ballwechseln nicht so sehr ins Gewicht wie befürchtet. Auffällig ist, dass kurze Bewegungen in der Regel nicht reichen, um erfolgreich zu sein. Wie oft habe ich schon bei Wii Sports und anderen Titeln mit einem minimalen Bewegungsaufwand maximale Ziele eingefahren. Bei diesem Tischtennis muss man dagegen ordentlich ausholen, damit der Schlag mit der gewünschten Kraft und Schnelligkeit ausgeführt wird. Trotzdem sind nicht immer alle Reaktionen auf die Bewegungen des Controllers nachvollziehbar. Besonders die Erfassung der Rückhand bereitet manchmal noch Probleme.

Bisher sieht es so aus, als würden sich Kinect Sports und Sonys Sports Champions mindestens auf Augenhöhe gegenübertreten. Wer die Nase vorne hat, lässt sich aber erst herausfinden, wenn alle Disziplinen der beiden Kontrahenten auf Herz und Nieren getestet wurden.

gc-Eindruck
: befriedigend



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