von Julian Dasgupta,

gamescom: Streit um Veranstaltungsort

Vor einem Monat schon hatte Die Welt berichtet, dass es zwischen der Stadt Köln und der Immobiliengesellschaft Oppenheim-Esch kriselt. Letzterer gehören über eine Tochtergesellschaft vier Hallen, ein Kongresszentrum sowie das Verwaltungsgebäude auf dem Messegelände in der Rheinmetropole. Für die Nutzung jener Gebäude entrichtete die Koelnmesse bis dato eines Jahresmiete von 20,7 Mio. Euro. Das wiederum empfand der Oberbürgermeister (und gleichzeitig damit auch: Aufsichtsratschef des Veranstalters) als zu hoch und gab ein Rechtsgutachten in Auftrag.

Wie GI.biz nun mitteilt, hat sich die Situation nicht verbessert. Die Stadt habe den Mietvertrag mittlerweile aufgekündigt. Da das Bauvorhaben vor über sechs Jahren zudem nicht öffentlich ausgeschrieben wurde, sitzt den Beteiligten außerdem die EU-Kommission im Nacken und forderte eine Rückabwicklung des Geschäfts bis zum 3. August. Die Koelnmesse besteht auf eine Rückübertragung - Oppenheim-Esch soll dafür mit einem Betrag in Höhe des damals gezahlten Geldes für das Grundstück sowie des Werts der mittlerweile darauf errichteten Gebäude entschädigt werden.

Dort sieht man das naturgemäß etwas anders und ist bereit, "jedweden prozessualen Weg" zu beschreiten. Die Kündigung sei aus Sicht des Unternehmens unwirksam, die Stadt sei weiterhin verpflichtet, eine Mietgebühr zu zahlen. Im Extremfall könnte gar eine Zwangsräumung drohen.

Die Koelnmesse pocht auf ein "dringliches Nutzungsrecht" und ließ gegenüber dem Magazin verlauten: "Die Veranstaltungen sind sicher und wir werden die gamescom noch erfolgreicher durchführen als im Jahr zuvor." Bei der Immobilienfirma ist man hingegen überzeugt davon, dass das Nutzungsrecht explizit an die Mietzahlungen gebunden ist. Beim Herstellerverband BIU macht man sich derzeit allerdings keine Sorgen:

"Wir gehen davon aus, dass sich die Tore der Messe öffnen werden und die gamescom nicht von einstweiligen Maßnahmen betroffen ist. Trotz aller Drohgebärden erwarten wir, dass sich etwaige juristische Scharmützel allenfalls abseits der gamescom zwischen der Stadt Köln und dem Geländeeigentümer abspielen. Der Eigentümer kann an einer Absage der Messe ja kein Interesse haben, da er selbst ein erhebliches Haftungsrisiko trägt, wenn im Nachhinein die Unzulässigkeit von einstweiligen Maßnahmen gerichtlich festgestellt werden würde."



Kommentare

Erynhir schrieb am
S-p-a-r-k-y hat geschrieben:
Im Endeffekt entscheiden nicht wir, wo die Gamescom stattfindet, sondern die Veranstalter und die Industrie. Und wenn die meinen Köln ist am besten geeignet, dann wird es in Köln gemacht. Wenn die morgen aber meinen Köln ist nicht mehr geeignet, dann gehen sie vielleicht nach Hannover oder ganz woanders hin! Darauf haben wir keinen Einfluss. Rolling Eyes
--> halte ich für eine komplette Fehleinschätzung! Der Veranstalter ist an die Nachfrage gebunden und die Industrie ist eine Hure, ergo sind sie an Publikum gebunden, somit kann das Publikum bestimmen.
Und wie kommst du darauf? Warum hätte man sich dann für Köln entschieden? Leipzig hatte viele Besucher, Wachstumspotential war vorhanden.
Aus welchem Grund ist man also nach Köln?
Das ist ganz einfach, weil die Hersteller und der Veranstalter das so wollten, nicht weil man das Publikum gefragt hat.
Das Köln dann mehr Besucher im ersten, als Leipzig im letzten Jahr hatte spricht im Grunde nur für Köln.
Mal sehen wie es dann nächste Woche sein wird.
S-p-a-r-k-y schrieb am
Ihr Heuchler,
nenn mir bitte einer einen fakt bei dem es keinen unterschied zwischen den neuen und alten bundesländern gibt?!
Darüber kann man lange Diskutieren und sich aufregen oder auch nicht, solange Wirtschaft und Politik mit zwei Tabellen händeln, wirds eine Zweiteilung geben. (Punkt!)
Im Endeffekt entscheiden nicht wir, wo die Gamescom stattfindet, sondern die Veranstalter und die Industrie. Und wenn die meinen Köln ist am besten geeignet, dann wird es in Köln gemacht. Wenn die morgen aber meinen Köln ist nicht mehr geeignet, dann gehen sie vielleicht nach Hannover oder ganz woanders hin! Darauf haben wir keinen Einfluss. Rolling Eyes
--> halte ich für eine komplette Fehleinschätzung! Der Veranstalter ist an die Nachfrage gebunden und die Industrie ist eine Hure, ergo sind sie an Publikum gebunden, somit kann das Publikum bestimmen.
Laichzeit schrieb am
TEBEOH hat geschrieben:
Tallantis hat geschrieben:Bin zwar Kölner, aber mir ist Wurst wo die ist, 3 Stunden anstehen für E3 Vids, da geh ich lieber Abends aus als für Karten mein Geld aus dem Fenster zu werfen. Den Mist kann Leipzig wiederhaben, bekommen die ihrer unggekühlten Halle eh net.^^
TEBEOH hat geschrieben:und dass Ruhegebiet beweist zum 2ten mal in einem Monat: sie können außer Karneval einfach keine großveranstaltungen, wenigstens ist hier keiner gestorben
Und du beweist einmal mehr, dass Trolle zu selten in der Schule sind um von Geografie was zu wissen. Köln ist so sehr im Ruhpott wie Berlin in Bayern, Stöpsel.
als Berliner ist alles südlich von senfentenberg eh Bayern
und was ist daran trollen, würdest du die Love Parade als großen organisatorischen Erfolg bezeichnen?
Köln und Ruhrpott made my day!
Laichzeit schrieb am
gibt es ab 18 hallen?! der mist letztes jahr hat mir echt gestunken überall anstehen nur um den stand betreten zu dürfen.
matze1975 schrieb am
Find es nicht wirklich gelungen eine Veranstaltung wie die Loveparade mit einer Messe zu vergleichen. Wenn du dies tust , dann muß man auch Volksfeste, Konzerte etc. mit der Gamescom vergleichen. Es gibt im Rheinland und Ruhrgebiet z.B. zwei Kirmesveranstaltungen mit weit über 4 Mio. Besuchern an 9 Tagen(Düsseldorfer Rheinwiesen/Mitte Juli) und an 10 Tagen (Cranger Kirmes/findet gerade statt), die reibungslos ablaufen. Oder z.B. das StillLeben A40 vor einigen Wochen im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 mit geschätzten 3 Millionen Besuchern an einem Tag. Darüber hinaus finden und fanden in ganz NRW regelmäßig zahlreiche Großveranstaltungen statt, wo nichts passiert.
Klar wurden in Duisburg gravierende Fehler in der Organisation gemacht, aber dafür sind sicherlich nicht allein die Stadt Duisburg oder das Land(Polizei) verantwortlich, sondern auch der Veranstalter. Dieser Veranstalter, die Lopavent GmbH, hat seinen Sitz aber nicht in NRW sondern in Berlin. Und genau dort hätte die Loveparade bleiben sollen!
Mir ist es eigentlich egal wo die Gamescom stattfindet, da sie aber momentan in Köln veranstaltet wird, fahre ich halt nach Köln und spare Sprit! Meinetwegen können die Veranstalter die Messe auch an wechselnden Standorten aufziehen, denn wenn ich Lust habe hinzugehen, gehe ich hin. Egal wo! Wollte damals immer nach Leipzig, konnte aber nie, weil ich beruflich eingespannt war. Daher habe und werde ich keine Wertung bezüglich der Messen was die Atmosphäre im Vergleich angeht , abgeben.
Im Endeffekt entscheiden nicht wir, wo die Gamescom stattfindet, sondern die Veranstalter und die Industrie. Und wenn die meinen Köln ist am besten geeignet, dann wird es in Köln gemacht. Wenn die morgen aber meinen Köln ist nicht mehr geeignet, dann gehen sie vielleicht nach Hannover oder ganz woanders hin! Darauf haben wir keinen Einfluss. :roll:
schrieb am