Starhawk
18.08.2011 18:52, Jan Wöbbeking

gc-Eindruck: Fliegende Bauten

Taktik statt Schwebeduelle: So lassen sich die zwei wichtigsten Änderungen in Sonys kommenden SciFi-Luftkampf-Shooter am besten auf den Punkt bringen. Dylon Jobe vom Entwickler Lightbox Interactive präsentierte uns in Köln einige Details zu Kampagne und  Multiplayer.

Im Vorgänger Warhawk durften die Spieler ihren futuristischen Düsenflieger noch jederzeit  in einen Schwebemodus schalten - und wieder zurück. Dieser Kniff bescherte dem Spiel blitzschnelle Multiplayer-Gefechte in der Luft. Diese Funktion wurde nun gestrichen. Stattdessen kann sich der neue Flieger bei Bodenberührung in einen massigen Kampfroboter verwandeln. Wer weiterhin schweben möchte, kann aus dem Robbi aussteigen und sich ein Jetpack schnappen, welches diesmal kostenlos in der Vollversion enthalten ist. In Warhawk musste das Gadget noch als Download-Content erworben werden.

Hektische Weltraumschlacht

Bis zu 32 Spieler bekriegen sich in dem Multiplayer-Gemetzel, in dem zum Beispiel Territorien oder zwei Flaggen erobert werden. Wer lieber auf dem Boden bleibt, kann die Matches auch weiterhin als kleiner Fußsoldat angehen, welcher die fliegenden Gegner geschickt vom Boden aus mit diversen Projektilen ärgert.

Besonders auf einer Raumstation sahen die Matches zwischen den durchs All zischenden Starhawk (ab 12,30€ bei kaufen)s und am Boden gebliebenen Fußgängern sehr dynamisch aus. Auch die Technik spielte stets mit und brachte das leuchtende inferno flüssig auf den Bildschirm. Ein echtes Grafik-Highlight ist Starhawk trotzdem nicht - dafür fehlt es in den Canyons und Gebäuden an Feinheiten. Die Figuren sehen aus der Nähe aber erstaunlich detailliert aus - bis hin zu feinen Nähten auf den Uniformen.

Deckung Marke Eigenbau

Eine mindestens genau so wichtige Änderung wie das neue Vehikel brint die Möglichkeit mit sich, dass man ab sofort Deckungen bauen kann. Auf Knopfdruck krachen einem die massiven Bauten direkt vor die Nase, auf Wunsch klappt das auch aus der Luft. Im Idealfall zerquetscht die Mauer noch einen dort herumlungernden Gegner. Obendrauf dürfen praktische Geschütze gebaut werden, welche die Frontlinie weiter verstärken. Man darf sich auch einen Durchgang zum Feind schaffen - oder das Bauwerk kurzerhand wieder zerstören. Durch diese Neuerungen erbegeben sich deutlich taktischere Gefechte , die trotzdem actionreich ausfallen.

All zu sehr bremst der Verzicht auf den schwebemodus die Spielgeschwindigkeit übrigens nicht aus, da man zusätzlich jede Menge mit den neuen Deckungen zu tun hat. Wurde man erledigt, darf man den Wiederinstiegspunkt Innerhalb eines freundlichen Gebeites frei bestimmen, um Spawn-Camping zu verhindern.

Rift-Rabatt

Eine taktische Note bringt auch der Bau kleiner Plattformen ins Spiel, auf denen Starhawk-Flieger, Kampf-Jeeps mit zwei MGs oder andere nützliche Dinge gebaut werden. Nutz ein anderer Spieler diese Plattform, spart er sich die kostbare Rift-Enbergie für den Bau eines dort produzierten Extras. Mit dem Team geteilt wird der Rohstoff übrigens nicht - stattdessen besitzt jedes Mitglied eine eigene Menge.

Die Rift-Energie dient auch im Story-Modus als Währung. In Warhawk gab es noch keinen Einzelspieler-Part, doch diesmal soll er eine wichtige Rolle spielen. Die Entwickler wollten sich vom üblichen Space-Marine-Thema abheben und haben statt dessen ein Western-Setting im Weltall entworfen. Wie zur Zeit des Goldrausches erschließen Pioniere mit großen Hüten fremde Gebiete - neuerdings machen sie sich allerdings zu neuen Planeten aufm, um dort die blau schimmernde Rift-Energie abzubauen.

Western-Zombies aus dem All

Die kostbare Ressource besitzt allerdings ihre Tücken: Bei Berührung mutiert ein Mensch in Nullkommanichts in einen unansehnlichen Zombie, welcher direkt aus Borderlands oder einem Voodoo-Film stammen könnte. Auch die Hauptfigur Emmett Grave und sein Bruder wurden infiziert. Emmett ist immun gegen das Gift; sein Familienmitglied hat weniger Glück und marodiert nun als Anführer der zombiefizierten, blau glühenden Kreaturen von Planet zu Planet. Die Hauptfigur schwingt sich dagegen zum Anführer der Menschen auf und zieht als Söldner durch die Galaxie. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ehemals befreundeten Erzfeinde sich zu einem Showdown gegenüberstehen.

Auch die Kämpfe gegen Standard-Gegner sollen sich spaßiger gestalten, als in anderen Shootern, in denen nach einem Trigger-Punkt Unmengen von Gegnern von einer festgelegten Stelle aus in Richtung Spieler schickt. Stattdessen werden die Levels hier relativ offen gestaltet: Je nachdem, auf welcher Seite eines staubigen Planeten-Canyons man sich an den Feind heranschleicht, ändert sich auch ihre Angriffstaktik. Dadurch sollender Wiederspielwert stark gesteigert werden.

Mauer-Defense

In Luftkämpfen helfen einem übrigens mitunter mehrere KI-Kollegen aus. Wenn die Hauptfigur hinter einer frisch errichteten Barriere die anrückenden Feinde bekämpft, erinnert das Geschehen nicht von ungefähr an eine Runde Tower Defense: Diese Parallele ist von den Entwicklern klar beabsichtigt.

Starhawk vereint also eine Menge interessanter Ideen in sich, welche variantenreiche Matches mit gewachsener taktischer Komponente ermöglichen. Schön, dass Lightbox den Mut zu solchen Neuerungen besitzt. Andererseits finde ich es schade, dass das blitzschnelle Umschalten zwischen den zwei Flugmodi gestrichen wurde - den genau das hat die Dogfights in Warhawk so schön schnell und dynamisch gemacht.

gc-Eindruck: gut

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