von Michael Krosta,

The Chinese Room legt Pause ein und zieht sich vorläufig zurück

Das unabhängige Entwicklerstudio The Chinese Room wird vorerst eine Pause einlegen und abtauchen. Das hat Dan Pinchbeck im Rahmen eines Blog-Beintrags auf der offiziellen Webseite angekündigt und verweist zugleich auf ein Interview mit Eurogamer, in dem der Rückzug ebenfalls thematisiert wird.

Neben gesundheitlichen Problemen werden auch der finanzielle Druck sowie weitere hohe Stressfaktoren als Gründe für den Schritt angeführt. Zudem wurde ein Großteil des Teams entlassen. Trotzdem wird betont, dass dies nicht das Ende von The Chinese Room darstellt und man sich weiter mit Konzepten und Ideen beschäftigen, sogar Prototypen entwickeln wird. Zudem will man über Twitter und andere soziale Medien den Kontakt zu den Fans und auch das Merchandise wie Soundtracks & Co am laufen halten, nur insgesamt etwas kürzer treten.

Pinchbeck lässt in seinen Ausführungen außerdem durchklingen, dass er sich in seiner Rolle innerhalb der Entwicklerschmiede offenbar nicht so ganz wohl fühlt und man nach dem Überraschungserfolg von Dear Esther vielleicht etwas zu schnell gewachsen sein könnte. In der Auszeit will er deshalb nach Wegen suchen, sich wieder mehr als ein kreativer Teil des Teams zu fühlen und weniger wie ein Manager.

Wie lange das dauern wird? Unbekannt. Fest steht nur, dass man in der nächsten Zeit wohl nur noch wenig von The Chinese Room hören wird. Das Studio ist vor allem bekannt für seine erzählerischen Erlebnisse, die gerne als "Walking Simulatoren" bezeichnet werden. Neben Dear Esther zeichnete man u.a. auch für Everybody's Gone to the Rapture und Amnesia: A Machine for Pigs verantwortlich.
Quelle: Offizieller Blog

Kommentare

Scorpyfizzle schrieb am
Mit dem Sexismus Vorwurf an CD Project Red waren die eh bei mir durch. Zusätzlich war Everybody's Gone to the Rapture das erste Spiel bei dem ich beim spielen eingeschlafen bin.
NewRaven schrieb am
Ich fand Amnesia: A Machine for Pigs ganz okay und von den reinen Walking Simulatoren haben ich nur Dear Esther gespielt (was für mein Verhältnis zum Genre ebenfalls ganz okay war). Schadenfreude fände ich hier aber auch Fehl am Platz. Die Definition, was Spaß macht oder sogar was eigentlich ein Spiel zum Spiel macht ändert sich nun einmal stetig und ist in Teilen sowieso völlig subjektiv. Ich persönlich mag keine Walking Simulator, richtig... dafür mag ich selbst aber diese neuen Adventures im Telltale-Stil (okay, ich mag auch klassische Adventures, aber darum gehts jetzt nicht ;) ), die genauso wenig "klassisches Gameplay" bieten, sehr gern. Vielfalt ist gut... und keinem, der Walking Simulator nicht mag, wird dieses Genre aufs Auge gedrückt, keiner wird gezwungen, je ein Spiel aus diesem Genre zu spielen und nur weil es diese Spiele jetzt gibt, werden deshalb nicht weniger Spiele aus anderen Genres produziert. Also alles gut.
Es ist schade, dass ein in ihrem Segment doch recht erfolgreiches Indie-Studio wie TCR nun erstmal "pausieren" muss. Noch mehr schade ist, dass der Grund offenbar nah eines Burnouts zu suchen ist. Das ist wirklich absolut keine schöne Sache und zeigt halt auch die Probleme auf, die solch kleine Indie-Studios, die gerade etwas wachsen, oft haben: da hast du mehr oder minder aus dem Nichts plötzlich Verantwortung für Mitarbeiter, musst Verträge und Deadlines erfüllen und Co - hast aber aufgrund der Firmengröße nicht genug Spielraum um mehr Leute in höhere Positionen einzustellen, die dir die für dich belastendsten Dinge auch ein wenig abnehmen können. Und so hängt am Ende wirklich alles meist an ein oder zwei Personen, die halt verständlicherweise auch mal an solch enormen Druck zusammen brechen.
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Ja Schade fand die Spiele von TCR alle gut. Am besten gefallen hat mir A Machine for Pigs, auch wenn im Vergleich mit Amnesia A Dark Descent das der schwächere Teil war.
CritsJumper schrieb am
Sehr schade ich hab die Titel gerne gespielt. Hatte auch gehofft das nach dem VR-Smartphone Spiel auch ein echter Titel für PSVR erscheinen könnte.
Usul schrieb am
Der Satz sollte schnippisch sein, aber ich bezog mich dabei in der Tat nicht auf die Erkrankung oder die anderen Gründe... sondern einfach auf die Tatsache, daß eine Pause eingelegt wird - somit eine Quelle weniger für Walking-Simulatoren existiert. Denn schließlich ist Vielfalt ja etwas ganz Böses - wenn man die teilweise absurde Kritik an solchen Spielen betrachtet.
schrieb am