von Marcel Kleffmann,

GAME - Bundesverband der deutschen Games-Branche e.V.: Förderkonzept für die deutsche Spielebranche vorgestellt

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game - Verband der deutschen Gamesbranche (Unternehmen) von game - Verband der deutschen Gamesbranche - Bildquelle: game - Verband der deutschen Gamesbranche
Zum Start der Quo Vadis Entwicklerkonferenz hat der Bundesverband der deutschen Games-Branche e.V. (GAME) sein Förderkonzept vorgestellt, da die "deutsche Gamesbranche auf dem Weg in die internationale Bedeutungslosigkeit" sei, so der Bundesverband. Weiter heißt es: "Alle relevanten Länder, in denen Computerspielentwicklung betrieben wird, fördern diese zukunftsweisende Kreativindustrie bereits mit erheblichen Beträgen und an die Branche angepassten Instrumenten sowie mit großem Erfolg für die Gesellschaft in Form von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen, Technologietransfer und Innovationen. Ziel des Konzeptes ist es, die deutsche Games-Branche international konkurrenzfähig zu machen und sicher für die Zukunft aufzustellen. Förderung von Spieleentwicklung heißt Förderung von Innovation und Kulturgut".

Die wichtigsten Punkte des Förderpapiers im Überblick:
  • Substanzielle Förderung im Umfang von 100 Millionen EUR für kulturelle und innovative Spieleentwicklungen für KMU's [kleine und mittlere Unternehmen] in Deutschland
  • Mittelverwendung: 20% Konzepte und Prototypen, 60% Projekte (bei 10% Eigenanteil), 10% Infrastruktur und 10% Forschung
  • Je nach Anforderung: Unterscheidung zwischen selektiver und automatisierter Förderung
  • Zentrale Kenngrößen: Kulturelle Relevanz, ökonomisches Potenzial, technologisch sowie nicht technologisch geprägte Innovationen, Transferpotenzial
  • Neben reinen Produktionskosten sollen auch Marketingkosten gefördert werden können

Arbeitskreisleiter Prof. Dr. Behrmann dazu: "UNESCO, EU und Bundestag haben Computerspiele bereits seit geraumer Zeit als kulturell wertvoll anerkannt. Allerdings hat die deutsche Computerspielentwicklung heute immer weniger Relevanz - gerade auch im Vergleich zum deutschen Markt - und die aktuelle Entwicklung führt weg von vielfältiger, innovativer Entwicklung. Andere Mediengattungen und Länder haben dieses Problem längst erkannt und wirken dem bereits erfolgreich mit Förderung entgegen."

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Breitlauch ergänzt: "Deutschland hat in der letzten Dekade die kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung von Games unterschätzt. In der Folge ist die deutsche Gamesbranche mit einem internationalen Marktanteil von unter 1% auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit. Der kulturelle und wirtschaftliche Schaden der dadurch droht, kann nur durch ein umfassendes und nachhaltiges Förderkonzept verhindert werden, welches in der nächsten Legislaturperiode verabschiedet werden muss."

"Das Förderkonzept wurde unter Leitung von Prof. Dr. Malte Behrmann innerhalb der letzten zwei Jahre durch die Mitgliedschaft und den Arbeitskreis 'Förderung' in vielen intensiven Sitzungen erarbeitet. Durch die starke Zusammenarbeit der einzelnen Akteure innerhalb des Verbandes wurde sichergestellt, dass sich die Interessen der gesamten deutschen Games-Branche in dem Papier widerspiegeln und der GAME somit ein umfassendes, substanzielles Konzept vorlegt. Das vollständig ausgearbeitete Förderkonzept wird der GAME innerhalb der nächsten Wochen veröffentlichen und den entsprechenden staatlichen Stellen zukommen lassen, um eine rasche und konstruktive Diskussion über die weiteren Schritte noch vor der Bundestagswahl 2017 zu gewährleisten."

Im November 2016 stellte der BIU - Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware den Entwurf eines Modells zur steuerlichen Förderung von Spiele-Entwicklungen in Deutschland vor (wir berichteten).

Quelle: GAME - Bundesverband der deutschen Games-Branche e.V.

Kommentare

LeKwas schrieb am
key0512 hat geschrieben: ?25.04.2017 14:28
LePie hat geschrieben: ?24.04.2017 12:45
Zentrale Kenngrößen: Kulturelle Relevanz, ökonomisches Potenzial, technologisch sowie nicht technologisch geprägte Innovationen, Transferpotenzial
Als jemand, der sich mit dieser Begrifflichkeit (zumindest außerhalb der Biochemie) nicht so wirklich auskennt: Was genau ist mit letzterem gemeint? Die Möglichkeit, ein Marke zu etablieren bzw. zu erweitern?
Eine Spiele- Engine kann modifiziert auch in Architektur und Echtzeitaimulation genutzt werden. Know- How in VR und AR, aktuell für Spiele genutzt, besitzt Potentzial in quasi allen Wirtschafts- und Lebensbereichen ein Rolle zu spielen.
Ok, danke für die Info.
key0512 schrieb am
LePie hat geschrieben: ?24.04.2017 12:45
Zentrale Kenngrößen: Kulturelle Relevanz, ökonomisches Potenzial, technologisch sowie nicht technologisch geprägte Innovationen, Transferpotenzial
Als jemand, der sich mit dieser Begrifflichkeit (zumindest außerhalb der Biochemie) nicht so wirklich auskennt: Was genau ist mit letzterem gemeint? Die Möglichkeit, ein Marke zu etablieren bzw. zu erweitern?
Eine Spiele- Engine kann modifiziert auch in Architektur und Echtzeitaimulation genutzt werden. Know- How in VR und AR, aktuell für Spiele genutzt, besitzt Potentzial in quasi allen Wirtschafts- und Lebensbereichen ein Rolle zu spielen.
Pioneer82 schrieb am
Klingt erstmal gut. Mal schauen wie das in der Praxis aussieht.
Rixas schrieb am
Sorry aber nein, am Ende kommt die selbe Scheiße wie bei der Filmförderung raus. Nen haufen Millionen die im nichts versickern.
Da gefällt mir der Vorschlag der BIU, also eine steuerliche statt substanzielle Förderung, deutlich besser.
johndoe1044785 schrieb am
das alles zuvor erwähnte auszutauschen? technologien, know-how und manpower.
schrieb am