von Benjamin Schmädig,

Devcom 2017 - Sind monatliche Abonnements für Online-Rollenspieler noch interessant?

devcom 2017 (Messen) von Aruba Events, BIU, Koelnmesse
devcom 2017 (Messen) von Aruba Events, BIU, Koelnmesse - Bildquelle: Aruba Events, BIU, Koelnmesse
Brad McQuaid gehört nicht zu den ganz großen Namen der Spielebranche – zeichnet als einer der hauptverantwortlichen Entwickler allerdings für ein damals wegweisendes Online-Rollenspiel verantwortlich: EverQuest. Nachdem er anschließend Sigil Games gegründet und Vanguard: Saga of Heroes fertiggestellt hatte, hielt er sich zunächst im Hintergrund, bevor er mit Pantheon: Rise of the Fallen sein aktuelles Projekt startete. Dabei handelt es sich erneut um ein Online-Rollenspiel, das in seinem aktuellen Studio Visionary Realms entsteht und einmal mehr über monatliche Abo-Gebühren Gewinn machen soll. Ist das noch zeitgemäß? Genau darüber sprach McQuaid in einem öffentlichen Gespräch auf dem Entwickler-Treffen devcom.

Interessant ist dabei vielleicht der Einblick, dass das zum aktuellen Zeitpunkt populärste Vertriebsmodell Free-to-play laut McQuaid nicht deshalb so beliebt ist, weil es pauschal ertragreicher ist. Vielmehr sei es das Ergebnis einer Entwicklung, deren Ursprung der kreative Kopf von Visionary Realms in World of WarCraft sieht. Denn Blizzards Kassenschlager habe viele Publisher dazu getrieben „WoW-Killer“ erschaffen zu wollen; für Star Wars: The Old Republic seien etwa „absurd große Mengen an Geld ausgegeben worden“.

Damit sich derartige Investitionen lohnen, müssten die entsprechenden Spiele sehr viele Käufer ansprechen, weshalb sie verschiedenen Typen von Spielern Anreize bieten. Und so hätten viele „Casual-Spieler“ Lust an Online-Rollenspielen gefunden, obwohl sie diese gar nicht wie klassische MMOs nutzen. Vielmehr ziehen sie alleine umher, finden es vielleicht interessant, dass auch Andere in der Welt unterwegs sind, würden aber nicht mit ihnen interagieren. Das Entscheidende dabei: Nach einem Monat würden sie dem Abenteuer schon den Rücken kehren, als monatliche Abonnenten kommen sie also kaum in Frage. Entwickler und Publisher hätten deshalb versuchen müssen solche Spieler auf anderen Wegen zum Geldausgeben zu bewegen, was über verschiedene Bezahlinhalte geschehe.

Als Ergebnis davon seien die klassischen MMO-Nutzer verwaist: Online-Rollenspiele würden nicht mehr entwickelt, um Spieler langfristig zu binden – doch genau das will McQuaid mit Pantheon erreichen. Und genau deshalb ist das monatliche Abo für ihn nach wie vor relevant.

Er appelliert an andere Studios, nicht einfach alle und jeden erreichen zu wollen. Er wünscht sich, dass Entwickler Spiele erstellen, die speziell auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten sind und dafür viel stärker die Bedürfnisse dieser Spieler erfüllen. Im Anschluss an das Gespräch beschreibt er noch, wie er bei vielen aktuellen Titeln das Gefühl hat, dass ihnen das Besondere fehlt, was ihn als Fan ganz bestimmter Abenteuer überhaupt erst reizt. Er spiele lieber ein auf ihn zugeschnittenes Spiel als tausend sich ähnelnder.

Viele Independent-Studios würden an dieser Stelle allerdings richtige Impulse setzen – Impulse, die inzwischen auch von großen Publishern erkannt werden. Bleibt zu hoffen, dass McQuaids Pantheon in der Tat die Wünsche seiner Spieler erfüllt und die wiederum sein Engagement mit langfristigen Abonnements würdigen.


Kommentare

sphinx2k schrieb am
Oh war mir gar nicht bewusst das es das mittlerweile für komplett umme gibt.
Stalkingwolf schrieb am
sphinx2k hat geschrieben: ?01.09.2017 11:32
Stalkingwolf hat geschrieben: ?01.09.2017 11:25 doch ist es. Nur die Erweiterungen kosten einmalig Geld.
Dann nennt man es Buy to Play wenn ich nicht ganz falsch liege.
Nochmal. Das Grundspiel ist kostenlos. Damit kann man schon sehr viele machen, da die alten Karten nicht leer sind wie in anderen MMOs.
sphinx2k schrieb am
Stalkingwolf hat geschrieben: ?01.09.2017 11:25 doch ist es. Nur die Erweiterungen kosten einmalig Geld.
Dann nennt man es Buy to Play wenn ich nicht ganz falsch liege.
Stalkingwolf schrieb am
doch ist es. Nur die Erweiterungen kosten einmalig Geld.
Heruwath schrieb am
Bobbymois hat geschrieben: ?30.08.2017 16:30
Solon25 hat geschrieben: ?22.08.2017 09:39
Bobbymois hat geschrieben: ?22.08.2017 03:41 Was für mich gar nicht geht ist das System von "The Elder Scrolls Online"
Dort kann man wenigstens sein Inventar und den Bankplatz mit InGame Gold erweitern.
Ich hatte schon einige "F2P" Spiele angespielt wo man sich dafür Marken oder ähnliches im Shop mit ? kaufen musste wenn man das erweitern wollte. Zudem haben die einen dann mit irgendwelchen "Geschenken" zu bombadiert damit du auch ja einen weitern Beutel kaufst.
TESO ist aber ja kein F2P Titel. Man muss sich das zum Vollpreis kaufen und hat selbst dann noch Einschränkungen. Ich konnte kaum richtig Berufe leveln weil meine Bank und das Inventar ständig voll waren, aber man BRAUCHTE die Materialen. Jemand der noch im Monat zahlt hatte dieses Problem nicht. Dazu kam noch das man für die kleinen DLC's gut Geld hinblättern musste und die kaum Inhalt geboten haben.
Das System was du meinst wäre wohl eher das von Guild Wars 2, denn das ist echt lobenswert für ein F2P Spiel.
Guild Wars 2 ist kein F2P.
schrieb am