von Julian Dasgupta,

GDC Europe 2011: Epics gelernte Lektionen

Im Rahmen seiner Keynote auf der GDC Europe erläuterte Dr. Michael Capps die Firmenphilosophie von Epic Games und schilderte dabei, welche Lektionen man so im Laufe der Jahre gelernt hat bzw. lernen musste.



Anfangs ging Capps auf die Releaseverschiebung von Gears of War 3 ein, welches ursprünglich im April hätte erscheinen sollen. Das Spiel sei pünktlich fertiggestellt worden, Microsoft habe den Stapellauf aber aus taktischen Gründen in den September verlegt. Die zusätzliche Zeit habe man dann eben für den Betatest genutzt.

Der "AAA"-Gedanke sei ein zentraler Bestandteil der Firmenkultur des Studios - und eine Prämisse für jede Produktion, unabhängig von der Zielplattform. Capps erinnert daran, dass der Hersteller 1991 von Tim Sweeney gegründet wurde, welcher damals noch im Keller seiner Eltern wohnte. Schon bei seinem ersten Projekt sei Sweeney die Wichtigkeit eines Editors klar geworden.



Nach mehreren Projekten und Shareware-Deals mit anderen Entwicklern habe man dann 1996 mit Unreal begonnen. Damals habe man gelernt, dass man seinem Spiel über dessen Technologie Aufmerksamkeit verschaffen kann - Grafik helfe dabei, Software zu verkaufen. Auch habe man seinerzeit angefangen, eng mit den Hardwareherstellern zusammenzuarbeiten.

Aufgrund eines Streits mit dem Publisher habe die Produktion des Folgeprojekts, Unreal Tournament, sechs Monate länger gedauert als geplant. In jenen sechs Monaten sei aber letztendlich all das "coole Zeug" entstanden, das den Shooter letztendlich zu einem großen Erfolg machte. Die Lektion: Man müsse Spielen stets den absoluten Feinschliff verpassen, anstatt sie im Zweifelsfall zu früh zu veröffentlichen.

Epic lege auch Wert auf das Iterieren von Inhalten - das ständige Testen und Verbessern. Es sei allerdings auch Kunst zu erkennen, wann man damit aufhören muss. Manchmal sei ein Konzept auch einfach nicht gut genug.



Epic habe damals beschlossen, die Arbeit an Unreal Warfare nach zwei Jahren beendet, um stattdessen auf eine neue Technologie zu setzen und dann Unreal Tournament 3 zu arbeiten. Aus Warfare sei letztendlich irgendwann Gears of War geworden.

Zur gleichen Zeit habe Epic angefangen, auf die Konsolen setzen, und darauf spekuliert, dass diese sich auf dem Niveau von DirectX9 bewegen werden.



Zudem habe man Microsoft als Partner für Gears of War gewonnen. Epic habe viel Überzeugungsarbeit geleistet und den Hersteller mit Verweis auf die eigenen Anforderungen dazu bewegt, 512 MB RAM zu verbauen - mehr als einst geplant. Jene Entscheidung habe Microsoft initial sicherlich viel Geld gekostet, sich aber letztendlich ausgezahlt.



Was wird die Zukunft also für Epic bringen? Das Studio ist derzeit damit beschäftigt, Gears 3 fertigzustellen und an der Unreal Engine 4 zu werkeln. Auch befinden sich derzeit fünf Projektprototypen in Arbeit. Capps: Man könne noch nichts ankündigen, aber es sei mal wieder ganz schön, ein Spiel zu machen, das den PC  als primäre Zielplattform im Fokus hat und nicht einfach eine Konsolenumsetzung ist.



Kommentare

elektronaut schrieb am
Danke für die Notes Julian ;)
Gibts die Slides auch wieder irgendwo zum runterladen?
feO2x schrieb am
Gearseli hat geschrieben:Den Betatest hab ich ja nun leider verpasst,
deswegen ärgert es schon ein wenig das Gears "nur" deswegen verschoben wurde, ich brenn schon seit langem drauf, nunja, das warten wird sich schon noch auszahlen :twisted:
Vorsicht, andere Reihenfolge: Microsoft sagt, im September veröffentlichen, danach sagt Epic: gut, machen wir eine Beta. Gears 3 ist nicht wegen der Beta verschoben worden.
Frontschwein91 schrieb am
BEta war geil und durch die BEta wirds den besten MP geben, übrigens wurden Dezi Server auch erst nach der Verschiebung reingehaun^^
Gearseli schrieb am
Den Betatest hab ich ja nun leider verpasst,
deswegen ärgert es schon ein wenig das Gears "nur" deswegen verschoben wurde, ich brenn schon seit langem drauf, nunja, das warten wird sich schon noch auszahlen :twisted:
I love TitS schrieb am
baRDok hat geschrieben:
[...]Microsoft habe den Stapellauf aber aus taktischen Gründen in den September verlegt. Die zusätzliche Zeit habe man dann eben für den Betatest genutzt.
Heißt das etwa; wenn Microsoft es nicht verschoben hätte, gäbe es keinen Betatest? 0_o
Ich lach mich auch tot... :roll:
Spiel interessiert null, aber dass sonst kein Betatest gemacht worden wäre is einfach nur arm
schrieb am