Man kann inzwischen die Uhr danach stellen. In den letzten Jahren haben Andromeda Software Development, eine der Supermächte in der Demoszene, zuerst auf der spanischen Euskal-Party eine experimentelle Demo veröffentlicht die der Wegbereiter für ihre Assembly-Demo, ihr Mammutwerk des Jahres war. So war es 2010 mit The Wind under my Wings, auf welches das atemberaubende Happiness around the bend folgte. Ebenso anno 2011, wo Spin auf The Butterfly Effect folgte. Nun gibt es also das kunterbunte Mito Chondrio, ein reichlich abstraktes Stück Software-Kunst mit allerlei pulsierenden geometrischen Formen. Und es scheint fast so, dass es die einzige Demo von ASD in diesem Jahr bleiben wird - aus privaten Gründen, wie der Musiker aMUSIC verlauten ließ. Ein Bruch des Trends scheint unumgänglich.

Mito Chondrio hinterlässt jedenfalls ein zwiegespaltenes Gefühl. Es sprüht wieder einmal vor kreativer Arbeit, lässt den Zuschauer aber irgendwie führungslos in diesem unkontrollierten Chaos aus Formen und Farben zurück. Wobei man auch noch anmerken muss, dass dieses Mal die Musik nicht wirklich gut zum Geschehen passt. Der bemüht fröhliche Song ist einfach nicht 'happy' genug, um die visuelle Abteilung atmosphärisch zu unterstützen. Zumal die Effekte sich nicht immer passend zum Rhythmus bewegen. Mut zu Andersartigem gepaart mit kreativem Wahnsinn ist also nicht immer ein Garant für ein Meisterwerk. Wer hingegen einfach nur etwas andere Visuals sehen möchte, ist bei dieser, in recht kurzer Zeit zusammengeschusterten Demo aber gut aufgehoben.

Sieht wieder einmal frisch und frech aus, ist aber irgendwie ein
unkontrolliertes Chaos aus Formen und Farben: ASDs Mito Chondrio.