von Bobic,

Combichrist - DMC OST

4Sceners (Sonstiges) von 4Players
4Sceners (Sonstiges) von 4Players - Bildquelle: 4Players

Als KB/Farbrausch anno 2000 den grandiosen Elektro-Track Starsign von Apoptygma Berzerk zur Ankündigung der Competitions auf der Mekka & Symposium Demo-Party auswählte, war die musikalische Welt des Dark Wave so nah wie noch nie an der Demoszene. Fortan hörte man immer wieder einmal Musik in Szenedemos, die der Musik dieser Band, sowie anderen Acts aus dem düsteren Elektro-Untergrund (etwa Ikon, And One, Project Pitchfork, Covenant, uva.) nicht unähnlich waren. KB selbst hinterließ mit der Musik für die Demos Black 2000: Even Darker Remix oder fr-020: In Control erstklassige Duftmarken in dieser Sparte.

Nun sind solche Klänge wieder zu hören: Im topaktuellen Schnetzel-Abenteuer Devil May Cry. Denn nicht nur Noisia sorgen in diesem Spiel mit ihren gewaltigen Dubstp- und Drum 'n' Bass Kanonaden für die richtige Stimmung (wir berichteten), auch Combichrist sind mit von der Partie, was dem Spiel wirklich gut tut. Die Brachial-Elektro-Deathcore-Spezialisten haben 13 neue Songs nur für Dantes neuen Auftritt geschrieben, wobei auch einige Klassiker aus dem Combichrist-Repertoire den Weg ins Spiel fanden. Wir haben uns die Limited Edition von No Redemption, so der Name des offiziellen DMC-Soundtrack-Albums angehört.

Zwei CDs umfasst die limitierte Version, wovon nur die zweite dem Genre des elektronischen Darkwave entspricht. Hier sind die Klassiker von Combichrist zu finden, die mit technoiden Klängen und dem harten Gesang von Combichrist-Frontmann Andy LaPlegua von Beginn an faszinieren. Vor Atmosphäre geradezu birstende Tracks wie Throat full of glass zermalmen mit ihren deftigen Sounds die Gehörgänge mit einer Eleganz, wie es der Halbdämon Dante mit seinen Widersachern macht. All pain is gone hingegen ist eine Hymne in bester Tradition des eingangs erwähnten Starsign.

Gänzlich anders hingegen präsentiert sich Silberscheibe Nr. 1. Hier unterstreichen Combichrist ihre musikalische Wandlung in den letzten paar Jahren. Sie sind weg vom Keyboard-dominierten Darkwave, zerfetzen mit harten Gitarrenriffs und diabolisch tiefer Gesangsstimme die Luft. Elektronische Passagen sind trotzdem noch vorhanden, müssen sich dem Deathcore-Geballer jedoch eindeutig unterordnen. Auch hier passen die Klänge perfekt zum Spielgeschehen, während in der Demoszene automatisch die alten Demos der Gruppen Cocoon und Syndrome in den Sinn kommen. Werke wie Shad, der Klassiker Shad 2, Raw Confessions und natürlich das etwas neuere Shad 3 - Whitecoma. Was beim neuen Combichrist-Album definitiv auffällt ist, dass es quasi keinen Aussetzer gibt. Jedes einzelne Stück ist der Band gelungen, alles harmoniert miteinander. Man mag sich zwar darüber streiten ob beide CDs einem jeden Käufer gefallen werden, denn dafür sind die Musikrichtung einfach zu unterschiedlich. Für Fans des jeweiligen Genres stellt No Redemption aber eine kleine Offenbarung dar.

Unsere Favoriten: CD1: Feed the Fire, No Redemption / CD2: Throat Full of Glass, All Pain is Gone, Sent to Destroy

Passt zu Demos von: Farbrausch, Cocoon & Syndrome

Preis: 18,99 Euro (Amazon)



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