von Marcel Kleffmann,

DFC Intelligence - Analysten: Der vernachlässigte Markt der unter 12-Jährigen und der Familien könnte eine große Chance für Nintendo oder ein anderes Unternehmen sein

Nintendo Switch (Hardware) von Nintendo
Nintendo Switch (Hardware) von Nintendo - Bildquelle: Nintendo
Das Marktforschungsunternehmen DFC Intelligence hat einen Bericht über den Spielemarkt veröffentlicht und beschreibt, dass der aktuelle Konsolenmarkt die Gruppe der unter 12-Jährigen weitgehend unbeachtet lässt und diese Zielgruppe mit der richtigen Strategie eine signifikante Chance für ein Unternehmen darstellen könnte. Aktuelle Konsolen seien zu komplex bzw. zu kompliziert für die junge Zielgruppe. Auf PS4 und Xbox One sei es zu umständlich ein Spiel zu spielen, erklärten die Analysten und lobten Apple und (sogar) den PC für die bessere Zugänglichkeit. Im Rahmen des Berichts kamen sie auf Nintendo zu sprechen - ein Unternehmen, das seit Jahrzehnten für familienkompatible Unterhaltung bekannt ist und im März 2017 ein neues System (Codename NX) an den Start bringen wird. Mit dem richtigen Ansatz könnte Nintendo den unterversorgten Markt erobern und eine vernachlässigte Zielgruppe, nämlich Kinder, für sich gewinnen. Ziel sei es demnach, ein einfach zu bedienendes System zu entwickeln, das einerseits die ganze Familie anspricht und andererseits die Spiele im Handumdrehen zugänglich macht. Die Chance ist laut DFC Intelligence da, aber es ist unklar, welches Unternehmen sie nutzen wird.

Auszüge aus dem Bericht von DFC Intelligence: "Eine der Ironien der aktuellen Konsolengeneration ist, dass Kinder unter 12 Jahren weitgehend ignoriert werden. Die Nintendo Wii U ist das einzige, dedizierte System, das sich einigermaßen an Kinder gerichtet hat, war aber ein Fehlschlag. Vor zwanzig Jahren sah es für viele außenstehende Beobachter so aus, dass einzig und allein Kinder die Zielgruppe für Videospiele seien. Die Tatsache, dass Konsolen nun ohne dieses junge Publikum auskommen, spricht Bände, wie stark die Branche gewachsen ist. Allerdings zeigt es auch eine vergebene Chance."

"Die ursprüngliche Faszination im Konsolengeschäft war, dass ein Kind einen Knopf drücken und in wenigen Sekunden ein Spiel spielen konnte. In der aktuellen Generation ist dieser Reiz verloren gegangen und die Unmittelbarkeit, mit der man Spiele starten konnte, findet man nun auf Apple-Geräten, dem Nintendo DS oder sogar auf dem PC. Natürlich gilt es nicht nur für Kinder, die so schnell wie möglich in Spiele hinein und wieder hinaus wollen. Apple, Supercell, King Entertainment und andere große Wachstumsgeschichten basierten alle auf der Möglichkeit, den Konsumenten einen schnellen Zugang zu Spielen zu ermöglichen."

"Das aktuelle Loch im Markt für zugängliche High-End-Spiele, die nicht auf Apple-Geräten zur Verfügung stehen, könnte eine echte Chance für Nintendo sein. Nintendo hat in dem Bereich der Zugänglichkeit schon Pionierarbeit geleistet, ein Feld, das vor allem ein Anreizpunkt von Apple ist (...) Der Markt ist reif für ein einfach zu benutzendes System, das klar die Familie anspricht. Die Frage ist: Wird Nintendo in der Lage sein, dieses große Vakuum im Spiele-Markt zu nutzen?"


Die Analysten sind aufgrund der Entwicklungen und Fehler der letzten Jahre (Wii U und Nintendo 3DS) unsicher, ob Nintendo oder ein anderes Unternehmen diese Chance ergreifen wird. Obgleich sich Nintendo laut DFC durchaus als "Geheimtipp" eignen würde.


Quelle: DFC Intelligence, Games Industry

Kommentare

johndoe702394 schrieb am
Todesglubsch hat geschrieben:
Radium1978 hat geschrieben: Fakt ist, die Konsolen können das wieder, einfach nur reinstecken und wohlfühlen. Das es unter den Publishern immernoch Schwarze Schafe gibt, die unfertige Produkte auf den Markt werfen, dafür können die Konsolenhersteller nur indirekt etwas.
Seufz, ja schön für dich. Darum ging's aber nicht. Fakt ist: Viele Spiele brauchen heute eine Installation oder einen Patch. Fakt ist auch: Früher war's nicht so (bzw. Patches brauchte man früher auch, nur konnte man eben keine runterladen :lol: )
Früher ist man mit drei Jahren Entwicklungszeit auch noch fertig geworden, da gabs keine Gigabyte Programmcode. Da waren Spiele noch nicht so komplex und die KI strunz dumm... Ja, Früher war alles besser!
ZackeZells schrieb am
Klingt halt so extrem aus beiden Richtungen...
SethSteiner schrieb am
Wenn man differenziert wirds halt lang, eben weil es nicht so einfach ist. Weder ist es draußen total geil, noch ist es drinnen total schlimm.
ZackeZells schrieb am
Achso, dann habe ich dich missverstanden, ist aber auch schwierig bei all deinen differenzierungen herauszulesen was nun war, oder was nicht.
keep it simple...
SethSteiner schrieb am
Ich habe Dinge im freien angestellt, ich denke ich habe differenziert genug geschrieben, dass man nicht annehmen könnte, ich hielte alles außerhalb der stählernen, kreisrunden Bunkertür für eine verseuchte Zone :P
schrieb am
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