von Jan Wöbbeking,

Megaton Rainfall: "Interdimensionale" Zerstörungsorgie für PSVR erschienen

Megaton Rainfall (Action) von Pentadimensional Games
Megaton Rainfall (Action) von Pentadimensional Games - Bildquelle: Pentadimensional Games
Die spanischen Entwickler von Pentadimensional Games haben ihr Superhelden-Abenteuer Megaton Rainfall auf PlayStation 4 und PlayStation VR veröffentlicht. Die PC-Version soll am 17. November via Steam erscheinen. In der dortigen Spiebeschreibung heißt es:

"Megaton Rainfall ist ein Superheldenspiel aus der Ego-Perspektive. Eine weltweite Alien-Invasion ereignet sich und du musst dich ihr stellen - alleine. Jage riesige Zerstörungsmaschinen mit Überschallgeschwindigkeit rund um die Erde, die im Spiel so groß ist, wie die echte Erde, und von semi-prozessual generierten Städten bedeckt wird."

Letztes aktuelles Video: Spielszenen-Trailer


Im deutschen PlayStation-Blog wird zudem erläutert, was es mit dem speziellen "ablaufgetreuen" Zerstörungsmodell auf sich hat:

"Die meisten Explosionen in Spielen sind nicht ablaufgetreu (Stichwort: procedural destruction), sondern funktionieren so: Nehmen wir an, ein Haus wird von einer Rakete getroffen und explodiert. Bei der Explosion wird das Modell des Hauses einfach durch das Modell eines zerstörten Hauses ersetzt und gleichzeitig wird ein Partikeleffekt (Feuer, Rauch, Trümmerteile) darübergelegt. Es gibt keinen natürlichen Ablauf der Dinge. Man bemerkt den plötzlichen Sprung, den Schnitt, sobald die Explosion erscheint, und man hat nicht den Eindruck, dass das Haus selbst wirklich explodiert. Das zerstörte Haus hat auch kein Loch an genau der Stelle, an der es von der Rakete getroffen wurde. (Weil es nämlich von einem Grafiker entworfen wurde, der nicht wusste, von wo die Rakete kommen würde.)

Idee 1: Pre-Explosion Snapshot der Gebäude



Erste Idee: Im Augenblick der Explosion erstellt die Grafikengine ein Abbild von dem Haus, wie es die Kamera sieht. Ein Abbild als Bitmap.

Dann erzeugt die Engine einen Partikeleffekt, der den explodierenden Bereich füllt, und benutzt das Abbild als Textur für die Partikel, so dass die von den Partikel gefüllte Fläche so aussieht wie im Augenblick der Explosion. Voilà, der auffällige „Schnitt” ist verschwunden! Man kann sämtliche Details während der Explosion mit den Augen verfolgen, bis die Partikel verschwinden. Die Partikel sind übrigens GPU-beschleunigte 2D-Billboards. Davon kann die PS4 eine gewaltige Menge gleichzeitig problemlos bewältigen. Das Gefühl ist phänomenal und soweit ich weiß erstellt kein anderes Spiel Explosionen auf diese Weise.

Eine Lösung wäre, das Haus stückweise im Arbeitsspeicher zu haben, in unzählige Teile aufgespalten, und bei der Explosion zu diesem Modell zu wechseln und nur die Teile von der Aufschlagstelle der Rakete wegzubewegen, aber … Was ist, wenn ein Spieleentwickler gewaltige Explosionen von riesigen Wolkenkratzern in einer 300 Quadratkilometer großen Stadt auf den Bildschirm bringen will? Dann würde der Arbeitsspeicher schnell in die Knie gehen.



Zur Hilfe kommen da zwei clevere Ideen, die all das in Megaton Rainfall möglich machen, und zwar bei 60 fps und in Stereo-Rendering für Virtual Reality-Anwendungen.

(Übrigens würde ich mir diesen Artikel gerne selber zuschicken, ins Jahr 2012, dann hätte ich mir eine Menge vergeblicher Versuche sparen können.)


Idee 2: Wechsel zwischen zwei Versionen von Gebäuden



Zweite Idee: Wie generiert man das zerstörte Haus unter Berücksichtigung der dicken Innenwände und der Stelle der Explosion?

Der Trick ist, zwei Versionen von dem Haus zu haben: ein flaches „Papiermodell” (bei dem die Wände keine Dicke haben und das der Spieler nicht sieht) und ein „aufgeblähtes Modell” (mit dicken Wänden, das auf dem Bildschirm gezeigt wird). Die Engine ist in der Lage, das Gitter des Papiermodells blitzschnell in das Gitter des aufgeblähten Modells umzuwandeln. Wenn es zu einer neuen Explosion kommt, wird die aufgeblähte Version verworfen und die Gitterdreiecke des Papiermodells nahe der Explosion werden entfernt (das Papiermodell wird aktualisiert), und dann wird die aufgeblähte Version auf Basis des neuen Papiermodells erstellt.

Dann kommen noch Feuer, Rauch, Funken, eine Druckwelle, Möbel und ein paar Leute, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren und zack … Fertig ist die ablaufgetreue Explosion! (Feuer sieht man nur in der Nacht. Künstlerische Freiheit und so. Und Leute sieht man nur, wenn die Kamera weit weg ist. Wir wollen ein PEGI-Rating „ab 18″ vermeiden.)"


Quelle: Deutscher PlayStation-Blog, Steam

Kommentare

Seitenwerk schrieb am
Hier mein Fazit, dass ich schon in der letzten News gepostet hab:
Gestern etwa 1,5-2 Stunden gespielt: Was für ein Erlebnis! Mit der PSVR (die ich nicht besitze) muss das dann nochmal ne ganze eigene Liga sein.
Es ist einfach ein irres Gefühl wenn man einfach so aus der Atmosphäre runter von der Erde fliegen kann, wo man vor ein paar Sekunden noch druch nen kleinen Wald über ne Wiese spazierte. und dann im All schwebt. Dann einfach beschleunigen und zum Mond und dort landen. Und hat man die ersten Fähigkeiten freigeschalten, öffnet einem sich zuerst das eigene Sonnensystem und dann dann die ganze Galaxie.
Klar, es ist nur ein 10? Indie Game und auch nur von einer einzelnen Person gemacht (was das ganze nochmal beeindruckender macht), daher darf man auf den Himmelskörpern keine detailreichenden Welten erwarten, aber alleine das Gefühl einfach mal so durch die Saturnringe zu fliegen und das alles so zu erleben -> so stelle ich es mir vor wie sich Dr.Manhatten von Watchmen sich fühlen muss, als gottgleiches Wesen ohne Grenzen.
Nachtrag: Übrigens gestern soweit beendet. Spielzeit dürfte so 2-4 Stunden sein, je nachdem ob man sich noch etwas Zeit nimmt die Welt (bzw. das Universum) zu erkunden oder die zusätzlichen Zeichen einsammelt. Für den Preis war es das Spiel mehr als Wert. Es ist ein sehr einzigartiges Erlebnis und hätte sehr viel Potential für einen Nachfolger. Die Freiheit verbunden mit der Zerstörungsorgie sind schon ein Bild für sich. Es gibt da schon beeindruckende Momente wie zb wenn man versucht so ne Art atomare Sprengköpfe die von Aliens auf die Stadt geworfen werden rechtzeitig aufzuheben und von der Stadt weg zu werfen, wo sie dann in einigen Kilometern Entfernung am Himmel explodieren (Wobei es schon extrem aussieht wenn sie direkt in der Stadt explodieren und es die Hochhäuser zerreißt ;P)
Einzig in schade ist es, dass man zwar zwischen den Missionen völlige Freiheit hat, aber sich in den Städten nicht voll der Zerstörung und dem Test seiner Kräfte...
dx1 schrieb am
TaLLa hat geschrieben: ?18.10.2017 22:18 Wer hat noch zuerst Reinfall gelesen?
Ich. Und dabei an Fallout 3 gedacht. :oops:
Nuracus schrieb am
Levi  hat geschrieben: ?18.10.2017 17:05
Nuracus hat geschrieben: ?18.10.2017 16:11 Ich hoffe sehr, das wird kein .............
nein schon gut, ich sprech es gar nicht erst aus :mrgreen:
Bild
Perfekte Antwort xD
Levi  schrieb am
Nuracus hat geschrieben: ?18.10.2017 16:11 Ich hoffe sehr, das wird kein .............
nein schon gut, ich sprech es gar nicht erst aus :mrgreen:
Bild
Nuracus schrieb am
Ich hoffe sehr, das wird kein .............
nein schon gut, ich sprech es gar nicht erst aus :mrgreen:
schrieb am