von Jörg Luibl,

Living Games Festival Award: Die Sieger

Auf dem Living Games Festival in Bochum wurden am Samstag die kulturell wertvollsten Spiele gewählt und mit Gold, Silber sowie Bronze (siehe Bild unten) ausgezeichnet. Hier die Sieger samt Erklärungen der Jury:

Mit dem Gold-LiGA wurde "Heavy Rain" ausgezeichnet. Die Begründung der Jury lautete, dass "Heavy Rain" durch seine narrative Struktur überzeugt, filmreif inszeniert ist und der Spieler sich stark mit den unterschiedlichen Charakteren, die er steuert, identifiziert. Außerdem verlangt "Heavy Rain" dem Spieler schwierige Entscheidungen ab, die drastische Konsequenzen nach sich ziehen. Stirbt durch eine Fehlentscheidung einer der Hauptcharaktere, ist dies irreversibel und die Geschichte nimmt einen entsprechend anderen Verlauf. Hervorgehoben wurde auch, dass die Krimi-Geschichte um einen Kindermörder oft von Spielern gemeinsam erlebt wird und auch nach Ende des Spielens noch für Diskussionsstoff sorgt.

Der Silber - LiGA wurde "Mass Effect 2" wegen seiner detailgetreuen Spielwelt, seinen einmaligen Charakteren und seinem außergewöhnlichen Umgangs mit gesellschaftlichen Problemen verliehen. Die Jury erläuterte, dass "Mass Effect 2" den Spieler auffordert sich mit Problemen auseinander zu setzen, vor denen er lieber die Augen verschließen würde. Auch wenn dies die Angelegenheiten fremder Arten in vielen Lichtjahren Entfernung von der Erde sind, weisen sie eine bedrückende Analogie zu den realen Problemen unserer Gesellschaft auf.

Ebenfalls als kulturell besonders wertvoll wurde "Flower" eingestuft und bekam dafür den LiGA in Bronze. Dieses Spiel stellt laut Jury die perfekte Symbiose aus auditiven und visuellen Stilmitteln dar. Mit seiner aufs Wesentliche beschränkten Spielmechanik schlägt "Flower" einen meditativen Weg ein und beschert einem somit ein Erlebnis abseits der gängigen Spielerfahrungen. Darüber hinaus bietet die intuitive Steuerung Neueinsteigern einen leichten Einstieg in das Medium Videospiel.



Quelle: Pressemitteilung Aruba Events

Kommentare

crewmate schrieb am
Die Gewinner halten die Waage zwischen Kunst-Bullshit und guter Spielbarkeit.
The path war doch etwas zu extrem für einen Preis.
Damit kann ich leben, aber die Nominierungen waren der letzte Rotz.
RedDeadRedemtion, Assassins Creed2, GTA4. Bei sovielen Sandbox Spielen fehlte die Vielfalt in der Liste.
NoMoreHeroes2, Silent hill: Shattered Memories, Braid, Bit Trip Saga, You, Me and the Cubes.
Dabei sollten verkaufszahlen und Beliebtheit, USK Angabe doch keine Rolle spielen.
Uncharted war wohl nur ein Trotz gegen den deuteschen Spielepreis mit reingenommen worden.
Da war sich die Jury zum Glück einig.
freaky03 schrieb am
DSFreak hat geschrieben:
Ingvert hat geschrieben:Jut, bis auf Mass Effect 2 kann ich die Gewinner alle nachvollziehen. Besonders Flower hat mich als "Core" Spieler überrascht und die eindrucksvolle Erzählstruktur eines Heavy Rain kann kein anderes Spiel derzeit überbieten.
Aber Mass Effect 2? Trotz der aus dem ersten Teil übernommenen Konsequenzen, die Gesellschaftskritik durch die Asari Unterhaltungsschnippsel und Nebenmission (Man denke an die Purebloods) und dem durchaus ausgereiften Setting allgemein, stellt sich bei mir der Eindruck eines "kulturell wertvollen" Spiels nicht ein.
Dazu rückt die Erzählung und Emotion, die Spannung einer Unterhaltung auf Zeitdruck - welche gänzlich fehlt - zu sehr in den Hintergrund, wo Action und die handelsübliche Gewalt dominiert. Am Ende ist man wieder der Superheld mit Bodycount.
Von wegen Mass Effect 2, Heavy Rain und kulturell wertvolles Spiel. Heavy Rain sollte allein schon aus dem Grund herabgestuft und Mass Effect 2 heraufgestuft werden (wodurch Platz 1 und 2 so natürlich trotzdme gerechtfertig sein können), weil es meiner Meinung nach eine höhere Kunst ist, eine Symbiose aus Action und Kultur zu erschaffen, anstatt einfach eine Film-Story mit QTEs umzusetzen. Nichts gegen HeavyRain, die Atmosphäre oder die Story, aber mein perfektes kulturelles Spiel ist ein SPIEL, das immer noch Spiel ist. Sonst könnte ja jedes E-Book gewinnen. Auch wenn ich Shooter nicht leiden kann, Bioshock wäre hier wohl als spielbares Beispiel noch mal was anderes. Spiele wie dieses, GTA oder eben auch Mass Effect sind im Gegensatz zu HR immer noch Spiele, erschaffen dabei eine zumindest teilweise gesellschaftskritische Welt, ohne plakativ den interaktiven ansprcuhsvollen Thriller raushängen zu lassen.
Hast du Heavy Rain überhaupt gespielt?
DSFreak schrieb am
Ingvert hat geschrieben:Jut, bis auf Mass Effect 2 kann ich die Gewinner alle nachvollziehen. Besonders Flower hat mich als "Core" Spieler überrascht und die eindrucksvolle Erzählstruktur eines Heavy Rain kann kein anderes Spiel derzeit überbieten.
Aber Mass Effect 2? Trotz der aus dem ersten Teil übernommenen Konsequenzen, die Gesellschaftskritik durch die Asari Unterhaltungsschnippsel und Nebenmission (Man denke an die Purebloods) und dem durchaus ausgereiften Setting allgemein, stellt sich bei mir der Eindruck eines "kulturell wertvollen" Spiels nicht ein.
Dazu rückt die Erzählung und Emotion, die Spannung einer Unterhaltung auf Zeitdruck - welche gänzlich fehlt - zu sehr in den Hintergrund, wo Action und die handelsübliche Gewalt dominiert. Am Ende ist man wieder der Superheld mit Bodycount.
Von wegen Mass Effect 2, Heavy Rain und kulturell wertvolles Spiel. Heavy Rain sollte allein schon aus dem Grund herabgestuft und Mass Effect 2 heraufgestuft werden (wodurch Platz 1 und 2 so natürlich trotzdme gerechtfertig sein können), weil es meiner Meinung nach eine höhere Kunst ist, eine Symbiose aus Action und Kultur zu erschaffen, anstatt einfach eine Film-Story mit QTEs umzusetzen. Nichts gegen HeavyRain, die Atmosphäre oder die Story, aber mein perfektes kulturelles Spiel ist ein SPIEL, das immer noch Spiel ist. Sonst könnte ja jedes E-Book gewinnen. Auch wenn ich Shooter nicht leiden kann, Bioshock wäre hier wohl als spielbares Beispiel noch mal was anderes. Spiele wie dieses, GTA oder eben auch Mass Effect sind im Gegensatz zu HR immer noch Spiele, erschaffen dabei eine zumindest teilweise gesellschaftskritische Welt, ohne plakativ den interaktiven ansprcuhsvollen Thriller raushängen zu lassen.
Ingvert schrieb am
Jut, bis auf Mass Effect 2 kann ich die Gewinner alle nachvollziehen. Besonders Flower hat mich als "Core" Spieler überrascht und die eindrucksvolle Erzählstruktur eines Heavy Rain kann kein anderes Spiel derzeit überbieten.
Aber Mass Effect 2? Trotz der aus dem ersten Teil übernommenen Konsequenzen, die Gesellschaftskritik durch die Asari Unterhaltungsschnippsel und Nebenmission (Man denke an die Purebloods) und dem durchaus ausgereiften Setting allgemein, stellt sich bei mir der Eindruck eines "kulturell wertvollen" Spiels nicht ein.
Dazu rückt die Erzählung und Emotion, die Spannung einer Unterhaltung auf Zeitdruck - welche gänzlich fehlt - zu sehr in den Hintergrund, wo Action und die handelsübliche Gewalt dominiert. Am Ende ist man wieder der Superheld mit Bodycount.
ArthurDentist schrieb am
na, das ist doch gar nicht mal so schlimm geworden, wie befürchtet!
Einzig über den kulturellen Wert von Mass Effect 2 könnte man diskutieren... :wink:
schrieb am