Eigentlich möchte man meinen, dass es schon genug Karaoke-Spiele auf dieser Welt gibt: PlayStation-Besitzer trällern mit SingStar, 360-Sänger mit Lips und Wii-Karaokisten mit We Sing & Co. Mit Everyone Sing betritt jetzt ein neuer Herausforderer die Bühne - und das gleich auf allen drei Plattformen.
Hier schon mal die Songliste:
Nicki Minaj – Your love The Wanted – All time low Pussycat Dolls – Don’t cha Michael Bublé – Just haven’t met you yet The Noisettes – Don’t upset the rhythm Dusty Springfield – I only want to be with you Donna Summer – Hot stuff Jessie J – Nobody’s perfect Timbaland feat. Katy Perry – If we ever meet again Pulp – Common people Billy Ray Cyrus – Achy breaky heart Taio Cruz – Com on girl Elton John – Saturday night’s alright Gina G – Ooh ahh...just a little bit Lionel Richie – Dacing on the ceiling Girls Alound – The Promise Marina & the Diamonds – Hollywood Example – Kichstarts Lionel Richie – All Night long Boyzone – Picture of you Kate Nash – Do-Wah-Doo Black Kids – I’m not going to teach your boyfriend how to dance En Vogue – Don’t let go Extreme: More than words Ce Ce Peniston – Finally Ellie Goulding – Starry eyed All Saints – Never ever Nicole Scherzinger – Poison A-Ha – Sun always shines on TV (Live) A-Ha – Take on me The Saturdays – Ego Sugababes – Too lost in you Razorlight – In the morning One Republic – Apologize Rizzle Kicks – Down with the Trumpets
Wie zu erwarten, versuchen die Macher bei ihrer Premiere eine möglichst große Bandbreite abzudecken: Da sind die (halbwegs aktuellen) Chart-Hits und Klassiker von Rock über Pop bis hin zu Dance-Nummern. Klar ist die Auswahl immer Geschmackssache - ich bin von diesem Repertoire aber weniger begeistert. Alleine die Tatsache, dass man gleich jeweils zwei Songs von A-Ha, Lionel Richie und Nicole Scherzinger (okay, einmal als Lead-Sängerin der Pussycat Dolls) auf die Scheibe packen muss, stößt bei mir nicht auf Gegenliebe. Meine Güte, es gibt soooo unendlich viele Songs und Bands da draußen, dass sowas nicht sein muss...
Hinzu kommt, dass man es nicht mal geschafft hat, zu allen Tracks das entsprechende Musikvideo auf die Disk zu packen - und das gilt nicht nur für alte Schinken wie "I only want to be with you" oder "Saturday Night's all right". Auch die Videos zu relativ neuen Songs wie "Apologize" oder "If we ever meet again" sucht man vergeblich, wodurch die eigentlich willkommene Jukebox-Funktion entwertet wird. Der Rest wird in grober SD-Auflösung ausgegeben. Auf Wii kann man die Entscheidung nachvollziehen, auf den HD-Konsolen dagegen nicht.
An Modi wird die übliche Auswahl geboten: Solisten oder bis zu drei weitere Mitspieler dürfen gegeneinander oder in Duetten in die Mikros trällern, dabei auch in unterhaltsamen Teamspielen wie "Bass the Bomb" oder Tauziehen gegeneinander antreten oder ihre Textsicherheit bei ausgeblendeten Lyrics unter Beweis stellen. Wer üben will, kann die Gesangsschule besuchen, wo Teilbereiche der Songs einstudiert werden können. Die Umsetzung ist allerdings unglücklich, da sie oft mitten im Satz abgebrochen bzw. ausgeblendet werden.
Die Gesangserkennung ist simpel gestrickt: Egal auf welchem der drei Schwierigkeitsgrade man singt, reicht oft ein einfaches Summen für die perfekte Bewertung aus - selbst dann, wenn man minimal über oder unter der idealen Tonhöhe liegt. Das Programm sieht es nicht so eng. Wie gewohnt gibt es auch besondere Passagen, in denen man Bonuspunkte abstauben kann, wenn man sie halbwegs gut trifft. Zwar wird auch ein klassischer Karaoke-Modus ohne Punkte angeboten, doch wird er der Bezeichnung nicht ganz gerecht, da sich die Gesangsstimme des Originalkünstlers nicht ausblenden lässt. Fraglich bleibt zudem, ob und in welcher Form man mit neuen Songs rechnen kann. Der Community-Faktor, der z.B. SingStar auszeichnet, fehlt hier komplett.
Fazit: Eine nette Alternative für Karaoke-Fans, die aber weder hinsichtlich der Trackliste noch bei der Präsentation und Gesangserkennung bei den Großen mithalten kann. So ist Everybody Sing auf jeder Plattform höchstens die zweite Wahl.