von Jan Wöbbeking,

Valve Software: British Telecommunications verklagt den Steam-Betreiber aufgrund von Patentverletzungen

Valve Software (Unternehmen) von Valve Software
Valve Software (Unternehmen) von Valve Software - Bildquelle: Valve Software
Wie Rockpapershotgun.com berichtet, ist Valve das Ziel einer Patentrechtsklage geworden: Der Kläger British Telecommunications (BT) behauptet, dass das Unternehmen zum Betreiben seiner Spiele-Plattform Steam ohne Erlaubnis einige in den USA patentierte Techniken nutze, welche vor allem den Chat, Nachrichten und Broadcasting-Funktionen beträfen. Auch die Art und und Weise, wie der Service verschiedene Funktionen und Dienste miteinander verbindet, wird beanstandet. Die betroffenen Patente gelten demnach nur in den USA, es handle sich um folgende Exemplare: "the Gittins Patent (US Patent No 6,578,079), the Newton Patent (US Patent No 6,334,142) the Beddus Patent (US Patent No 6,694,375) and the Buckley Patent (US Patent No 7,167,142)". Die Klage sei in Delaware eingereicht worden, wo die Chance auf einen Erfolg statistisch besonders hoch sei, so Rockpapershotgun.



Das Gittins-Patent drehe sich um Kunden, die mit Hilfe eines zentralen Portals verschiedene "Subscription Services" bezögen, bezieht sich also auf Steams grundsätzliche Struktur. Das Newton-Patent greift laut BT bei einer Methode, mit der Steam Nachrichten an "ein vorgesehenes Publikum in einer verlässlichen und vorhersehbaren Weise" verschickt, "Nachrichten werden als Dateien auf einem Server gespeichert, um für die vorgesehenen Clients abgerufen zu werden. Jeder Client überträgt in automatischen und periodischen Intervallen Anfragen nach Nachrichten an den Server."

Das Beddus-Patent handelt von Text-Chat und Voice-over-IP, das Buckley-Patent von Übertragungstechniken, die von "Steam Broadcasting" genutzt würden. Der Kläger verlange unter anderem Schadensersatz für die Verstöße, welche in den Augen von BT übrigens vorsätzlich weitergeführt würden, da Valve bislang nicht auf BTs schriftlich zugesandte Erklärungen reagiert hätte.

Valve hat sich bislang nicht öffentlich zum Thema geäußert.

Quelle: Rockpapershotgun.com

Kommentare

Balla-Balla schrieb am
saxxon.de hat geschrieben:
Balla-Balla hat geschrieben: Mich wundert nur sehr, dass die US Gesetzgebung es offensichtlich nicht zulässt, diesem verbrecherischen Gebilde im eigenen Land das Handwerk zu legen, was man andererseits sogar in der Schweiz geschafft hat.
Hier hast du die Antwort auf die Frage warum die US-Gesetzgebung das zulässt (vorausgesetzt du verstehst Englisch gut):
https://www.youtube.com/watch?v=3bxcc3SM_KA
Die Kurzfassung lautet: Um eine Gesetzesänderung zu erwirken muss ein Gremium aus Prozessanwälten im US-Senat dafür stimmen. Aber die sind natürlich mehr daran interessiert, weiterhin mit besagten Prozessen Reibach zu machen. Im Endeffekt fragt man einen Haufen Leute ob sie in Zukunft weniger Geld verdienen möchten.
Oder noch kürzer ausgedrückt: Die Lobbyisten im Senat sind zu einflussreich.
Dann lag ich gar nicht so falsch mit der Annahme, dass hier nur die Army helfen kann. Da is nix mit Lobbyisten, der US Präsident ist alleiniger Oberbefehlshaber. Könnte Obama also noch machen, kurz vor Trump.
Das wäre doch echt mal eine Überraschung und angenehme Abwechslung vom derzeitigen Dauerbrenner der Pressemedien.
Temeter  schrieb am
saxxon.de hat geschrieben:
Balla-Balla hat geschrieben: Mich wundert nur sehr, dass die US Gesetzgebung es offensichtlich nicht zulässt, diesem verbrecherischen Gebilde im eigenen Land das Handwerk zu legen, was man andererseits sogar in der Schweiz geschafft hat.
Hier hast du die Antwort auf die Frage warum die US-Gesetzgebung das zulässt (vorausgesetzt du verstehst Englisch gut):
https://www.youtube.com/watch?v=3bxcc3SM_KA
Die Kurzfassung lautet: Um eine Gesetzesänderung zu erwirken muss ein Gremium aus Prozessanwälten im US-Senat dafür stimmen. Aber die sind natürlich mehr daran interessiert, weiterhin mit besagten Prozessen Reibach zu machen. Im Endeffekt fragt man einen Haufen Leute ob sie in Zukunft weniger Geld verdienen möchten.
Oder noch kürzer ausgedrückt: Die Lobbyisten im Senat sind zu einflussreich.
Also entscheiden die Juristen über Gesetze. Hört sich doch mal arg demokratisch an.
Sabrehawk schrieb am
Es handelt sich hier nur um Ideenpatente deshalb auch nur in den USA möglich. Allerdings sind sie fast alle aus der Periode in der instant messaging als Massenphänomen aufkam, Ende der 90er Jahre und sie sind alle in England von Angestellten der BT entwickelt worden..von klassischen Patent-Trollen kann man hier wirklich nicht sprechen...ich würde eher sagen Gabe hat sich hier eindeutig bedient ohne zu blechen...denn Steam kam 2003 auf den Markt...alle erwähnten Patente wurden VORHER erteilt und haben tatsächlich einen direkten Bezug zur Arbeitsweise von Steam.
Die 1846 gegründete BT ist das älteste Telekom Unternehmen der Welt, ist ein klein bischen größer als Steam....nur mal so nebenbei...18.3 mrd pfund jahresumsatz.....
saxxon.de schrieb am
Balla-Balla hat geschrieben: Mich wundert nur sehr, dass die US Gesetzgebung es offensichtlich nicht zulässt, diesem verbrecherischen Gebilde im eigenen Land das Handwerk zu legen, was man andererseits sogar in der Schweiz geschafft hat.
Hier hast du die Antwort auf die Frage warum die US-Gesetzgebung das zulässt (vorausgesetzt du verstehst Englisch gut):
https://www.youtube.com/watch?v=3bxcc3SM_KA
Die Kurzfassung lautet: Um eine Gesetzesänderung zu erwirken muss ein Gremium aus Prozessanwälten im US-Senat dafür stimmen. Aber die sind natürlich mehr daran interessiert, weiterhin mit besagten Prozessen Reibach zu machen. Im Endeffekt fragt man einen Haufen Leute ob sie in Zukunft weniger Geld verdienen möchten.
Oder noch kürzer ausgedrückt: Die Lobbyisten im Senat sind zu einflussreich.
Balla-Balla schrieb am
Man beachte auch den Ort der Klage. Delaware ist DER Ort für Briefkastenfirmen in den USA schlechthin. Panama dagegen ist ein Musterbeispiel von Rechtschaffenheit.
Dieser winzige Staat, der selbst nichts auf die Beine gestellt bekommt, lebt von Steuerhinterziehern und Verbrechern jeglicher couleur. Das mit den Prozessen war mir neu. Offensichtlich bringt die Annahme dieser, zusätzlich ein gewisses Plus in die Staatskasse. Die Ganze Staatsstruktur erscheint mir höchst mafiös.
Mich wundert nur sehr, dass die US Gesetzgebung es offensichtlich nicht zulässt, diesem verbrecherischen Gebilde im eigenen Land das Handwerk zu legen, was man andererseits sogar in der Schweiz geschafft hat.
Wahrscheinlich müssten sie dazu die Army einmarschieren lassen.
schrieb am