von Julian Dasgupta,

Viacom: Will Bonus von Harmonix zurück

2006 hatte Viacom Harmonix geschluckt und dafür 175 Mio. Dollar gelöhnt. Das Team, das für RedOctane seinerzeit die Guitar Hero-Reihe aus dem Boden gestampft hatte, begann daraufhin mit der Produktion von Rock Band für den neuen Eigentümer.

Dort war man anfangs wohl recht zufrieden mit dem Ergebnis und zahlte den einstigen Anteilhabern des Studios Ende 2008 einen Bonus von 150 Mio. Dollar für das Erreichen gewisser Absatzziele.

Das war zumindest aus Konzernsicht wohl etwas voreilig, denn nachdem der Musikspielmarkt im vergangenen Jahr ziemlich eingebrochen ist, findet Viacom laut PaidContent plötzlich:

"Wir glauben, dass wir Anspruch auf eine Rückerstattung eines substanziellen Teils der Beträge haben, die bereits ausgezahlt wurden, aber der endgültige Betrag muss noch berechnet werden." 

Die Schrumpfkur des Genres hatte auch bei Activision Blizzard seine Spuren hinterlassen, wo man im letzten Quartal des vergangenen Jahres trotz des Erfolgs von Call of Duty: Modern Warfare 2 ein Minus von 286 Mio. Dollar hinnehmen musste. Vor ein paar Tagen wurden deswegen Stellen bei Neversoft (GH III, GH: World Tour, GH 5)gestrichen; RedOctane und Underground Development (GH: Van Halen) wurden gleich ganz geschlossen.



Kommentare

scorpion or monkey schrieb am
Bonuszahlungen sind, wenn man sich diese Summe vor Augen hält, eine Unverschämtheit! Wie viele innovative Projekte hätte man damit finanzieren können, denn so oder so, das Geld ist weg.
-Ryuuzaki- schrieb am
Schon komisch, dass man bei, wahrscheinlich gegebenen (oder sogar vereinbarten) Absatzzielen auszahlt um es dann bei doch entstehenden Schulden wieder (teilweise) zurückzuverlangen. Vorallem da ein Zusammenbruch im Musikspielmarkt meiner Meinung nach absehbar war, da jeder weitere Teil eine weitere Ausschlachtung des Genres war/ist.
Gut, es geht vllt. um Existenzen und jeder Cent ist wichtig, aber da hätte man auch vorher dran denken können und den Schaden müssen mal wieder die entlassenem Mitarbeiter und deren Angehörigen tragen...
Sir_pillepalle schrieb am
Tja, Hochmut kommt vor dem Fall. Ich finde es trotzdem immer wieder interessant, dass die BWL Schlaumeier in den Vorständen glauben, dass der Markt endlos wachsen könnte und locker GH1-5 sowie RB1-2 nebst unzähligen anderen Dropouts schlucken könne. Und wenns dann nach zig Ablegern keiner mehr kauft, weil sich die Plastikklampfen in der Ecke stapeln und die Tracks auch kein Grund mehr sind 70? zu berappen, dann gucken sie blöde.
Und anstatt an der Marketing- und Produktionsstrategie zu arbeiten werden erstmal mengenweise Angestellte auf die Straße gesetzt. Richtig traurig.
Nebenher bezweifel ich, dass dies die letzte Franchise gewesen sein wird, die vor die Wand gefahren wird. Da folgen noch einige, bis die cleveren Vorstände realisieren, dass selbst der dumme Kunde irgendwann genug vom gleichen hat.
Es tut mir leid für die Entlassenen und deren Familien. Nicht leid tut es mir für die Konzerne die glauben, dass man eine Kuh derart melken kann.
Kaipiranha schrieb am
Ein hoch auf den Aktienmarkt... ohne die Angst vor den Aktionären, würden die nicht solche Schnellschüsse machen. "Oh, eine schlechte Nachricht? Schnell die Aktionäre zufriedenstellen indem wir ein paar Stellen streichen."
Ich hoffe die kommen mit ihren Rückforderungen nicht durch. Wäre ja gelacht wenn man jemandem Geld für einen offensichtlich erreichten Meilenstein zahlen würde und dann einfach im Nachhinein sagen könnte... hm, war uns eigentlich doch nicht soviel Wert... gib wieder her... witzlos.
schrieb am