Xbox One
23.05.2013 01:03, Julian Dasgupta

Hardwareanalyse & Vergleich zur PS4

Bei der Vorstellung der Xbox One (ab 199,95€ bei kaufen) am Dienstag hatte Microsoft zwar diverse Eckdaten der Hardware genannt, war dabei aber nicht wirklich ins Detail gegangen. Den Takt des Hauptprozessors schlüsselte das Unternehmen ebenso wenig auf wie die Art des Hauptspeichers. Zum Grafikchip schwieg sich der Hersteller komplett aus. Und so wurde dann auch geunkt, in Redmond wolle man den Direktvergleich mit der Konkurrenz vermeiden.

Die Hardware-Spezialisten von Anandtech und Digital Foundry haben sich genauer mit den vorliegenden Daten beschäftigt. Und stellten dabei fest: Große Abweichungen von den im Februar durchgesickerten Infos gibt es wohl nicht.

Dass Hauptspeicher vom Typ DDR3 zum Einsatz kommt, konnte man sowohl Nahaufnahmen des Motherboards in einem Wired-Artikel als auch dem Hinweis auf die Verwendung von SRAM in einer Hardware-Session entnehmen. Sony setzt bekanntermaßen auf das flottere GDDR5-RAM, während Microsoft versucht, den geringeren Durchsatz durch das Integrieren von 32 MB SRAM etwas wettzumachen. Der ist flott und direkt mit der APU verdrahtet - aus Entwicklersicht ist Sonys Ansatz jedoch deutlich komfortabler.

Digital Foundry mutmaßt, Microsoft habe von Anfang an auf die Multimedia-Fähigkeiten des Systems gebaut und deswegen auch mit 8 GB RAM geplant. Zum Zeitpunkt des Auftakts der Entwicklung der Xbox One (Codename Durango) sei DDR3 der einzige wirklich realistische Weg zu jenem Ziel gewesen, dementsprechend habe man auch von Anfang an auf das Tandem aus RAM und SRAM gesetzt. Ein kurzfristiger Wechsel auf GDDR5 in der finalen Phase sei deswegen nicht mehr möglich gewesen.

Sony dagegen habe vermutlich von Anfang an auf GDDR5 gebaut und ursprünglich erstmal mit 2 GB RAM geplant. Aufgrund der einfacheren Architektur habe man hier aber leicht ausbauen können. Das Blog geht auch davon aus, dass Microsoft bis zuletzt davon überzeugt war und darauf spekulierte, dass die PS4 nur mit 4 GB RAM ausgestattet sein wird. Dann hätte die Xbox One zwar den langsameren, aber größeren Speicher gehabt. Sony selbst hatte Entwicklern bis zur Enthüllung der Konsole im Februar mitgeteilt, das System habe 4 GB RAM. Die Mannen um Mark Cerny müssen im Winter dann aber sehr zuversichtlich gewesen sein, dass man sich für die Massenproduktion der Konsole ausreichend Speicherchips mit 512 GB GDDR5-RAM sichern kann.

Auf Basis der Leistungsangabe eines Microsoft-Entwicklers konnten dank etwas Mathematik Rückschlüsse auf den Grafikchip der One gezogen werden. Dieser wartet wohl wie in der einst durchgesickerten Spezifikation mit 12 Compute Units auf. Das PS4-Gegenstück hat hier mit 18 CUs einen Leistungsvorteil von 50 Prozent. (Beide Magazine gehen davon aus, dass die Chips mit der gleichen Taktrate von 800 MHz laufen. - Anm. d. Red.)

Digital Foundry schätzt, die schwächere GPU der Xbox One sei der Speicherarchitektur des Systems geschuldet: Microsoft habe schließlich noch den SRAM-Speicher auf dem Die unterbringen müssen. Im Gegensatz zu Sony, wo man das Siliziumbudget dementsprechend für einen besser ausgestatteten Grafikchip einsetzen konnte.

Da der DDR3-Speicher und der kleinere Grafikchip eine geringere Leistungsaufnahme haben, gilt immerhin: Die Xbox One dürfte in Sachen Stromverbrauch etwas sparsamer und außerdem leichter zu kühlen sein.


(Bildquelle: Anandtrech.com)


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