Xbox One
06.06.2013 23:18, Julian Dasgupta

Microsoft erläutert Online-Anforderungen, Kontobindung, Weiterverkauf und Verleih von Spielen

Als großer Erfolg wird die Vorstellung der Xbox One (ab 199,95€ bei kaufen) vermutlich nicht in die Spielehistorie eingehen - insbesondere der TV-Fokus bei dem Event, die Handhabung von Gebrauchtspielen und Microsofts Gegenwart im Wohnzimmer dank Kinect-Pflicht bestimmten die Diskussionen. Der Hersteller selbst vermochte es nicht, Klarheit zu schaffen - bis jetzt. Auf der eigenen Webseite legt man jetzt u.a. dar, wie das Lizenzsystem bei Spielen funktioniert. Due Kurzfassung: Der Freiheitsgrad bei der Nutzung erworbener Software wird bei wesentlichen Aspekten von den Drittherstellern bestimmt.

Sämtliche Spiele werden vom Verkaufsstart an sowohl als Retail- als auch als Download-Version zur Verfügung stehen. Im Falle der Disk-Fassung wird nur Zeit bei der Installation gespart - danach wird der Datenträger nämlich nicht mehr benötigt. Einmal installierte/registrierte Spiele können wie bei Steam jederzeit per Xbox Live neuinstalliert werden - auch wenn man sich mit seinem Account auf einer anderen Konsole anmeldet.

Auf der heimischen Xbox One könnten Familienmitglieder, Freunde und Bekannte alle installierten Spiele spielen, ohne dass man mit seinem Konto angemeldet sein muss. Auch könne man bis zu zehn Familienmitglieder registrieren, die auf die gemeinsame Spielebibliothek zugreifen können.

"Just like today, a family member can play your copy of Forza Motorsport at a friend’s house. Only now, they will see not just Forza, but all of your shared games.  You can always play your games, and any one of your family members can be playing from your shared library at a given time."

Vielsagend ist die nächste Formulierung: "Die Xbox One ist so konzipiert, dass es die Publisher euch gestatten können", Spiele bei teilnehmenden (sprich: zertifizierten) Händlern zu tauschen bzw. in Zahlung zu geben. Microsoft erhebe keine grundsätzliche Gebühr (platform fee) bei Händlern, Publishern oder Kunden, um diesen Handel zu ermöglichen.

Ebenso eindeutig: Die Xbox One sei "so konzipiert, dass die Publisher es euch gestatten können, euren Freunden disk-basierte Spiele zu geben." Es gibt keine Gebühren, die bei diesen Transfers fällig werden, aber zwei Bedingungen: Man könne die Spiele nur Leuten geben, die man mindestens 30 Tage in der Freundesliste hatte - und jedes Spiel könne nur ein einziges Mal verliehen/weitergegeben werden. (Wir vermuten Mal, gemeint ist da: an eine einzige Person.)

Von Microsoft selbst vertriebene Spiele werde man in jedem Fall in dieser Form weitergeben oder bei teilnehmenden Händlern verkaufen können. Drittherstellern stehe es aber frei, den Weiterverkauf von Spielen zu verbieten oder eigene Geschäftsgebühren für den Lizenztransfer zu erheben bei den Händlern. Microsoft selbst werde an jenen Gebühren nicht mitverdienen.

Den klassischen Spieleverleih über Videotheken oder andere Läden wird es zumindest beim Launch nicht geben - man werde diesbezüglich Optionen mit seinen Partnern evaluieren.

Es gilt also: Der Weiterverkauf von Spielen ist grundsätzlich möglich - unter Umständen aber auch nicht, falls ein Dritthersteller dies nicht wünscht. Eventuelle Lizenztransfergebühren dürften durch den Handel natürlich letztendlich an die Spieler weitergereicht werden. 

Allerdings merkt der Hersteller auch an: Die derzeit genannten Bedingungen sind flexibel und könnten natürlich im Laufe der Zeit - im Guten wie im Schlechten - angepasst werden.

"As we move into this new generation of games and entertainment, from time to time, Microsoft may change its policies, terms, products and services to reflect modifications and improvements to our services, feedback from customers and our business partners or changes in our business priorities and business models or for other reasons.  We may also cease to offer certain services or products for similar reasons."

Wie oft muss das System ans Netz?

An anderer Stelle schildert Microsoft noch die Online-Anforderungen der Konsole. Für ein "optimales Erlebnis" auf Xbox Live sollte eine Verbindung von mindestens 1,5 MBit/s vorhanden sein. Der Hersteller verweist auf Erhebungen von Akamai, denen zufolge der weltweite Durchschnitt bei 2,9 Mbit/s liegen soll.

Ebenfalls diskutiert worden war nach der Ankündigung die Online-Pflicht. Phil Harrison hatte angedeutet, dass die Konsole nicht dauerhaft, aber mindestens einmal pro Tag bei den Servern angemeldet sein muss. Später hieß es dann: Man habe sich noch nicht auf konkrete Intervalle festgelegt.

Im aktuellen Dokument wird verkündet: Die Xbox One müsse einmal pro Tag ans Netz, um nach Updates zu suchen, Spiele zu verifizieren und neu installierte, verliehene Spiele oder transferierte Lizenzen zu vermerken. Spiele, die auf die Cloud bauen, setzen natürlich eine permanente Verbindung voraus. Meldet man sich mit seinem Account auf einer anderen Konsole an und will seine Spiele dort nutzen, ist das Check-Intervall kürzer: Jene Konsole muss sich einmal pro Stunde auf den Servern melden.

Wird das Check-Intervall - ob nun daheim nach 24 Stunden oder auf fremden Konsolen nach einer Stunde - überschritten, kann nicht mehr gespielt werden, bis die Verbindung zu Xbox Live wieder ermöglicht wird. TV und Blu-ray/DVD-Filme könne man natürlich offline ohne Einschränkungen nutzen.

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