von Julian Dasgupta,

Xbox One: Bestätigt: Kehrtwende in DRM-Politik

Xbox One (Hardware) von Microsoft
Xbox One (Hardware) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft
Gerade noch war es durch die Gerüchteküche gegeistert, jetzt ist es offiziell: Microsoft zieht die Konsequenzen aus der Resonanz auf die Vorstellung sowie die im Rahmen der E3 angekündigten Eigenschaften der Xbox One (ab 199,95€ bei kaufen) und verkündet eine Abkehr von den erst vor zwei Wochen dargelegten DRM-Richtlinien.

Der Online-Check entfällt

Die Kurzfassung: Eine Internetverbindung wird für das Nutzen von Einzelspieler-Titeln (ohne Cloud-Bedarf) in keiner Form benötigt. Ein regelmäßiger Online-Check wird nicht stattfinden. Man könne die Xbox One genau wie ihre Vorgänger überall hin mitnehmen. Auch die Download-Version eines Spiels werde offline funktionieren.

Die Konsole werde nur bei ihrer erstmaligen Einrichtung eine Internetverbindung voraussetzen. Ein Grund dafür ist wohl das Einspielen des Day-One-Patches, der das System umstellt. Die Xbox One befindet sich schließlich bereits in Produktion - alle bisher gefertigten Geräte fußen noch auf dem alten DRM-Ansatz.

Den ursprünglichen Plänen zufolge hätte sich das System mindestens einmal alle 24 Stunden bei Xbox Live melden müssen - oder sogar einmal pro Stunde, wenn man auf einer fremden Konsole angemeldet ist. Wäre jene Periode überschritten worden, hätten sich Spiele nicht mehr starten lassen, solange die Verbindung zum Internet nicht wiederhergestellt wurde.

Weiterverkauf möglich, Regionalsperre weg

Die zweite wesentliche Änderung: Es werde keinerlei Einschränkungen hinsichtlich des Ausleihens oder Weiterverkaufs von Spielen geben. Alles bleibe wie es in der aktuellen Generation ist. Das gilt auch für Download-Spiele, die sich im Gegensatz zu Retail-Software nicht weiterverkaufen lassen. Zudem heißt es jetzt: Man werde jedes Xbox-One-Spiel auf jeder Xbox One spielen können - es gebe keinerlei regionale Beschränkungen.

Ursprünglich hatte der Hersteller mit Verweis auf länderspezifische Richtlinien verkündet, man bleibe wie auf der Xbox 360 bei einem Region Lock - Sony hingegen teilte mit, es werde auf der PS4 keinerlei regionale Beschränkungen geben.

Ein diskbasiertes Spiel hätte man laut der alten Richtlinien an genau eine Person verleihen können - falls der jeweilige Hersteller das gestattet. Publisher hätten  zudem die Möglichkeit gehabt, den Weiterverkauf zu untersagen oder weniger attraktiv zu gestalten, indem sie das Loslösen einer Lizenz von einem Account entweder verbieten oder eine Gebühr dafür erheben.

Die "Opfer" der Änderungen

Durch die Änderungen verwirft Microsoft allerdings einige zentrale Pfeiler des bisherigen Konzepts. So müssen die Datenträger diskbasierter Spielen wie in der aktuellen Generation im Laufwerk sein. Den ursprünglichen Richtlinien nach hätte man die BD-ROM nur für die Installation des Spiels, nicht aber danach benötigt.

Wer sich auf einer anderen Konsole anmeldet, wird dort naturgemäß nur Zugriff auf seine Download-Spiele haben - im Falle von Retail-Spielen muss man (wie gewohnt) den Datenträger dabei haben. Auch das Family Sharing wurde gestrichen.

Die Xbox One sei dafür ausgelegt worden, die Fortschritte in der Technologie voll auszureizen, um einen "Durchbruch bei Spielinhalten und Entertainment" zu erreichen. Dafür habe man sich Besonderheiten wie besseres Roaming (sprich: überall Zugriff auf seine Spielebibliothek), Family Sharing und andere Dinge ausgedacht - Microsoft sei überzeugt von der digitalen vernetzten Zukunft.

Man habe aber auch das Feedback nach der Enthüllung der Konsole wahrgenommen und bedanke sich für die Hilfe dabei, die "Zukunft der Xbox One neu zu formen".

"You told us how much you loved the flexibility you have today with games delivered on disc. The ability to lend, share, and resell these games at your discretion is of incredible importance to you. Also important to you is the freedom to play offline, for any length of time, anywhere in the world. [...]

We appreciate your passion, support and willingness to challenge the assumptions of digital licensing and connectivity. While we believe that the majority of people will play games online and access the cloud for both games and entertainment, we will give consumers the choice of both physical and digital content. We have listened and we have heard loud and clear from your feedback that you want the best of both worlds."

Vor Tagen noch hatten Don Mattrick und Phil Spencer verlauten lassen, es werde keinerlei kurzfristige Änderungen hinsichtlich der DRM-Strategie geben.

Letztes aktuelles Video: Xbox Live und Smartglass



Kommentare

Temeter  schrieb am
Hardtarget hat geschrieben:also bei manchen dingen fehlen einem einfach die worte ..... http://www.gamona.de/hardware/xbox-one, ... 96209.html
Bei der Petition liefern die Unterzeichner aber ein par gute Argumente für das alte DRM:
I love restrictions. I want always online DRM. I want the game rental business to become obsolete. I don't want to let my friends borrow games, because fuck them. All I care about is my god damn new age console that'll blow everything else out of the water! Fuck the PS4 and fuck those Sony guys for catering to fans who care about their gaming experience. Fuck PC, that shit is stupid. Steam? Fuck that shit. They never have sales or anything. It's not as affordable as buying my games from the XBL marketplace. I love Microsoft and their business practices will be the best forever. Fuck yes. <3 Xbox.
ill sign to help? ps4 so we have no stupid people on the same console as me.
It's so important so that the Xbox one is shittier again
Please sign this petition. Support retards!
johndoe774288 schrieb am
Gemein ist den meisten, die es ernst meinen, dass sie der Meinung sind, dass Microsoft sich mit dem Rückzieher keinen Gefallen getan habe, da der Konsole nun all das fehle, was sie zu einer echten Next-Gen-Konsole gemacht hätte.
joa so next gen war das.
Funfab schrieb am
Habs gelesen, schöne Scheiße
Sir Richfield schrieb am
neo6238 hat geschrieben:Außerdem willst du die Bewegung deines Arms (mit nur der Hand dran) doch nicht wirklich mit "richtiger" körperlicher Arbeit gleichsetzen.
Es ist eine körperliche Anstrengung.
Dass das im Vergleich zu anderen Tätigkeiten ein Witz ist, willst du hoffentlich nicht abstreiten.
Dass Arm heben mit Gewicht dran schwerer ist als Arm heben OHNE Gewicht ist klar.
Komma Aber:
Dir scheint aber nicht klar zu sein, dass Dein Arm auch ein Gewicht hat. Wenn du denkst, dass es einfach wäre, mal eben ein wenig die Hände in der Luft zu halten, dann mach das doch mal im Selbstversuch. Du wirst überrascht sein.
Wahlweise geh zu einem Malermeister und erkläre ihm, seine Arbeit sei ja fast so einfach wie das Büro der Zukunft, weil so ein Pinsel wiegt ja nicht viel und den bewegt er auch nur auf einer Fläche umher.
Und die Maus kann ja auch zu Tennisarmen führen... irgendwann wird - dem Ungeübten - sogar diese Wiimote zu schwer... das war nämlich vor allem am Anfang ein Problem, dass das keinen Spaß mehr gemacht hat, weil die Bewegungen ungewohnt und dadurch irgendwann anstrengend wurden!!
Du verwechselst da etwas. Das Problem der Wiimote ist, dass die Leute gedacht haben, sie müssten das Ding mit Gewalt durch die Gegend schleudern. Erst als den meisten aufgegangen ist, dass man das Ding bescheissen kann, bzw. dass man auch bei Zelda entspannt mit abgestützten Armen auf der Couch liegen kann, ging es.
Bei Kinect kannst du das nicht. Bei Kinect MUSST du dich hinstellen und bewegen. Und das ist immer anstrengend. Jetzt liegt es an Kinect 1.0 und seinen Unzulänglichkeiten, dass es kaum Core Titel gibt, die damit benutzt werden. Sport und Tanzspiele gehen gut, aber die spielt man ja auch keine Stunden am Stück.
Aber gut, im Allgemeinen sind wir uns ja einig. Die Technik ist interessant und irgendwann wird sie auch so funktionieren, wie die Leute das in ihren Vorstellungen haben. (Wobei Kinect 2.0 ja noch nicht in der freien Wildbahn getestet wurde).
Wir sind uns nur darin...
schrieb am
Xbox One
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