Xbox One X
11.06.2017 21:08, Marcel Kleffmann

"Project Scorpio" wird im November 2017 erscheinen; Preis beträgt 499 Euro

Bei der heutigen Pressekonferenz hat Microsoft endlich Tacheles über "Xbox One Project Scorpio" geredet. Die neue Konsole mit der Rechenleistung von 6 TFLOPS wird den überraschend simplen Titel Xbox One X (ab 399,90€ bei kaufen) tragen und am 7. November 2017 weltweit erscheinen. Der Preis der Konsole beträgt 499 Dollar bzw. 499 Euro. Es soll die bisher kleinste Xbox überhaupt sein.

Die leistungsstärkere Version der Xbox One wird über einen Acht-Kern-x64-CPU mit 2,3 GHz Taktfrequenz verfügen. Die normale Xbox One nutzt einen Acht-Kern-Jaguar-CPU mit 1,75 GHz. Die neuen x86-CPU-Kerne sollen 31 Prozent schneller als die der Xbox One sein und viel mehr Spielraum für individuelle Einstellungen erlauben. Die PlayStation 4 Pro verwendet eine Acht-Kern-Jaguar-CPU mit 2,1 GHz. Der Grafikprozessor (GPU) wird 40 "Customised Compute Units" bieten, die mit 1172 MHz laufen werden - laut Digital Foundry eine überraschend hohe Taktfrequenz für Konsolen. Die Xbox One nutzte "12 GCN Compute Units" mit 853 MHz. Bei der Xbox One S wurde die Taktfrequenz auf 914 MHz erhöht. Bei der PlayStation 4 Pro kommen 36 "GCN Compute Units" mit 911 MHz zum Einsatz. Die Rechenleistung wird mit 6 TFLOPS angegeben (PlayStation 4 Pro: ca. 4,2 TFLOPS; Xbox One: 1,31 TFLOPS; PS4: 1,84 TFLOPS). Der Arbeitsspeicher der Konsole wird 12 GB GDDR5 groß sein - mit einer Bandbreite von 326 GB/Sekunde. 9 GB RAM sind für Entwickler verfügbar. Die "normale" Xbox One verwendete die "berüchtigte" Mischung aus 8 GB DDR3 und 32 MB ESRAM. 5 GB RAM waren für Entwickler nutzbar. In der PlayStation 4 Pro sind 8 GB GDDR5-Ram verbaut (218 GB/s). Die 2,5-Zoll-Festplatte wird 1 TB Speicher bieten. Wie in der Xbox One S wird in Project Scorpio ein 4K UHD Blu-ray Laufwerk seinen Dienst verrichten. Die Input/Output-Anschlüsse entsprechen denen der Xbox One S (HDMI 2.0; kein Kinect-Port). Project Scorpio soll vollständig abwärtskompatibel mit Xbox One und Xbox One S sein.

Microsoft verspricht bessere Performance, eine stabilere Bildwiederholrate im Vergleich zur Xbox One und zur Xbox One S und kein Screen-Tearing (Zerreißen des Bildes). Allerdings sollte man nicht erwarten, dass alle Xbox-One-Spiele, die derzeit mit 30 fps laufen würden, auf Project Scorpio mit 60 fps laufen werden, denn die Festlegung der gewünschten Bildwiederholrate würde bei den Entwicklern der jeweiligen Spiele liegen. Spiele, die eine dynamische und damit keine festgeschriebene Auflösung verwenden (um das Performance-Ziel (fps) zu erreichen), sollen jeweils auf der maximal möglichen Auflösung auf Project Scorpio laufen. Zu diesen Titeln gehören u. a. Doom (2016), Halo 5, Gears of War 4, Battlefield 1, Call of Duty: Infinite Warfare, The Division und The Witcher 3. Andrew Goossen (Technical Fellow, Graphics bei Microsoft) meint jedoch, dass man bei diesen Titeln nicht automatisch mit einem 4K-Boost rechnen kann, sondern mit der "maximalen" Auflösung, die das Spiel unterstützt. Die Ladezeiten der Spiele sollen durch die schnellere CPU, der erhöhten Festplattenzugriffsgeschwindigkeit und dem größeren Arbeitsspeicher deutlich geringer ausfallen. Alle Spiele (auch Xbox-360-Titel) werden von verbesserter Texturfilterung profitieren. Die bisherigen bilinearen und trilinearen Filter sollen direkt auf anisostropisch umgestellt werden. Auf der Xbox One entscheiden sich die meisten Entwickler für 4x-anisostropisch, aber auf Project Scorpio soll bis 16x möglich sein. Durch eine bessere Texturfilterung kann die Bildqualität stark verbessert werden, selbst wenn die Auflösung nicht erhöht wird. Scorpio GameDVR wird 4K-Aufnahmen mit 60 fps erlauben (HEVC Codec), sofern das Ausgangsmaterial (Spiel) ebenfalls in 4K läuft.

Microsoft möchte sicherstellen, dass Besitzer von Full-HD-Fernsehern (1080p) ebenfalls Verbesserungen durch Project Scorpio sehen werden. Die Rede ist von einem "Performance Mode" (in dem das Spiel einfach "besser" läuft) und einem "Resolution Mode" (Videomaterial wird in 4K berechnet und dann via Supersampling auf 1080p runtergerechnet). Alle Xbox-One-Spiele sollen laut Microsoft auf der neuen Konsole besser laufen, egal ob sie speziell mit Patches versorgt wurden oder nicht.

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