von Marcel Kleffmann,

A Way Out: "EA war sehr gut zu mir und (...) es ist gerade angesagt, EA zu hassen"; Hasstirade gegen Oscars

A Way Out (Adventure) von Electronic Arts
A Way Out (Adventure) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Bei den Game Awards 2017 sorgte neben all der Werbung, den penetranten Rabattangeboten, den Weltpremieren und den Award-Präsentationen vor allem ein Entwickler für Auflockerung und Aufsehen, und das war Josef Fares von Hazelight, der eigentlich A Way Out (ab 29,99€ bei kaufen) zusammen mit Moderator Geoff Keighley präsentieren sollte.

Zunächst feierte Fares die Game Awards, die Berühmtheiten aus der Spiele-Branche sowie das interaktive Medium der Computer- und Videospiele und wetterte im Anschluss inbrünstig und ausdauernd gegen die "Oscars" (Fuck The Oscars!). Fares hatte vor seiner Tätigkeit als Spielemacher mehrere  Filme gedreht. Keighley versuchte zu intervenieren, woraufhin Fares lediglich sagte, dass er bisschen "Jetlag" habe. Danach machte Fares weiter und kam auf Electronic Arts (Publisher von A Way Out) und das Beutekisten-Chaos bei Star Wars Battlefront 2 zu sprechen.

Angesprochen darauf, dass man A Way Out mit einem Freund, der das Spiel nicht besitzt, kostenlos spielen könne, sagte er: "Das mit dem Multiplayer war meine Idee. Es hat nichts mit dem EA-Scheiß zu tun, der gerade mit den Lootboxen und dem anderen Zeug so abgeht. Okay, ich will euch nur eine Sache sagen (...): EA war sehr gut zu mir und um ehrlich zu sein, es ist gerade angesagt, EA zu hassen und bla bla bla. Das kümmert mich einen Scheiß. Worauf ich hinaus will ist: Alle Publisher bauen irgendwann mal Mist. So ist das halt einfach. Sie bauen halt Mist. Aber ich kann nur sagen, dass sie mich gut behandeln und unterstützen. 100 Prozent der Einnahmen von A Way Out gehen an mein Team." Danach griff Keighley stärker in das "Gespräch" ein und führte zum Trailer (siehe unten).



Dass Josef Fares eine "sehr leidenschaftliche Person" mit Potenzial für Kontroversen ist, erwähnte bereits Electronic Arts in einem versehentlich an die Öffentlichkeit gelangten Marketing-Dokument (Bild), in dem explizit vor solchen "Eskapaden" gewarnt wurde.




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Quelle: Kotaku

Kommentare

bloub schrieb am
hat man als backer irgendein mitspracherecht bei der entwicklung? das sollte die frage eigentlich zur genüge beantworten.
Kajetan schrieb am
bloub hat geschrieben: ?11.12.2017 18:37 nun gut, dann muss jeder für sich selbst definieren, was indie ist ;). für mich ist kein indie mehr, wenn fremdes geld reingebuttert wird. in der regel stammt das geld nämlich nicht von oma lotti, die ihren enkel aushelfen will und sich deshalb nicht einmischt.
Ist dann ein crowdgefundeter Entwickler kein Indie mehr?
"Independent" hat nicht so sehr viel mit "Woher kommt das Geld" zu tun, sondern viel mehr mit der Frage "Bin ich bloßer Angestellter, der auf Anweisung Texturen malt oder arbeite ich an meinem Projekt, über welches ich die volle kreative Kontrolle habe und wo ich die von mir erschaffenen Inhalte auch urheberrechtlich besitze?".
Denn DAS definiert IMHO einen Indie. Hat er volle kreative Kontrolle über den Inhalt und gehört ihm der Inhalt? Wenn beides zutrifft, ist es ein Indie. Gleichgültig, ob es sich um einen Küchentischeinzelkämpfer handelt, der Oma um 10.000 Euro angepumpt hat oder ein Dutzend Leute, die sich über Crowdfunding finanzieren oder ein Studio wie CDP Red, die sich als Tochter des börsennotierten Unternehmen CDP SA über Investoren finanzieren.
Sogar Respawn hätte ich bis letzten Monat als Indie bezeichnet, auch wenn sie vollständig durch EA finanziert wurden. Denn Respawn war eine unabhängige Firma, die alle Rechte an Titanfall besaß und die meines Wissens auch die volle kreative Kontrolle über die Entwicklung von Titanfall besaß. Gut, mit dem Aufkauf durch EA ist das ja nun hinfällig :)
4P|Benjamin schrieb am
Stimmt natürlich. Zumindest wissen viele Publisher aber auch, was sie von Indie-Spielen im Portfolio haben, unterstützten die deshalb und lassen die im Grunde ihre eigene Suppe kochen. Ich kann aber schon nachvollziehen, warum dir das nicht schmeckt. ;)
bloub schrieb am
4P|Benjamin hat geschrieben: ?11.12.2017 11:34
bloub hat geschrieben: ?09.12.2017 20:09stimmt, eine genaue definition gibt es nicht, allerdings ist eine produktion mit fremden geld definitiv kein indie mehr ;).
Darum geht's ja: Selbst das wird schon längst nicht mehr so genau abgegrenzt.
nun gut, dann muss jeder für sich selbst definieren, was indie ist ;). für mich ist kein indie mehr, wenn fremdes geld reingebuttert wird. in der regel stammt das geld nämlich nicht von oma lotti, die ihren enkel aushelfen will und sich deshalb nicht einmischt.
schrieb am
A Way Out
ab 29,99€ bei