von Marcel Kleffmann,

Activision Blizzard - Patentanmeldung: Multiplayer-Matchmaking soll zum Kauf von Ingame-Gegenständen verführen

Activision Blizzard (Unternehmen) von
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Activision Publishing hat vor zwei Jahren ein exploratives Patent beim amerikanischen Patent- und Markenamt eintragen lassen, in dem mehrere Methoden und Technologien beschrieben werden, die dafür genutzt werden könnten, Spieler zum Kauf von bestimmten Ingame-Gegenständen (Mikrotransaktionen) in Multiplayer-Partien via Auswahlkriterien beim Matchmaking zu animieren. Das besagte Patent ist erst im Oktober 2017 vom Patentamt freigegeben worden und kursiert deswegen nun im Internet.

Eine Implementation dieses Patents, in dem es hauptsächlich um die Sammlung und Auswertung von spezifischen Nutzerdaten geht, könnte zum Beispiel sein, dass via Matchmaking realisierte Multiplayer-Matches zusätzlich durch das im Hintergrund arbeitende Mikrotransaktionssystem so beeinflusst werden, dass sie den Kauf von Ingame-Inhalten idealerweise ankurbeln. So könnten Einsteiger mit einem fortgeschrittenen Spieler oder einem Top-Spieler gezielt zusammengebracht werden, um den Neuling zu ermutigen, Inhalte zu kaufen, die der andere Spiele nutzt oder besitzt. Alternativ könnten Spieler auch "neidisch" auf einen Gegenstand gemacht werden, den sie nicht besitzen. Oder ein Spieler, der laut seinem Profil ein Scharfschützen-Experte sein möchte (Klassenwahl etc.), könnte mit einem fortgeschrittenen Scharfschützen-Spieler "gematcht" werden, um den Neuling zu verleiten, eine bessere Scharfschützenwaffe im Ingame-Shop zu kaufen.

Ein anderes Szenario sieht vor, dass man Spieler, die gerade einen Gegenstand gekauft haben, beim Matchmaking gezielt mit schwächeren Spielern zusammenführt, damit sie ihre "Überlegenheit" gegen andere Spieler "erleben" können. Letztendlich sollen sich die Käufer durch ihren Kauf bestätigt fühlen und noch weiter einkaufen. Die unterlegenden Spieler könnten ebenfalls zum Kauf angeregt werden.

Activision Blizzard hat sich bereits zu Wort gemeldet und klargestellt, dass das Patent von einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung (R&D) des Unternehmens eingereicht wurde. Es sei rein explorativ und werde bisher in keinem Spiel eingesetzt - auch nicht in Destiny oder Destiny 2.

Quelle: Charlie Intel, Glixel/Rolling Stone, US-Patentamt


Quelle: Charlie Intel, Glixel/Rolling Stone, US-Patentamt

Kommentare

BigEl_nobody schrieb am
patmaro hat geschrieben: ?22.10.2017 06:04 "Zocken" war nie unschuldig, rein wie einige hier romantisieren. Man denke an Spielhallen, so Mist-Spiele wie E.T. und sogar Pokemon.
Hat keiner behauptet (hoffe ich).
Aber es ist in den letzten 30 Jahren erheblich schlimmer geworden weil mehr Geld in der Branche zu machen ist.
patmaro schrieb am
"Zocken" war nie unschuldig, rein wie einige hier romantisieren. Man denke an Spielhallen, so Mist-Spiele wie E.T. und sogar Pokemon.
Stalkingwolf schrieb am
Rege quitten? Was ist das denn? Was neues aus den USA?
BetaSword schrieb am
YAY, pay2Win-Nutzer gegen NOOBs - Was kann denn da auch schon schiefgehen? - Ach ja, richtig, die Anfänger könnten Rege-Quitten, und eventuell schon ihr Gld für's Spiel zurückverlangen, weil sie gleich solch eine MIESE Spieleerfahrung gemacht haben.
Es sei denn, Sie sind so masoschistisch, dass sie darauf reinfallen, z.B. nachdem man gekillt wurde, eiskalt so eine BNL-Anzeige kommt mit "Sie wurden gerade mit dieser Waffe gekillt, kaufen Sie sich diese Rüstung, sie bietet 10% mehr Schutz gegen den Schadenstyp. Oder Sie kaufen sich für das 10-fache diese Rüstung, sie bietet 50% Resistenz dagegen.
Probieren Sie Rot, Rot ist das neue Blau!
Naja, wenn es leute gibt, die darauf so sehr eingehen, dann gut, doc wen nman als Anfänger zu häufig mit Top-Spielern zusammengebracht wird, ärgert man sich nun mal halt.
Andersrum geht's auch: wenn man als Top-Spieler plötzlich in einem Team mit ein paar kompletten Anfängern zusammengebracht wird, kann es sein, dass da alleine dadurch das ganze Team-Erlebnis sich dahin entwickelt, dass die ganzen Team-Mitglieder eliminiert werden, und man dann als einziger am ende von allen anderen gejagt wird, das habe ich schon bei TeamFortress2 so erlebt, und mich geärgert, obwohl es nur eine Bot-Map war, da war es dann auch schon egal, ob meine Sentry gemaxxt war, und ich so viel gut-platzierte Einrichtungen aufgebaut habe, die uns helfen konnten, den die Bots wurden von den anderen Spielern nicht ausreichend erledigt, so dass selbst eine Strategisch-platzierte Lv3-Sentry nicht helfen konnte.
CritsJumper schrieb am
candymanXXL ich muss hier auch mal die Jugend verteidigen. Erstens haben sie es nicht anders gelernt. Zweitens die tätigen ihre Kaufentscheidung genau wie du. Auch nach dem Stand der Informationen. Damals war das aber noch einfacher, da sah man sofort was auf dem eigenen System läuft und was auf fremden etc. Das lässt sich heute nicht mehr so einfach sagen. Stell dir einfach vor jemand hat bisher IMMER Elektrizität zur Power-Versorgung in einer Art Batterie im Gerät verwendet und jetzt auf ein mal gibt es Funk-Strom und man kann nicht mehr wirklich ausmachen woher der kommt.
Da kann man das den jungen Leuten nicht mehr übel nehmen. Zudem ist es höchst persönlich eine Suchmaschiene zu verwenden weil niemand bekommt da reproduzierbar die selben Ergebnisse zurück und ab dem Punkt schwimmt man automatisch in einer Welt mit mehreren Wahrheiten. Sicher das hängt auch immer vom Wissenstand ab oder wie gut man die Sprache (egal ob Fremdsprache, beschreibende Sprache wie Programmcode oder Mathematik) spricht.
Es werden halt immer öfter verschieden Varianten von einem Produkt erzeugt, die nicht nur für jeden einen anderen Preis haben, sondern immer mehr personalisiert sind.
Jemand der dir etwas verkaufen möchte und deine Gewohnheiten kennt, kann ganz gezielt deine Meinung und Kaufentscheidung beeinflussen wenn er dir nur ein Set aus bestimmten Informationen bietet. Das ist ja auch das Problem bei den Microtransaktionen oder dem Online-Store in dem immer mehr Menschen einkaufen. Es gibt da immer weniger Erfahrungen die alle Menschen machen und annähernd gleich erleben.
Das Zeichnet sich aber auch wunderbar bei Videospielen ab. Wo zwar alle die selbe große Geschichte erleben, aber längst nicht mehr Frame für Frame gleich. Bücher und Musik als auch 2D-Filme ohne Parallelwelten da ist das noch was besonders. Irgendwie vermisse ich diese Momente die alle Menschen vereinen. Denke auch deswegen sind Fussball oder Sport Ereignisse so beliebt. Man war dabei, zusammen mit anderen.
Ich...
schrieb am