von Julian Dasgupta,

Doom: Feiert heute seinen 20. Geburtstag

id Software (Unternehmen) von
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Alteingesessene Spieler dürfen mal wieder einen Oh-Gott-ich-bin-alt-Meilenstein abhaken: Die Kollegen von The Verge erinnern in einem kleinen Special daran, dass Doom seinen 20. Geburtstag feiert. Wir haben die Geschichte des Klassikers sowie der Ego-Shooter im Allgemeinen bereits ausführlich beleuchtet, sowohl die Verfilmung im Jahr 2005 als auch das Brettspiel im Jahr 2010 besprochen.

Der Shooter war zwar bekanntermaßen nicht id Softwares erster Ausflug in das Genre - aber er sollte die Texaner in eine andere Liga katapultieren. Bei Doom habe aber auch wirklich alles gestimmt vom Setting bis hin zum Konzept - es sei wohl das "optimalste" Projekt gewesen, an dem er je mitwirkte, erinnert sich John Carmack. Epics Tim Sweeney merkt an, er habe angesichts des technischen Wunderwerks das Code-Handwerk ein Jahr lang an den Nagel gehängt.

Der in Shareware-Form veröffentlichte Titel gehört zu den einflussreichsten Spielen, der auch mit dem Mehrspieler-Modus und seiner Erweiterbarkeit Maßstäbe setzte - und entsprechende Nachahmer inspirierte. Als Vorzeigespiel seines Genres stand Doom dann auch stets im Zentrum der Diskussion, wenn Shooter und ihre vermeintliche Wirkung auf die Spieler kritisiert wurden. In Deutschland war das Spiel bis 2011 auf dem Index - dann bemühte sich Bethesda um eine Neueinstufung des Oldies.

1994 folgte das nicht minder erfolgreiche Doom II, in den Jahren danach gab es zahlreiche Portierungen auf allerlei Konsolenplattformen vom SNES bis hin zu Xbox 360 & Co. Doom 3 ließ sich erst 2004 blicken; 2005 setzte die Marke schließlich an zum Sprung auf die große Leinwand.

Bei id Software werkelt man derzeit an Doom 4. Dessen Entwicklung verlief aber wohl alles andere als reibungslos. Nachdem es schon Gerüchte gegeben hatte, dass das Projekt eingestampft wurde, hieß es im Frühjahr: Das Spiel habe den internen Qualitätsansprüchen nicht genügt. Dem Vernehmen nach verwarf id auf Geheiß von Bethesda vor zweieinhalb Jahren die bis dahin geleistete Arbeit und ging zurück ans Reißbrett. Neuigkeiten gibt es bis dato aber nicht zu vermelden.

Das id-Urgestein, dessen Technologie all dies und mehr ermöglichte, verließ sein Studio in diesem Jahr: John Carmack ist mittlerweile bei Oculus VR tätig. Andere Mitglieder des Doom-Teams wie John Romero, Tom Hall, Adrian Carmack oder Jay Wilbur hatten der Firma schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt.

Update: Die Veranstalter der Game Developers Conference haben passenderweise eine Präsentation von der GDC 2011 veröffentlicht, in der Tom Hall und John Romero sich an die Entwicklung des Spiels erinnerten und mit allerlei Hintergrundinfos aufwarteten. Die Kollegen von IGN haben außerdem die erste Episode durchgespielt - zusammen mit Romero.


Kommentare

C64@4GHz schrieb am
Damals fand ich das auch faszinierend, aber letztlich ist das ein Spielegenre das mich in den letzten 20 Jahren komplett verloren hat.
Irgendwie ist mir im Laufe der Zeit die Lust abhanden gekommen mit einer Pistole in der Hand loszulaufen um ein paar Spielstunden später mit einem Raktenwerfer und ner Railgun vor einem Turmhohen Endgegner zu stehen, allen technischen Durchbrüchen zum Trotz lassen mich 99,9% der Shooter mittlerweile völlig kalt, nicht weil das alles schlechte Spiele wären aber es sind nicht mehr meine Spiele.
Heute lockt mich mehr die Vorstellung mit einem rostigen Kurzschwert in der Hand in eine riesige frei erkundbare Welt zu stiefeln und 100 Stunden später mit dem gesegneten Zweihänder der Monstermetzelung vor einem Turmhohen Drachen zu stehen, ist im Kern zwar auch nicht origineller macht mir aber wesentlich mehr Spass.
an_druid schrieb am
mr archer hat geschrieben: ..
Trotzdem führt der Hauptweg im Genre wohl nicht mehr in diese Phase seiner Existenz zurück. So ist das eben in der Kultur, seit es sie gibt.
Und wieder ist es Zeit, Jean Paul zu zitieren: "Unsere Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem uns niemand vertreiben kann."
Das war sehr schön, doch für einen hoffnungslosen Optimisten sage ich: Ein Stück Geschichte kann nicht mehr gestrichen werden, unabhängig vom komerziellen Dasein. Ich denke dass das echte Doom (1/2) in einer anderen Gestallt wieder zum Leben erweckt wird.
Bild
zum Abschluss möcht ich gerne eine nette Modzusammenstellung presentieren
http://www.youtube.com/watch?v=yLHsGfvjqW8
derblubber schrieb am
4P|Benjamin hat geschrieben:
Stalkingwolf hat geschrieben:Duke 3D war besser und vor allem Unreal war wesentlich besser.
Verrückt. Verrückt! Wie kann man so viel Falsches in einen Satz packen?!!?
;-))
Quake frisst alle drei zum Frühstück. Ein Shooter in Perfektion.
Temeter  schrieb am
an_druid hat geschrieben:Temeter@
Sorry wenn der Post bei mir missverstanden ankahm aber ich habe eben gedacht, dass ich vor den Kopf gestoßen werde, auch wenn ich überrascht war das es gerade von dir kommt.
Joa, ich werfe zu zweifelhaften Uhrzeiten manchmal mit unüberlegten Kommentaren um mich, die dann irgendwo falsch ankommen :ugly:
Retrospektiv war das tatsächlich schon ein wenig unglücklich formuliert bis provokativ, sorry. :Blauesauge:
schrieb am