von Julian Dasgupta,

iPhone AppStore: "Spielt lieber Lotto"

Auf seinem Blog kritisiert Rick Strom den Hype, der derzeit das iPhone und den AppStore umgibt. Er sei einer von 60.000 oder 600.000 - je nachdem, welchen Zahlen man glauben darf - registrierten Entwicklern für das iPhone und habe bisher 20 Programme veröffentlicht.

Drei davon seien derzeit in den Top 100, in Geld bade er deswegen allerdings nicht wirklich. Um Platz 34 in den Social Networking-Charts zu erreichen, würden 30 bis 35 Downloads pro Tag genügen. Das entspreche - wenn man Apples Umsatzanteil abzieht - Einnahmen in Höhe von knapp 20 Dollar bei einem 99 Cent-Titel. Und Social Networking sei noch eine recht beliebte Kategorie. Bei den Brettspielen würden 6 bis 8 Downloads pro Tag ausreichen, also Einnahmen in Höhe von 4 Dollar, um es in die Top 100 zu schaffen.

Da es derzeit knapp 36.000 Programme im AppStore gibt, könne man sich ja selbst mal überlegen, wie die meisten davon abschneiden, wenn es schon ausreicht, mit recht niedrigen Zahlen in den Top 100 aufzutauchen: Die würden sich überhaupt nicht verkaufen.

Werbung würde sich aufgrund der niedrigen Kosten der Programme/Spiele so gut wie nicht lohnen - bei einem Titel, der 99 Cent kostet, würde man am Ende des Tages dann den Break-Even erreichen, im Worst-Case-Szenario aber 2 Dollar für 60 Cent Einnahmen investieren.

Der AppStore sei ungefähr genauso 'vernünftig' wie das Lottospiel. Wer eine Applikation einreiche, der kaufe quasi ein Los. Die ausegwählten Erfolgsgeschichten einiger Entwickler würden davon ablenken, dass die anderen nichts oder kaum etwas verdienen würden. Die erfolgreichsten App-Macher hätten einige Hundertausend Dollar verdient - das würde aber nur eine absurd geringe Prozentzahl der Entwickler schaffen.

"Lass uns ehrlich sein - die Lotterie zahlt wenigstens Millionen und setzt nicht voraus, dass du dafür arbeitest. Wenn du schon auf hohe Einnahmen mit niedriger Wahrscheinlichkeit setzt, dann wenigstens richtig."
Quelle: Gamepolitics

Kommentare

Zappes schrieb am
Einige der Kommentare hier schreien nach einem Zitat gewisser Aussagen von der Seite da:
?Well your apps suck that?s why they aren?t selling?
My apps are selling, that?s the point. Four of them are in the top 100 in their category, and 2 of them are in the top 50. Zen Jar is, as of this writing, #35 in paid social networking apps. My apps are precisely the kind of apps that are selling. The point is, that doesn?t mean a whole lot. It means, in fact, about $20 a day.
?Why do you hate Apple/America/Freedom/etc.??
Actually, I think the iPhone is hands down the greatest device I?ve ever owned, and the best $200 I?ve ever spent. And I positively love the platform as a developer. I have a billion ideas for it. It is surprisingly easy to develop for. My new app, PhotoZen, has breathed new life into my photo site glowfoto.com, something I thought would have been impossible 6 months ago.
Apple as a company, however, continues to make decisions that I just cannot wrap my head around. Either they have some master plan that none of us are privy to, or they really have no idea what they are doing. When I make a post here on Stromcode that is critical of Apple, it is because I want this platform to succeed. I am now heavily invested in iPhone development, and I can?t afford to sit by and let Apple screw it up. I have been writing for months about my confusion over Apple?s decisions, and only now people are starting to join me in a big, collective ?huh??
Apple users (and, much to my surprise, developers) have a weird need to defend Apple at all costs. I come from Windows and web dev, and in that world we criticize endlessly in order to make things better. Consider the abuse Microsoft, PHP, Google, etc. take on a daily basis. Those criticisms help those companies improve, and ultimately dominate. Heaping lavish and undue praise on Apple hurts Apple.
Gerade der letzte Absatz des zweiten Zitats trifft den Punkt sehr genau. Die harten Apfeljünger sollten mal ernsthaft...
Minando schrieb am
gibt auch viel mist im appstore, gesiebt wird überall.
der mann wusste worauf er sich einlässt...
Opa schrieb am
Ehrlichgesagt verstehe ich beim besten Willen nicht, wieso der Herr sagt Marketing lohne sich nicht. Ich vermute er denkt an althergebrachtes Marketing...aber das Internet hat da viele neue Möglichkeiten eröffnet. Bin kein PR Kenner aber so Virus Marketing & co. sagen eigentlich jedem was, oder?
rz70 schrieb am
Hallo Jörg,
das war eher als ;-) gemeint. Trotzdem finde ich so Blog-Meldungen von irgendeinem Entwickler, der sich über 600 ? Einnahmen im Monat ärgert, ein wenig deplatziert. Übrigens genauso wie Markenwerbung. Beides ist meistens Geschwafel oder hat der Kerl seine Abrechnungen mit Apple online gestellt. Ist doch genauso wie mit Firmendaten. Die sind doch auch alle so frisiert, dass die immer gut aussehen ;-).
Ansonsten gefällt es mir sehr gut hier. Den Tests kann ich, bis auf den Wii Bewertungen, meistens 100%ig zustimmen. Also macht ruhig weiter so!
Jörg Luibl schrieb am
rz70 hat geschrieben:ahh nach der Wii wird ein neues Feindbild aufgebaut. Wie ihr da bloss auf Apple gekommen seid
Ich dachte, wir sind apfelfinanzierte iPhone-Jünger? Wie schnell sich doch alles dreht. :wink:
Mal im redaktionellen Ernst: Wir berichten immer über beide Seiten der Medaille. Und das bei allen Phänomenen. Du findest bei uns zu allen Herstellern sowohl die großen Erfolgsmeldungen und tollen Bilanzen als auch die Pleiten und Pannen. Hey, wie oft stehen die Rekordzahlen Nintendos auf unserer Startseite?
Was Apple angeht. Wir haben über Goldgräberstimmung unter Entwicklern gesprochen, wir haben über die neuen iPhone-Features berichtet, wir haben gute und schlechte Spiele gefunden, wir haben aber auch vor zu viel Euphorie gewarnt - diese Ernüchterung bei einigen kleinen Entwicklern, die mit ihren Spielen nicht sofort zum Haus am See kommen, bildet diese News gut ab.
schrieb am