von Julian Dasgupta,

GDC Europe: Blitz über '3D'-Spiele



Auf der GDC Europe plauderten Andrew Oliver und Aaron Oliver von Blitz Games über Spiele mit 'echter' 3D-Grafik. Grundsätzlich würde es drei Ansätze geben - aktive und passive Brillen sowie 3D-Displays. Letztere hätten allerdings den Nachteil, dass sie voraussetzen würden, dass der Nutzer an einer bestimmten Stelle sitzt. Auch wäre der Marktanteil noch sehr klein.

Aktive Brillen - dort werden die beiden Brillgläser abwechsweln abgedunkelt - würden eine bestimmte Framerate (i.d.R. 60 FPS) voraussetzen. Bei den passiven Brillen würden sich sich jene mit zirkulär (im und gegen den Uhrzeigersinn) polarisierten Gläsern durchsetzen - linear (senkrecht und waagerecht) polarisierte Brillen funktionieren nicht mehr gut, wenn man den Kopf neigt.

Grundsätzlich seien außer PCs auch PS3 und Xbox 360 in der Lage, 3D auszugeben. Aufgrund technischer Umstände - das Alternieren der Zeilen - sei man aber an die 1080p-Auflösung (und somit HDMI) gebunden. Generell sei die Darstellung eine technische Herausforderung. Aufgrund des abwechselnden Darstellung von Bildern habe man nur 30 FPS pro Auge zur Verfügung statt 60. Jedes Bild müsse doppelt gerendert werden, was zusammen mit eventuellen Postprocessing-Effekten berücksichtigt werden müsse.

Auch bei Grafik und Leveldesign müsse das '3D' berücksichtigt werden. So müsse man verschiedene Tiefenebenen handhaben und den Fokus des Spielers steuern könne. Auch das Platzieren und Bewegen von Objekten sei zu beachten - das, was bei '2D' funktioniere, könne in '3D' störend bzw. irritierend wirken. Auch müsse die Funktion sinnvoll eingesetzt werden. Die Position und Gestaltung von Menüs und anderen Anzeigen sei ebenfalls zu bedenken - je nach Spiel könne es Sinn machen, sie eher im Vorder- oder im Hintergrund zu platzieren.

Blitz habe beim Design des eigenen spiels (Invincible Tiger) herausgefunden, dass Normal-Maps in '3D' weniger gut funktionieren - hier sei Parallax Occlusion Mapping vorzuziehen. Ein weiterer Unterschied zu herkömmlicher Grafik: Häufige Kameraschnitte solle man besser vermeiden. Außerdem solle man darauf achten, bei Szenewechseln wenn möglich in der gleichen Tiefenebene zu bleiben. Andernfalls könne manchem Spieler recht schnell übel werden.

Stereoskopische 3D-Grafiken könnten anfangs ermüdend auf das Auge wirken, merkt Oliver an. Das sei ein Zeichen der Beanspruchung durch das häufigere Fokussieren und könne durchaus positiv gesehen werden, weil die Augen dadurch trainiert würden und der Spieler nicht nur auf einen Punkt starrt. Generell denke man, dass sich das Konzept - seien es 3D-Displays oder brillenbasierte Ansätze - durchsetzen wird, da die Immersion in die Spielewelt aufgrund des 3D-Faktors größer sei.



Kommentare

Sindibad schrieb am
Das mit dem Übel werden ist mir schon mehrmals passiert, man nennt das auch Motion Sickness. Das ist mir mal bei Mirror's Edge und Call of Duty 2 passiert, das erste mal ist mir das bei Call of Duty 2 passiert :Spuckrechts: da wusste ich auch nicht warum. Bei Mirror's Edge hab ich das gespürt und dann schnell ausgemacht.Das kann eigentlich bei jedem Ego Schooter passieren. :(
diehenne schrieb am
KleinerMrDerb hat geschrieben:Also ich empfinde diese 3D effekte irgendwie als "unnormal"
Ich kann das schlecht beschreiben aber wenn ich in einem 3D Kino sitze will mein Hirn es irgendwie nicht so verarbeiten wie es wohl sein soll.
Für mich flimmert und flackert das Bild und ich denke immer ich schiele und dass ich ne Brille bräuchte!
Soweit ich weiß werden in 3D Kinos keine aktiven Brillen verwenden - ich glaube aber genau solche würden Dir da eher zu gute kommen. Dann brauchst du also nur noch das passende Geld (afaik. die Brille bei Nvidia: ca 140?) undn 120 Hz Monitor, sowie ne Graka die dir deine Perlen mit ~ 120 FPS aufn Monitor zaubert :Applaus:
elektronaut schrieb am
Das doch mal ein interessanter Votrag gewesen. Packen die den Vortrag auch irgendwo ins Netz? Haben gutes Research betrieben die Jungs
KleinerMrDerb schrieb am
Also ich empfinde diese 3D effekte irgendwie als "unnormal"
Ich kann das schlecht beschreiben aber wenn ich in einem 3D Kino sitze will mein Hirn es irgendwie nicht so verarbeiten wie es wohl sein soll.
Für mich flimmert und flackert das Bild und ich denke immer ich schiele und dass ich ne Brille bräuchte!
vienna.tanzbaer schrieb am
... das ist ein trend der wahrlich mit interesse verfolgt werden kann - vorallem auch vom realisierungszeitraum her liegt "3D" für zuhause nicht mehr in der allzufernen zukunft...
killzone 3 in 3D? :König:
schrieb am