von Marcel Kleffmann,

Verkaufscharts USA im November 2016: Software- und Hardware-Verkäufe deutlich rückläufig; PS4 ist die meistverkaufte Konsole; Call of Duty: Infinite Warfare, Battlefield 1 und Pokémon Sonne & Mond dominieren

Verkaufscharts: USA (Sonstiges) von Diverse
Verkaufscharts: USA (Sonstiges) von Diverse - Bildquelle: Diverse
Der gesamte Videospielmarkt (Software + Hardware + Zubehör) setzte im November 2016 ungefähr 1,97 Mrd. Dollar in den USA um, laut dem Marktforschungsunternehmen NPD Group via Venture Beat. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Umsätze um 24 Prozent zurück (2015: 2,6 Mrd. Dollar). Die Hardware-Verkäufe waren um 35 Prozent rückläufig, und zwar von 1,12 Mrd. Dollar (2015) auf 723,8 Millionen Dollar (2016). Der Rückgang wird hauptsächlich mit den gesunkenen Konsolen-Preisen begründet. Bei Konsolen-Spielen ging es um 18 Prozent runter (2015: 1,17 Mrd. Dollar; 2016: 955,2 Mio. Dollar). Bei PC-Titeln betrug der Rückgang 28 Prozent (2015: 38,1 Mio. Dollar; 2016: 27,5 Mio. Dollar). Die Daten umfassen die Verkaufszahlen im physischen US-Einzelhandel und von einigen Online-Vertriebsplattformen (PlayStation Store, Steam, Xbox Store); Verkäufe im Battle.net-Store sind z. B. nicht inbegriffen.

Die meistverkaufte Konsole im November 2016 war die PlayStation 4 (inkl. PS4 Pro). Damit übernahm Sony erstmals seit Juni wieder die Top-Position in diesem Bereich. Dennoch seien die Verkäufe bzw. das Interesse an PS4 und Xbox One weiterhin sehr "stark" - nur die Preise seien deutlich gefallen. Das bestverkaufte System war die "PS4-Slim" mit Uncharted 4: A Thief's End. Ungefähr 30 Prozent aller PS4-Verkäufe entfielen auf dieses Bundle. Dank Pokémon Sonne & Mond zogen die 3DS-Verkaufszahlen um 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Die Verkäufe des Nintendo-Handhelds legten bereits in den vergangenen sechs Monaten zu, heißt es weiter. Das Nintendo Classic Mini: Nintendo Entertainment System wurde 196.000 Mal verkauft. Daten zu den Verkäufen von PlayStation VR liegen nicht vor.

Im Software-Bereich war Pokémon Sonne & Mond der große Gewinner. Die beiden Spiele haben sich um acht Prozent besser als das bisher beste Pokémon-Doppelpack (Schwarz & Weiss) verkauft - und in 19 Tagen weniger Zeit. Würden die Verkäufe von Pokémon Sonne und Pokémon Mond zusammengerechnet, dann würden die Taschenmonster die Pole Position übernehmen. Die Verkäufe von Call of Duty: Infinite Warfare hätten (laut den Marktforschern) von dem Bundle mit Modern Warfare Remastered profitiert. Der Gesamtrückgang bei den Software-Umsätzen würde aber an den Top-Drei-Titeln liegen, denn Battlefield 1 startete bereits im Oktober und Infinite Warfare überzeugte nicht so stark wie andere CoD-Titel in der Vergangenheit. Im Vorjahr dominierten Call of Duty: Black Ops 3, Fallout 4 und Star Wars Battlefront den Markt. Titanfall 2 hat durch die gute Mundpropaganda und viele positive Wertungen in der Fachpresse auch deutlich zugelegt.

Software-Charts (30. Oktober bis 27. November 2016):
  1. Call of Duty: Infinite Warfare
  2. Battlefield 1
  3. Pokémon Sonne (ohne Digitalverkäufe)
  4. Pokémon Mond (ohne Digitalverkäufe)
  5. Titanfall 2
  6. NBA 2K17
  7. Madden NFL 17
  8. Watch Dogs 2
  9. The Elder Scrolls 5: Skyrim (ohne Digitalverkäufe)
  10. FIFA 17
Quelle: Venture Beat, NPD Group

Kommentare

Mr_v_der_Muehle schrieb am
Leaks hat geschrieben:Dishonored 2 noch nicht mal in den Top 10 ist schon echt traurig. Dafür das Skyrimremaster...
Ich hoffe es gibt immer wieder mal was neues wie Dishonored. Mich kann die Story auch in Teil 2 nicht total begeistern, aber das Universum und die Atmosphäre, sowie das Gameplay gefallen mir. Grundsätzlich ist mir auch alles lieb, was in ca. 10 bis 20 unterhaltsamen Stunden ohne große Längen über die Ziellinie kommt. Daher ist es wirklich schade, dass es nur die üblichen Verdächtigen auf das Treppchen geschafft haben. Aber hey, Bethesda konnte es anscheinend ein wenig ausgleichen.
Mouche Volante schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
Mouche Volante hat geschrieben:@Spiritflare. Respekt, top Analyse. Leider belohnt der Großteil der Gamer ja vor allem konservative Spielkonzepte und pubertäres Storytelling. Solange sich da nichts ändert, werden auch die meisten Developer das Risiko scheuen aus diesem Kreis auszubrechen.
Man darf nie vergessen, welchen Zweck die Spiele vor allem der Majors erfüllen sollen. Hier geht es nicht um Weltbeglückung durch Weiterentwicklung des Mediums Videospiel, sondern nur um viel, VIEL Geld. Alleine EA setzt jedes Jahr einige Milliarden (!) Dollar um.
Wer in solchen Umsatzregionen ein Geschäft betreiben möchte, der DARF KEIN Risiko eingehen. Und weil Innovation erwiesenermaßen Kassengift für den Massenmarkt ist, die große Masse der Käufer ganz klar KEINEN BOCK auf Innovation hat, werden die AAA-Spiele des Majors zwangsläufig immer risikoärmer, immer mehr ein Abklatsch vorangegangener Kassenschlager. Der Trick ist dabei, immer das Gleiche anzubieten, ohne dass es der großen Masse der Käufer aber doch zu langweilig wird. Also wird "Innovation" nur in Form von oberflächlichen Settings stattfinden. Wie man an Battlefield 1 sieht, geht das Konzept voll auf. Auch bei CoD genügt es lediglich oberflächlich ein paar Dinge zu ändern und auch wenn sich Infinite Warfare nicht mehr so pervers gut verkauft wie ein MW2 oder BLOPS, so werden hier weiterhin Umsätze eingefahren, für die die Konkurrenz morden würde, wenn es etwas helfen würde.
Von daher ist es zwar aus kreativer Warte nachvollziehbar, wenn man den Spielen der Majors Gestaltungsarmut und kommerziellen Ausverkauf vorwirft ... aber mehr sollen diese Podukte (!) ja auch nicht sein. Brot- und Butter-Spiele vom Fließband, damit der Rubel weiter rollt. Der Wunsch, ein Spiel mit der innovativen Kraft eines Stanley Parable, This War of Mine oder Life ist strange mit dem Budget eines AAA-Spieles zu verbinden ist zwar verständich ... aber VOLLKOMMEN ILLUSORISCH! Das wird unter den aktuellen...
Nachtklingen schrieb am
Die Ps4 hat jetzt über 50mio Einheiten verkauft und dominiert immer noch das Xbox heimatland zu Weihnachten,echt krass bis auf die ps3 hat Sony jede Gen im heimkonsolenbereich aber sowas von dominiert. Scorpio wird da gar nix ändern eher schlimmer sogar aufgrund des Preises. :P :P
Kajetan schrieb am
Mouche Volante hat geschrieben:@Spiritflare. Respekt, top Analyse. Leider belohnt der Großteil der Gamer ja vor allem konservative Spielkonzepte und pubertäres Storytelling. Solange sich da nichts ändert, werden auch die meisten Developer das Risiko scheuen aus diesem Kreis auszubrechen.
Man darf nie vergessen, welchen Zweck die Spiele vor allem der Majors erfüllen sollen. Hier geht es nicht um Weltbeglückung durch Weiterentwicklung des Mediums Videospiel, sondern nur um viel, VIEL Geld. Alleine EA setzt jedes Jahr einige Milliarden (!) Dollar um.
Wer in solchen Umsatzregionen ein Geschäft betreiben möchte, der DARF KEIN Risiko eingehen. Und weil Innovation erwiesenermaßen Kassengift für den Massenmarkt ist, die große Masse der Käufer ganz klar KEINEN BOCK auf Innovation hat, werden die AAA-Spiele des Majors zwangsläufig immer risikoärmer, immer mehr ein Abklatsch vorangegangener Kassenschlager. Der Trick ist dabei, immer das Gleiche anzubieten, ohne dass es der großen Masse der Käufer aber doch zu langweilig wird. Also wird "Innovation" nur in Form von oberflächlichen Settings stattfinden. Wie man an Battlefield 1 sieht, geht das Konzept voll auf. Auch bei CoD genügt es lediglich oberflächlich ein paar Dinge zu ändern und auch wenn sich Infinite Warfare nicht mehr so pervers gut verkauft wie ein MW2 oder BLOPS, so werden hier weiterhin Umsätze eingefahren, für die die Konkurrenz morden würde, wenn es etwas helfen würde.
Von daher ist es zwar aus kreativer Warte nachvollziehbar, wenn man den Spielen der Majors Gestaltungsarmut und kommerziellen Ausverkauf vorwirft ... aber mehr sollen diese Podukte (!) ja auch nicht sein. Brot- und Butter-Spiele vom Fließband, damit der Rubel weiter rollt. Der Wunsch, ein Spiel mit der innovativen Kraft eines Stanley Parable, This War of Mine oder Life ist strange mit dem Budget eines AAA-Spieles zu verbinden ist zwar verständich ... aber VOLLKOMMEN ILLUSORISCH! Das wird unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht stattfinden....
Mouche Volante schrieb am
@Spiritflare. Respekt, top Analyse. Leider belohnt der Großteil der Gamer ja vor allem konservative Spielkonzepte und pubertäres Storytelling. Solange sich da nichts ändert, werden auch die meisten Developer das Risiko scheuen aus diesem Kreis auszubrechen.
schrieb am