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Lost Planet 2: Gears of War-Crew

Gears of War-Crew


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Fazit Lost Planet 2, 06.05.2010:

Warum hat Capcom das Spiel nicht Lost Planet Online genannt? So werde ich als Solist schon im Hauptmenü verwirrt, wenn ich meine Kampagne "hosten" soll - wie doof ist das denn? Und richtig ernüchtert werde ich, wenn ich mir in der Geschichte wie in einem Deathmatch vorkomme - ich mag die brachiale Action zwischen Raketenwerfer und Plasmagranate, ich freue mich über den knackigen Anspruch, aber die Story ist verdammt schwach und die Kameraden sind nicht mehr als seelenlose Bots. Man kommt sich eher vor wie in sechs hoch explosiven Arenen eines Unreal Tournament als in sechs Episoden einer Geschichte. Das Gute: Es knallt und zischt an allen Ecken! Das Schlechte: Das Team ist mir egal und das Leveldesign wirkt manchmal unfair. Denn das Figurenverhalten ist eine Farce: Meinen dämlichen Bots kann ich keine Befehle geben, so dass unfaire Situationen entstehen. Im Gegensatz zum Vorgänger, der mit einem markanten Szenario im Schnee punkten konnte, wirkt der Nachfolger manchmal austauschbar - Dschungel, Wüste, Fabriken und Labors hat man schon so oft gesehen, zumal sich das Missionsdesign auf Dauer gleicht und die KI einige lethargische Totalaussetzer zeigt. Hört sich nach Verriss an? Wäre es auch, wenn es nicht drei motivierende Sicherheiten geben würde: Zum einen das kooperative Erlebnis für bis zu vier Mann, in dem das Spiel deutlich mehr Laune macht, weil es endlich mal zu taktischer und koordinierter Action kommt. Dann die verdammt cool designten Mechs und Waffensysteme wie der Schild oder das Laser-Schwert, die zum martialischen Experimentieren einladen. Und last but not least die spektakulären Bosse, die den Bildschirm verdunkeln und den Boden beben lassen: Freut euch auf Monster wie wälzende Lawinen und aus dem Boden brechende Wurmberge. Für diese XXL-Momente lohnt sich die Reise auf den verlorenen Planeten, denn hier gibt es endlich Nervenkitzel. Aber das sind zu wenige Highlights! Als Solist wird man so oft von gewöhnlicher Ballerei mit teilweise träger Steuerung ernüchtert. Wie soll man mit grenzdebilen Bots Spaß an einer Mission haben, die auf Koordination ausgelegt ist? Heraus kommen Chaos und Frust! Capcom verpasst vor allem aufgrund des inkonsequenten Kampagnen-Designs die Chance, an der internationalen Shooterspitze mitzumischen.

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Nachtest zur PC-Version vom Oktober 2010:

Es gab mal eine Zeit, da musste man als PC-Spieler vor Capcom-Umsetzungen in Deckung gehen, weil die Japaner ihre Action in billiger Auftragsarbeit abkanzelten - die Folge: Resident Evil 4  sorgte anno 2007 für Platineuphorie auf dem GameCube, unter DirectX für einen 38%-Entsetzen. Diese Zeiten sind spätestens seit Resident Evil 5 vorbei, denn Capcom weiß um die Actionumsätze anderer Spiele und hat mit der potenten Grafikengine "MT-Framework" die Grundlage für hochwertige Kulissen am PC geschaffen. Und Lost Planet 2 sieht am PC sehr gut aus: In der Version 2.0 zeigt die Engine gestochen scharfe Bilder und Licht durchflutete Umgebungen, wahlweise unter DirectX9 oder DirectX11 sowie optimiert für nVidia-Karten. Das Ganze sieht en detail zwar besser aus als auf Konsolen und läuft auch auf Mittelklasse-Hardware flüssig, aber das Grundproblem bleibt die austauschbare Shootermechanik, die gerade mal für ein befriedigendes Erlebnis sorgt - Medal of Honor kam kürzlich auch nicht darüber hinaus. Und was die Online-Komponente von Lost Planet 2 angeht: Da gibt es auf dem PC einfach zu viel bessere Konkurrenz.

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