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NieR: Launch-Trailer

Launch-Trailer


Launch-Trailer
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Fazit NieR, 23.04.2010:

Cavia - was ist mit euch und Nier los? Das Action-Rollenspiel hat eine Geschichte und Charakterzeichnung, deren Tiefgang, Erzähltempo, Themen oder Emotionalität nahezu einzigartig im Genre sind. Aber all das wird von einer Technik versaut, die nur selten über durchschnittliches PS2- oder Xbox-Niveau hinaus kommt. Hinzu kommen Inkonsequenzen: Man bietet ein solides Kampfsystem mit durchweg interessanten Bossen und eine über Wortzuordnung motivierende Charakterentwicklung, lässt die anfänglich aufkommende Taktik aber später komplett fallen. Man fährt eine bis auf die bereits mittelfristig eintönigen Kampfgeräusche hochklassige Akustik auf, die mit sehr guter Sprachausgabe sowie größtenteils minimalistischen Kompositionen für eine enorme Atmosphäre sorgt, bietet dann aber keine durchgängige Einbindung der Sprachsequenzen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was für ein Juwel aus dem herrlich melancholisch-ausweglosen Nier hätte werden können, wenn die Technik zeitgemäß und die Spielmechanik konsequent umgesetzt worden wäre. Daher hoffe ich, dass Square-Enix an dem Universum festhalten kann, dann aber mit Konsequenz und Risikobereitschaft entwickelt. Denn im erzählerischen Bereich erweitert Nier das Action-Rollenspiel um eine Facette, die dem Genre mehr als gut tut.

Anja war das Mädchen, das immer am Zaun stand. Ihr Blick flüchtete auf die Straße, während wir uns in gackernden Trauben sammelten. Ihre Augen standen zu weit auseinander, sie war dürr und klein, ihre dicken Strumpfhosen stelzten seltsam hölzern an uns vorbei. In Mathe, Geo, Physik und Chemie versackte sie im Klassendurchschnitt, in Kunst malte sie verschrobene Figuren auf altes Papier. Der Schulhof hat seine eigenen Regeln und Anja war nicht hip genug, um dazuzugehören. Auch ich hatte sie nie beachtet - bis zu diesem Tag. Etwas Schlimmes sei geschehen, flüsterte man. Irgendjemand zeigte mit dem Finger auf sie. Ich blickte verstohlen über eine Schulter; wollte ihr wenigstens mein Beileid aussprechen. Mit roten Ohren ging ich am Nachmittag zu ihr, folgte stumm ihren monotonen Schritten. Irgendwo spielte leise Musik. Und dann, als hätte ich es vorher nur nicht hören können, spricht eine sanfte Stimme plötzlich von einem Menschen, von seiner Familie, von ihrem Schicksal. Schüchtern schwärmt sie von Liebe, lacht herzhaft über verflossenes Glück, erzählt von Furcht, ängstigt mich mit Albträumen und weint. Es tut ihr gut, das zu erzählen: Zum ersten Mal sehe ich, wie bezaubernd sie lächeln kann. Wie behutsam ihre Hand eine Strähne hinters Ohr streicht. Stundenlang laufen wir umher, sitzen auf kleinen Treppen, meine Gedanken verlieren sich in ihren Erinnerungen... Anja hatte mich überrascht - mit tausend liebenswerten Kleinigkeiten, mit ihrem ehrlichen traurigen Lächeln. Es ist schwer, sie vor coolen Freunden in Schutz zu nehmen. Aber diesen Abend mit ihr werde ich nie vergessen!

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