Fazit Battlefield: Bad Company 2 - Vietnam,
17.12.2010:
Der neue Buschkrieg aus Schweden rockt gewaltig! Das gilt nicht nur für den scheppernden Sixties-Soundtrack, sondern auch für das Spiel an sich: Mit dieser Multiplayer-Erweiterung hat DICE die süchtig machende Zerstörungsorgie vorbildlich nach Vietnam verlagert. Die Karten bieten einen guten Mix aus weitläufigen Reisfeldern, blickdichtem Dschungel und zerbombten Anhöhen. In der neuen Kulisse lassen sich zwar weniger große Gebäude in Schutt und Asche legen als im Hauptspiel, andererseits ergeben sich gerade in verwinkeltem Terrain noch verbissenere Kämpfe um die Stützpunkte. Unheimlich spannend geht es natürlich wieder im Rush-Modus zur Sache: Dank vorbildlichem Squad- und Belohnungs-System kommen dort vor allem Teamspieler auf ihre Kosten. Auch der Umfang geht mit fünf neuen Karten, rund fünfzehn neuen Bleispritzen und anderen Extras in Ordnung. Das Beeindruckende ist aber, dass es den Spieler noch intensiver ins Getümmel versetzt als anderswo. Das liegt einerseits an der Dynamik der Matches, vor allem aber an der bombastischen Soundkulisse, welche sogar das brillant abgemischte Hauptspiel in den Schatten stellt: Die Explosionen treiben den Subwoofer an die Grenze, der schroffe Knall der Gewehre hallt realistisch von den Hügeln wieder und darunter mischen sich hektische vietnamesische Kommandos mit amerikanischen Flüchen - einfach klasse! Durchbrochen wird die Illusion lediglich von Kleinigkeiten wie dem Hängenbleiben an kleinen Hindernissen, den etwas zu präzisen Gewehren sowie matschigen Texturen, welche man direkt hinter einer Deckung zu sehen bekommt. Doch der kleine technische Makel lässt sich angesichts beeindruckender Explosionen und malerischer Hintergrundpanoramen verschmerzen. Alles in allem wird dieser Actionkracher die ohnehin hohe Langzeitmotivation des Hauptspiels noch eine ganze Weile verlängern.
Update für die PS3-Version: Inhaltlich gleicht die PS3-Version der 360-Fassung, technisch schneidet sie ein wenig schlechter ab. Die Kulissen sind hier noch einen Deut düsterer und nebliger gestaltet. In weitläufigen Panoramen wie dem "Phu-Bai-Tal" wirkt der Ausblick auf die Reisfelder daher nicht mehr ganz so beeindruckend. Fliegt man mit dem Heli darüber hinweg, fallen außerdem seltene Ruckler, gelegentliche Popups sowie das Nachladen von Detailstufen auf. Die aufgezählten Abstriche sind zum Glück nur kosmetische Details, welche den Spielablauf der Zerstörungsorgie nicht stören - PS3-Zocker können also ebenfalls bedenkenlos zugreifen.