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Stranglehold: Spielszenen 2

Spielszenen 2


Spielszenen 2
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Fazit Stranglehold, 13.09.2007:

Ich bin hin- und hergerissen. Auf der einen Seite bewundere ich die stilsichere Umsetzung all dessen, was mich seit Ende der achtziger Jahre am Action-Kino Hong Kongs begeistert hat: Emotionale, leicht überzogene Geschichten um Ehre, Freundschaft und Rache, wahnwitzige Kamerafahrten und ein Bodycount, der kaum in Worte zu fassen ist. Auf der anderen Seite setzt bei aller Intensität irgendwann eine absolute Übersättigung ein. Die eindrucksvoll zerstörbare Kulisse, die zielsicher in Szene gesetzten Spezialbewegungen, das gesamte Woo´sche Ballistische Ballett: Alles läuft sich leider irgendwann tot. Anstatt sich auf gut positionierte und dramatisch stilvolle Ruhephasen vor dem nächsten Kugelhagel zu verlassen, feuert Stranglehold von Anfang bis Ende aus allen Rohren. Doch bei dem ganzen Stakkato vergisst das Team, dass ein Film wie HardBoiled auch von seiner Dramaturgie lebt, dass alles auf einen Höhepunkt hinarbeitet, den John Woo in nahezu all seinen Filmen mit zielsicherer Perfektion zum Einsatz bringt. Hier allerdings kennt das Drehbuch nur ein Tempo, kennen die Gegner kaum Intelligenz, die Spannungskurve keine Variationen und die Grafikabteilung hat nicht verstanden, dass bei einem Actionfilm nicht nur die Akteure und die Sets, sondern auch die Hintergründe überzeugen müssen. Stranglehold hätte viel mehr sein können als nur ein Dauerfeuer-Viagra für Baller-Fetischisten. Doch statt einem Lobgesang auf den "Heroic Bloodshed", der nur bei den emotional und dramaturgisch überzeugenden Zwischensequenzen angestimmt wird, bleibt Stranglehold eine leicht dissonante Explosiv-Orgie ohne Kompromisse (abgesehen von der Blutleere der deutschen Version). Gute Unterhaltung mit Knalleffekt, aber angesichts des Talentes von Chow Yun-Fat, John Woo und dem Team, das auch für Psi-Ops verantwortlich war, eine kleine Enttäuschung. Bleibt zu hoffen, dass eine hoffentliche Fortsetzung die Schwachstellen ausmerzt.

Update 25.09.08

Was die Unterschiede zwischen den Versionen betrifft: Die PC-Version punktet zwar mit der punktgenauen Steuerung und dem insgesamt stimmigeren Gesamtbild. Dem gegenüber stehen jedoch anspruchsvolle Hardware-Anforderungen, wenn man in einer hohen Auflösung spielen möchte. Und wer Stranglehold wegen des Mehrspieler-Modus gekauft hat, kann den Titel gleich wieder zurück bringen: Wenig Modi, wenig Abwechslung, wenig spektakulär...

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