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Cursed Mountain: In den Schnee

In den Schnee


In den Schnee
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Fazit Cursed Mountain, 28.08.2009:

Da schaut man aus dem Tal der gewöhnlichen Schauplätze auf den Himalaya und denkt sich: Hey, Survival-Horror in der Welt der Achttausender? Das ist endlich mal eine frische Aussicht, also nichts wie rauf! Und die ersten Schritte versprechen noch ein tolles Abenteuer - das Team von Sproing hat akribisch recherchiert, erfreut sowohl mit architektonischer als auch religiöser Authentizität. Wer sich für Buddhismus und Tibet interessiert, wird sich hier von der Statue bis zum Bestattungsritual zuhause fühlen. Aber man wollte ja keinen Touristen-, sondern einen Horror-Trip inszenieren. Und daran scheitern die Österreicher, denn die Dramaturgie ist keine spirituelle Erleuchtung, sondern eine virtuelle Enttäuschung. Auf dem Weg in diese erhoffte Spielspaßhöhe geht einem sehr schnell die Motivationsluft aus, weil Angst und Nervenkitzel fehlen: Man ist zu früh zu mächtig, man schießt Geister einfach ab, man klettert wie auf sicheren Schienen, man kann nicht stürzen und sich immer heilen. Aber dieser Geistershooter scheitert nicht nur an seiner auf Dauer eintönigen Kampfmechanik, sondern auch am stupiden Missionsdesign, an künstlichen Streckungen und vor allem fehlenden Erkundungsreizen. Man wird von A nach B geschickt, um Tür C zu öffnen und kann nur auf eine Art mit seiner Umgebung interagieren: Vasen zerdeppern. Man wird beim Klettern nicht gefordert, hat keine Karte und wühlt sich in einem öden Menü durch Texte, die wie Fremdkörper archiviert werden. Und das ist zehn Jahre nach Silent Hill zu wenig. Im Buddhismus geht es ja um die Überwindung des elenden Daseins. Dieser Höhentrip sorgt eher für eine Verlängerung, denn hier werden bestimmte Grundsätze guten Spieldesigns und vor allem jene des Spannungsaufbaus ignoriert. Der mysteriöse Reiz des Himalaya, den die Entwickler grafisch und akustisch durchaus einfangen, ist spätestens dann verflogen, wenn man sich zum x-ten Mal durch Geister ballert, während einem unsichtbare Wände den Weg versperren. Warum hat man aus diesem interessanten Szenario ein Call of Tibet gemacht? Wer echten Survival-Horror auf Wii erleben will, sollte auf Silent Hill: Shattered Memories warten.

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