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Spore: Kurzer Ueberblick

Kurzer Ueberblick


Kurzer Ueberblick
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Fazit Spore, 04.09.2008:

Spore ist ein gutes Spiel. Spore ist sogar ein großes Spiel, wenn ich mir die schiere Vielfalt vor Augen führe - alleine für den unerschöpflichen Baukasten, die Online-Integration der weltweiten Community und die inspirierende Aussicht auf die eigens gestaltete Evolution würde ich am liebsten einen Award zücken: Diese Vision ist es, die im ersten Spielanlauf die Tage frisst und die Nächte schluckt. Will Wright hat hier sehr viel Faszinierendes im Angebot, das im besten Sinne des Wortes zum Spielen animiert - zum Ausprobieren und Experimentieren, zum Bauen und Bemalen, zum Erkunden und Erobern. Aber Spore ist trotz aller Sympathie für diese epische Idee alles andere als ein großartiges Spiel. Visionäre Theorie und erspielte Praxis klaffen irgendwann weit auseinander - aus der prickelnden Neugier wird zu oft Ernüchterung. Spore ist mal genial, mal banal, mal faszinierend, mal frustrierend. Es scheitert letztlich am Spagat zwischen simplem Minispielcharme und komplexer Welteroberung. Obwohl ich nach zwei unterhaltenden und zwei sehr schwachen Phasen, die wie ein Prolog anmuten, endlich ein pulsierendes Universum erkunden kann, ist es letztlich auch ein beliebiges - sprich: Unter der bunten Oberfläche schlummert zu viel Sammelbares, zu viel Sim'sches, aber zu wenig Anspruchsvolles, zu wenig Civ'sches. Ich vermisse die große Perspektive, die mich nach Millionen Jahren Evolution endlich weg bringt vom Mikromanagement des Einsammelns und Einsaugens, die mich hin bringt zum Planen und Verwalten im großen Maßstab. Für diese Aussicht fehlt Spore eine übergeordnete Ebene der Verwaltung, die mich schnell und effizient über meine Planeten, Rohstoffe und Bündnisse wachen lässt. Man verheddert sich immer wieder in Kleinkram, der irgendwann seinen Reiz verliert. Und das ist der entscheinde Unterschied zu strategisch interessanteren Spielen wie Civilization IV. Spore ist eher für Sammler oder Online-Rollenspieler geeignet, die einfach aufsteigen und möglichst alle Auszeichnungen in ihrem Archiv sehen wollen. Das macht durchaus Laune, wenn man Weltraummeilen, Artefakte und Aliens abstaubt. Aber das Spiel hätte an Größe gewonnen, wenn man es im letzten starken Drittel anspruchsvoller gestaltet hätte. Warum wird man im Weltraumzeitalter zum Jäger & Sammler degradiert? Am Ende hat man das Gefühl, dass Spore zu sehr für den Kompromiss und die sammelwütige Masse entwickelt wurde. Es hat ein sympathisches, wunderbar massentaugliches, aber letztlich in seinen Teilen ganz gewöhnliches Gamedesign. Und damit hat es sich aus evolutionärer Sicht hervorragend an die aktuelle Spiele-Umwelt angepasst. Hätte Will Wright markanter selektiert und ausgelesen, hätte Spore vielleicht die Spitze der Spieleschöpfung erreichen können. Ist das tragisch? Nein. Hier hat sich ein kreatives Team an einer im Ansatz grandiosen Idee versucht, mich neugierig zappeln lassen und an der kunterbunten Oberfläche sehr lange Zeit gut unterhalten.

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