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Splinter Cell: Conviction: Video-Fazit

Video-Fazit


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Fazit Splinter Cell: Conviction, 07.05.2010:

Selten hat sich ein Spiel so gut begriffen wie dieses Splinter Cell, wenn es sagt: »Der Sam Fisher, den sie kannten, ist tot.« Die Truppe um Creative Director Maxime Beland gab sich alle Mühe: Der Spitzel huschte nie behänder durch die Schatten, er hangelte nie agiler an Simsen oder Rohren und er im Nahkampf wirkt er tatsächlich wie der von Beland beschworene Panther! Aber Conviction erkauft die martialische Eleganz mit einem halbautomatischen Angriffs- und Bewegungssystem, das Sam über weite Strecken ohne Zutun des Spielers agieren lässt. Dies ist keine neue Stealth-Action - es ist überhaupt keine! Mir fehlen die Freiheiten eines Metal Gear Solid 4, ich vermisse die dynamischen Versteckspiele eines Splinter Cell von vor fünf Jahren. Das Abwenden von herkömmlichen Mechanismen wäre halb so wild, wenn Beland einen packenden Thriller inszeniert hätte, bei dem fordernde Action im Vordergrund steht, aber Conviction macht selbst als Shooter keine gute Figur. So spart Ubisoft bei den taktischen Möglichkeiten, weshalb die Bleiwechsel ausgerechnet dann in stupides Ballern ausarten, wenn das Spiel auf seinen Höhepunkt zusteuert. Was bleibt ist ein Spiel um spannende Positionswechsel irgendwo zwischen Stealth und Shooter. Taktische Tiefe blitzt nur in der kooperativen Kampagne durch, ohne dass die Mehrspieler-Gefechte je mit den ausgefeilten Shootouts eines Army of Two mithalten könnten - schade, dass Charaktere und Handlung dieser Prequel-Kampagne nur am Rande abgehandelt werden. Noch bedauerlicher, dass auch die wichtige Suche nach Sams Tochter vergeblich nach Emotionen und Spannung sucht. Am Ende hatte ich abwechslungsreiche Einsätze, viele spannende Stellungswechsel und schicke Schauwerte erlebt. Am Ende war ich aber auch froh, als ich die letzte Seite dieser Hochglanz-Studie über halbgare Taktik- und unfertige 3rd-Person-Action endlich aus der Hand legen durfte.

Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes! Das ist weder spannendes Schleichen noch packendes Schießen! Wieso kann ich einer Kalashnikov ins Mündungsfeuer rennen und dann trotzdem noch einen »Stealth-Kill« setzen? Warum stört es mich im Koop einen feuchten Kehricht, ob irgendwo Licht brennt? Wo sind akrobatische Team-Manöver? Wieso geht mir das Schicksal meiner Tochter nicht nahe? Das ist unterm Strich eine seelenlose Mischung aus überstrapazierter Leuchtreklamen-Coolness, idiotensicherem Deckungsgehopse und Jack Bauer-Attitüde. Als Ubisoft  den frischen Spieldesign-Ansatz mit der Berücksichtigung der Masse ankündigte, war ich noch richtig neugierig - das hätte das Genre nach vorne bringen können! Aber heraus kommt nach all den Umstellungen ein glattgebügeltes Abenteuer, das vielleicht den gewöhnlichen Shooterfan mal in eine Deckung lockt. Wer jedoch einmal in seinem Leben mit Garrett, Solid oder Sam zu seinen besten Zeiten unterwegs war, wer lautlos und mit klopfendem Herzen im Dunkeln verharrte, der wird hier nur den Kopf schütteln. Hier hat man die Stealth-Action dem Mainstream zum Fraß vorgeworfen. Das ist das schlechteste Splinter Cell aller Zeiten!

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