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Spielkultur | Special | 4Sceners

Dem Stil sind dabei keine Grenzen gesetzt. Es gibt 3D-Schwergewichte wie Kasparov oder Your Fingers So Gently On My Skin, die mit ihren aufwändigen 3D-Szenen an Computerspiele erinnern. Dämonische Machwerke, wie das grandiose Raw Confessions. Unter abstrakte Kunst fällt etwa IX von Moppi Productions. Oder stylische Produktionen im minimalistischem Wireframe-Look, wie das mehrfach ausgezeichnete Moral Hard Candy

Die 3DMark-Entwickler sind noch immer in Demokreisen aktiv.
das seinen ganz eigenen Charme erzeugt. Nichtsdestotrotz werden immer wieder typische Szenedemos veröffentlicht, die mit Design und perfekt angepasster Musik begeistern. Haujobbs Elements, Wonder von Sunflower oder Come Clean von der legendären Gruppe Fairlight sind hierfür ausgezeichnete Beispiele.

Kommerzielle Demos
Die außerhalb der Szene wohl bekanntesten Demos stammen von der FutureMark Corporation. Mit ihren Benchmark-Programmen der 3DMark-Reihe liefern sie schon seit Jahren echtes Demo-Futter in die heimischen Computerzimmer. Schon die erste, 1998 veröffentlichte, Version enthielt einen separaten Demo-Modus, der die 3D-Szenen mit spektakulären 2D-Effekten mischte und packende Musikuntermalung bot. Eine echte Enttäuschung für Szene-Freaks war hingegen die Fassung von 2003, die nur Spielszenen enthielt und jegliche Szeneatmosphäre vermissen ließ.

Neben diesen Computergenerierten Videoclips bringt die Szene immer wieder andere Releases ans Tageslicht. Music Disks etwa, die eine Art multimedialer Musik-Player sind und in der Regel nur wenige Effekte bieten. Hier darf ein Musiker seine ganze Angebotspalette dem Zuhörer in den Gehörgang brennen. So genannte Slideshows rücken dagegen die Pixel- und Render-Künste eines Grafikers in den Mittelpunkt. Reichlich Lesestoff bieten Diskmags wie Pain oder Hugi. Die im Normalfall in englischer Sprache verfassten Magazine sind die digitale Post der Demoszene. Neben Neuigkeiten bieten sie interessante und gut recherchierte Artikel, Interviews mit Gruppenmitgliedern oder gar Tutorials zu Grafikgestaltung oder Programmierung.

Wie alles begann
Am Anfang erschuf der Cracker den Scrolltext und leitete damit eine kulturelle Untergrundbewegung ein, die eine ganze Generation geprägt hat. Wenn man die Wurzeln der Demoszene ausfindig machen möchte, muss man im Lager der Raubkopierer stöbern. Schon Mitte der Achtziger trieben diese auf C64- und Amiga-Computern ihr Unwesen und entfernten den Kopierschutz damaliger Spiele. Um ihre Arbeit gebührend anzupreisen, wurde mit der

Wie alles anfing: In Intros zu gecrackten Spielen wurden kleine Grafikeffekte integriert, die immer aufwändiger wurden.
Einbindung eines kleinen Vorspanns vor dem eigentlichen Spiel begonnen. Dieser Vorspann enthielt zu Beginn nur einfache Nachrichten in Textform, sowie den Namen des Crackers - schließlich wollte man auf sich aufmerksam machen. Dies war die Geburtsstunde des so genannten Crack-Intros.

Bald darauf wollte man jedoch zeigen, zu was man fähig ist, und begann mit der Implementierung kleinerer Effekte. Was zu Beginn nur ein paar bewegte Objekte oder ein einfacher Vektorwürfel waren, steigerte sich hin zu mehreren aufeinander folgenden Effekten, die von Musik begleitet wurden. Der Ehrgeiz war geweckt. Immer wieder ließ man sich neue Routinen einfallen, baute Grafiken und Logos mit ein und stieß schon bald an die Grenze des Speicherplatzes. Irgendwann war einfach kein Platz mehr auf den Spieldisketten, weshalb Gruppen wie Red Sector Inc. ihre Kreationen auf separaten Disks veröffentlichten. Die Mega-Demo war geboren. Mit zahlreichen bunten Bildern, mehreren Musikstücken und den unterschiedlichsten Effekten gründete man eine eigene Subkultur, die weltweit immer mehr Anhänger fand. Zu diesem Zeitpunkt bewegte sich die Szene endgültig weg vom Schmuddelimage des Crackertums.

It's Party-Time
Dies war auch der Startschuss für die ersten Demo-Partys. Dort treffen sich sowohl Mitglieder diverser Gruppen, als auch Freaks

Demoparties (wie hier die Breakpoint '05) sind ein Platz für freundschaftliche Rivalität und ein gemütliches Beisammensein.
aus aller Welt, haben jede Menge Spaß miteinander, tauschen Erfahrungen aus und stellen ihre neuesten Kreationen vor. In Grafik-, Musik- und Demo-Wettbewerben werden die mitgebrachten Werke gezeigt und vom Publikum prämiert. Die Gewinner freuen sich über Geld- und Sachpreise.

Deutschlands bekannteste Demo-Party findet jedes Jahr zu Ostern in Bingen am Rhein statt. Die auf den Namen Breakpoint getaufte Veranstaltung wird jährlich von rund 1000 Leuten aus aller Welt besucht. Auf den ersten Blick erinnert dieses Treffen zwar an eine LAN-Party, denn jeder Besucher kann seinen eigenen Rechner mitbringen und das hausinterne Netzwerk nutzen, gespielt wird dennoch nicht. Die Veranstalter möchten den Scene-Spirit erhalten und achten darauf, dass Counterstrike and Friends draußen bleiben. Andere bekannte Szeneparties wie die Assembly in Finnland, auf der The Party in Dänemark oder die The Gathering in Norwegen bieten mittlerweile spezielle Areale ausschließlich für Gamer an, weshalb auf diesen Veranstaltungen eine ganz andere Stimmung herrscht, als die gelöste Atmosphäre der Breakpoint.

 
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