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Spielkultur | Special | 4Sceners

20.03.06, 20:10 Uhr, Bobic

Einst begründeten findige C64-Programmierer ein Phänomen, das heutzutage als die Demoszene bekannt ist. Aufgrund ausgefuchster Programmroutinen und einem hohen Maß an Kreativität in allen Belangen trieben sie den kleinen Brotkasten an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Die DVD Digital Memories Vol. 1 zollt dieser Bewegung Tribut und ermöglicht einen Streifzug durch die wundervolle Effekt- und Designwelt des kleinen Commodore-Rechners.

Die Kunst des Pixelns ist nicht verloren gegangen. Digital Memories Vol. 1 beherbergt eine Fülle wunderschöner Grafiken aus der C64-Szene.
Die C64-Szene steckt noch immer voller Leben. Regelmäßig erscheinen neue Demos, die ungläubiges Staunen hervorrufen und auf Demo-Parties die Massen in Ekstase versetzen. Viele neue Werke besitzen den Charme, den man bei modernen PC-Demos vergeblich sucht. Wo Photoshop und Co. auch mit wenig Zeichentalent ansprechende Ergebnisse auf den Bildschirm zaubern, ist die Kunst des Pixelns auf dem Brotkasten noch nicht verloren gegangen. Pfiffige Soundkünstler entlocken dem SID-Chip Ohrwurm-verdächtige Melodien, ohne aus einem großen Vorrat vorgefertigter Klänge schöpfen zu können. Und die Programmierer haben es tatsächlich geschafft, texturierte Objekte, Gourad-Shading oder aufwändige 3D-Szenen auch auf Commodores Kleinem salonfähig zu machen. Dank Digital Memories Vol. 1 ist nun ein Streifzug durch die Geschichte der C64-Demoszene möglich, ohne auf die ursprüngliche Hardware zurückgreifen zu müssen. Einzige Voraussetzung: Ein handelsüblicher DVD-Player.

18 Jahre Szene-Kult
Wird die Silberscheibe ins Laufwerk eingelegt beginnt die Reise zurück in die Zeit. Das Hauptmenü zeigt, wie auch alle anderen Untermenüs, schöne Pixelgrafiken im typischen, detailverliebten 8bit-Look. Jedoch erinnert die Musikuntermalung nicht direkt an den typischen Bleep-Sound des C64, da hierfür auf Remixes bekannter C64-Soundtracks zurückgegriffen wurde. Inszeniert von bekannten Künstlern wie Jogeir Liljedahl oder Chris Abbott verleihen diese dem Retro-Spektakel einen moderneren Klangteppich, ohne jedoch die typische Atmosphäre vermissen zu lassen.

Unterteilt ist das Hauptmenü in die Kategorien Demos, Graphic-Show und Musicbox, wobei die Demos natürlich

15 Gruppen, 15 Demos: Das Hauptmenü für die Demoshow präsentiert sich im stilvollen Pixel-Look.
 den Hauptanreiz dieser DVD darstellen. Nach Auswahl der erstgenannten Option landet man direkt auf dem Demo-Friedhof. Zu den Klängen von Ghosts ´n´ Goblins wird sanft durch dasschauerliche Szenario gescrollt, bevor die Namen von 15 bekannten Demogruppen eingeblendet werden. Hinter jedem Gruppennamen verbirgt sich eine bekannte Demo, die danach über den Bildschirm flimmert. Roland Tögel, der für die Gestaltung von Digital Memories verantwortlich war, hat sowohl einige frühen Werke der C64-Szene auf die DVD gebannt, aber auch die neueren Effektkracher nicht vergessen.

So beginnt die 167-minütige Demo-Show im Jahre 1987 mit Electric Cafe von Ash & Dave und wird vier Jahre später mit Dutch Breeze, dem Meisterwerk von Blackmail mit seinen sensationellen Grafiken fortgesetzt. Von 1993 stammt Tower Power, die Gewinner-Demo der The Party ´93 von Camelot die mit Vektorobjekten jongliert als wäre der Brotkasten für die Berechnung komplexer Algorithmen geradezu prädestiniert, während mit der Byterapers-Produktion Unsound Minds, Deus Ex Machina von Crest oder Cycle von Booze Designs die darauf folgenden Jahre abgedeckt und moderne Effekte wie Texture-Zooms, Plasmaeffekte und vieles mehr gezeigt werden. Den krönenden Abschluss bietet letztendlich Fairlights Boogie Factor, das die letztjährige Assembly-Democompetition gewann.

     
 
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