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Spielkultur | Special | 4Sceners

26.07.06, 10:58 Uhr, Paul Kautz

Eine verrückte, klaustrophobische Welt zwischen Geist und Realität – ein gesichtsloser, verhüllter Protagonist versucht zu fliehen, verfolgt von bedrohlichen Versen aus einem allgegenwärtigen TV-Gerät. »Amondó« ist eine ungarische Musikvideo-Kooperation zwischen AENIMA CGS und der Underground-Punk-Band Hiperkarma. Seit dem Video-Release auf der letztjährigen Evoke-Party in Köln genießt Amondó nicht nur wohlverdienten Respekt, sondern kassiert auch einen Award nach dem anderen. Wir haben einen Blick unter die Kluft geworfen.

Bericht von Alexander Scholz (as@sceen.org), Übersetzung von Paul Kautz (paul@4sceners.de)

Erstveröffentlichung (in Englisch) in SCEEN Issue 1.

 

Leidet jemand an Verfolgungswahn?

 

AENIMA CGS besteht aus drei Brüdern, die sich selbst »Ady«, »Chmtx« und »Dani« nennen und in Eger

Aufwändige Charaktermodellierung, düstere Kulisse und ein harter Sound zeichnen Amondó aus.
wohnen, einer kleinen Stadt im Nordosten Ungarns, ungefähr 150km von der Hauptstadt Budapest entfernt. Neben ihrer Projektarbeit sind die drei u.a. als freischaffende Motion Designer für ungarische Fernsehsender beschäftigt. Zu den in der Freizeit produzierten 3D-Filmen befragt, meint Dani »Wir machen nur die Sachen, die wir wirklich mögen«.

 

»Die Zusammenarbeit mit Hiperkarma war gleichzeitig witzig und interessant« fährt er fort. »Der Sänger konnte diese wirklich komplizierten ungarischen Texte problemlos zwei Mal hintereinander wiedergeben, ohne einen Fehler zu machen«. Was bedeuten die Texte? »Sie sind schwer zu übersetzen, da ungarisch eine ziemlich komplexe Sprache ist« meint Dani. »Tatsächlich verstehen wir selbst nicht alles« fügt er grinsend hinzu. Der ehemalige Manager der Band kam auf AENIMA zu, um ein animiertes Video für einen Song der Band zu produzieren - er hatte den Clip »Tension« gesehen, der auf der Budapester Flag Party den ersten Preis gewann. Dieses Video nutzte viele Elemente und Stilformen, die später in Amondó perfektioniert werden sollten. »Der Manager meinte prinzipiell, dass wir das Video wie tension machen sollten - also haben wir das gemacht« erinnert sich Dani.

 

Es dauerte volle zwei Monate, bis das Projekt abgeschlossen war. Obwohl es etwas Taschengeld für die Arbeit gab, fühlte sich Amondó von Anfang an wie ein Low-Budget-Independent-Projekt an, das man für Freunde macht. Das hatte natürlich auch Vorteile - so gab es keine kreativen Grenzen oder Richtlinien. »Es war von Anfang an klar, dass sie die Musiker und wir die Filmemacher waren - so hatten wir ihr vollstes Vertrauen. So etwas gibt es nicht sehr oft.«. Eine Arbeitsphilosophie, die sich auszahlte: Hiperkarma war von der Arbeit völlig begeistert. »Ich bin sehr zufrieden mit dem Endergebnis. Ich würde nichts ändern, selbst heute nicht.« meint Dani dazu. Amondó basiert auf 3DStudio Max, Photoshop, After Effects, Premiere und Soundforge (die Tools kamen allesamt auf Mittelklasse-PCs zum Einsatz), sowie einigen Plug-Ins hier und da.

 

Den Wilddemo-Wettbewerb der Evoke 2004 entschied Amondó klar für sich.
Was Amondó so einzigartig macht, ist die Kameraarbeit - das Spiel mit Stilelementen, wie in lebendigem Analogfilm. Verwackelte Bilder, ruhelose Kamerafahrten und überbelichtete Handgerätaufnahmen, unterstützt von rostigen, authentischen Texturen, die Dani auf den Straßen »gesammelt« hat. Für die realistische Animation der verhüllten Figur, der Hauptattraktion des Videos, nutzte AENIMA kommerzielles Motion Capturing. »Wir haben ganz gute Kontakte zu einem professionellen MoCap-Studio hier in Ungarn« erklärt Dani. Kein Widerspruch, wenn man sich das Endergebnis ansieht.

         
 
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Kommentare zum Thema
4S-Bobic
Ja, es handelt sich um DraQula.
INsanityDesign
Ist dieser beasgte Film nicht DraQula? Oder gibt es da noch einen weiteren Abendfüllenden Film an dem sie arbeiten? Weil der DraQula Trailer ist ja schon draußen. Grundsätzlich muss ich aber nochmal sagen, AENIMA4PRESIDENT!!! Ich liebe Tension!
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