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Spielkultur | Special | 4Sceners

03.01.12, 09:20 Uhr, Bobic

Ein neues Jahr hat angefangen. Zeit, sich zusammenzusetzen um auf die vergangenen 365 Tage zurückzublicken. Was hat die Demoszene 2011 alles geleistet, welche Highlights hervorgebracht? Was haben wir vermisst und was hat uns überrascht? In unserem Jahresrückblick prämieren wir in gewohnter Art und Weise die Top-Demos und –Intros der letzten zwölf Monate in verschiedenen Kategorien, vom Sound, über Grafik bis hin zu einigen Sonderpreisen. Was bereits jetzt feststeht ist, dass wirklich alle hier aufgeführten Werke einen Applaus verdient haben. Natürlich auch die, welche es nicht auf diese Seite geschafft haben. Ebenso die Menschen, die hinter diesen Echtzeitkunstwerken stecken. Ihr habt uns einige großartige Momente im Jahr 2011 beschert, habt uns begeistert, fasziniert, in Staunen versetzt und große Glücksgefühle ausgelöst. Dafür möchten wir euch danken und sind gespannt, was eure kreativen Hirnwindungen demnächst wieder für technische und kunstvolle Schmuckstücke ausspucken werden. Doch genug des Geredes! Bitte das Klatschen einstellen und nach unten scrollen. Es geht los mit der ersten von insgesamt 16 Award-Kategorien, zu denen sich drei Sonderpreise gesellen!

Es geht los mit der ersten, von insgesamt 16 Award-Kategorien, zu denen sich drei Sonderpreise gesellen


Best PC Demo:
1.) Spin / ASD
2.) Numb Res / Fairlight & CNCD
3.) We crave sustenance / PlayPsyco
4.) Cortex Sous-vide / Excess
5.) The Butterfly Effect / ASD
6.) fr-081: frOzen / Farbrausch & Rebels
7.) Geomtry / Division
8.) Beta / STILL
9.) PC-05 Flux (final)/ Panda Cube
10.) Suxx / Elude

Es war dieses Jahr eine äußerst schwere Entscheidung, wer sich letztendlich die Krone in der wichtigsten Award-Kategorie aufsetzen darf. Die Top5-Demos waren allesamt eine Augenweide, hatten zum Teil ganz besonderes Art-Design, Ideenvielfalt oder technische Schmankerl zu bieten. Tatsächlich aber erreichte keine von ihnen die Klasse der Spitzendemos der letzten Jahre (Agenda Circling Forth, Happiness is around the bend, Magellan, Rove). Den frischesten Eindruck machte für uns Spin von Andromeda Software Development. Mit seiner nie zuvor gesehenen visuellen Darstellung, diesem Blitzlichtgewitter aus Linien, Glow und Partikeln, und seinen geschmeidigen Animationen verzauberte uns dieses sportive Werk. Numb Res von Fairlight und CNCD setzte (mal wieder) auf Partikel. Dieses Mal ganz in Schwarz/Weiß, unterlegt von wunderschöner, entspannender Musik und kreativem Flow. Die grafische Wucht eines Agenda Circling Forth oder Ceasefire erreichten Smash, Destop und Co. dieses Mal allerdings nicht. Die wohl klassischste Demo der drei auf dem Treppchen ist PlayPsycos We crave sustenance. Mit brachialem Dubstep-Geschredder und krachenden Science-Fiction-Visuals bietet es eindeutig den größten Krawall-Faktor im Feld. Cortex Sous-vide punktet hingegen mit den wohl schärfsten Texturen in diesem Jahr, The Butterfly Effect mit einem coolen Partikel-Spiel und ungewöhnlichem, faszinierenden Piano-Klängen.

2011 bot aber auch Platz für Werke, die technisch nichts Neues bieten, dafür aber mit herrlichen Szenen, einem feinen Gespür für Farben, wunderschöner Musik und einfach gutem, flüssigen Design punkten können. Darunter fiel etwa fr-081: frOzen, das vor allem von der brillanten Musik von Chromag und .reeto lebt. Geomtry von Division ist eine klassische Demo, zeigt aber so hübsche Farben, dass man sie immer wieder gerne hervorkramt. Ein wenig arg abstrakt wirkt hingegen Beta von STILL, das mit ein wenig mehr Feintuning auf jeden Fall in höhere Regionen hätte vorstoßen können. Mit den beiden typischen Vertretern des 3D-Flyby-Genres PC-05 Flux (nur in der Final Version!) und Suxx ist unser Zehnerfeld komplett.

Best PC 64k Intro:
1.) Uncovering Static / Fairlight & Alcatraz
2.) Transplant / Brain Control & STILL
3.) Chaos Constructions 2011 Invitation / Quite
4.) Epsilon / Mercury
5.) We have accidently borrowed your Votedisk / Razor 1911
6.) Pandora / Brain Control
7.) Bozon / Rebels
8.) Confetti / Nonoil & Brainstorm
9.) Codercolors / AttentionWhore
10.) Wobble the Fuck / Fnuque

Selten zuvor war es so leicht, den Sieger bei den 64k Intros zu ermitteln. Es gab da Uncovering Static von Fairlight und Alcatraz – und dann Nichts! Zumindest lange Zeit nichts, bis drei Tage vor Ende des Jahres, als die TUM’11-Party noch viel frisches Futter an Land spülte. Ja, es ist traurige Gewissheit, dass sich für 64k Intros kaum noch ein Programmierer begeistert. Dafür holten Smash, Gopher, Reed und Destop noch einmal zum Rundumschlag aus. Sie haben viele große Demos in diesem Jahr mit Uncovering Static abgewatscht, das so herausragende Optik, Musik und erfrischend andere visuelle Effekt-Entblätterungstechniken nutzt. Daran können und müssen sich Andere ein Beispiel nehmen. Es wäre einfach zu schade, wenn wir auf 64k Intros dieses Kalibers in Zukunft verzichten müssten.

Natürlich gab es 2011 auch noch andere 64k’s. Hier muss man zuallererst auf Transplant von Brain Control und STILL hinweisen. Zwischen Weihnachten und Sylvester wurde dieses Kleinod auf der TUM’11 veröffentlicht. Zusammen mit der, ebenfalls von der TUM’11 stammenden 64k Intro Epsilon von Mercury stellt es das einzige Werk dar, das in Sachen Technik an der festzementierten Siegessäule von Uncovering Static kratzen kann. Toller, futuristischer 3D-Bombast, gemischt mit einem sensationellen naturellen Schauspiel sind die Vorzüge von Transplant. Eine Produktion, die man definitiv gesehen haben muss. Epsilon hingegen verlangte mit der feinen Musik, der stylischen Tiefenunschärfe und dem schimmernden Hochglanzlack ebenfalls viel von der Grafikkarte, musste sich beim Design aber einer anderen 64k-Invit beugen – obwohl diese technisch eine Liga tiefer spielt. Die Chaos Constructions 2011 Invitation von Quite bietet stimmiges Design, brillante Farbwahl und stylische Visuals und zeigt, dass das gute, alte .werkkzeug immer noch nicht ausgedient hat. Auch die Oldskool-Intro We have accidently borrowed your Votedisk ist ein Musterbeispiel dafür, wie man gute Intros gestaltet und klingen lässt. Objektiv betrachtet haben wir dies alles schon in den letzten Jahren gesehen, was ebenso für Pandora von Brain Control gilt, das mit guten 3D-Szenen punkten konnte. Oder auch für Bozon von den Rebels, sowie Confetti von Nonoil und Brainstorm. Bei letzterem ging vor allem die Musik ins Ohr.

Best PC 4k Intro:
1.) 4096: Electric Space Odyssey / Keyboarders & Youth Uprising
2.) Michigan / Loonies
3.) Wishful Seedling / Loonies & Fnuque
4.) Red / BluFlame
5.) Anglerfish / Cubicle
6.) Chaos Theory 4k Remix / DMA
7.) Milk / Compo Xaviours
8.) Tunnel!   !Angst / T.R.S.I.
9.) Cloudlight / Traction
10.) Graphism (5k) / Signal Noise Ratio

Mann, oh Mann! Was haben wir in den letzten Jahren alles für überragende Kunstwerke in einer Größe von gerade einmal 4096 Bytes gesehen. Elevated, cdak, Texas, Rudebox, Atrium, Muon Baryon, und viele, viele mehr. Meine Güte, was sind und waren das für Prachtwerke. Aber seitdem? Seit Elevated 2009 zur ultimativen 4k-Intro des Jahres gekürt wurde? Seitdem treten die 4ks irgendwie auf der Stelle. Inzwischen hat zwar das Partikelzeitalter auch bei unseren kleinen Zwergen Einzug gehalten, aber der letzte Pepp fehlt irgendwie.  Nichtsdestotrotz ist unsere Top-Liste aber auch für 2011 mit guten Beiträgen gespickt. 4096: Electric Space Odyssey war für uns die besten 4k Intro der letzten 12 Monate. Hier gab es die technisch besten und interessantesten Effekte zu sehen, wenngleich beim Sound nur auf Noise gesetzt wurde. Michigan von Loonies wirbelte jede Menge Partikelstaub auf, konnte uns aber in Sachen grafischer Darstellung aber nicht ganz so begeistern. Wishful Seedling war da schon besser inszeniert, landete im Gesamtpaket aber knapp hinter dem internen Gruppenkonkurrenten. BlueFlames Red sieht wunderschön aus, hakt aber bei Design und Musik. Und so geht es weiter… Alles in allem hat jede der zehn gelisteten Intros irgendetwas Besonderes zu bieten, aber auch die ein oder andere Schwäche.

Best Invitation Demo:
1.) Chaos Constructions 2011 Invitation / Quite
2.) Epsilon / Mercury
3.) Base Case / Live! (Atari ST)
4.) Tokyo Demo Fest 2012 Invitation / System K & Eldorado
5.) Superhero vs. Supervillain / Rebels

Jetzt haben wir schon vorher recht viel herumgenörgelt. Was die Invitation-Demos angeht, müssen wir leider nachlegen. Denn es scheint, dass auch hier die Tradition bröckelt. Wo man früher zu jeder halbwegs wichtigen Veranstaltung eine Einladungsdemo zu sehen bekam, tröpfelt inzwischen nur noch hier und da eine ein. Assembly 2011, Evoke 2011 oder Function 2011 – keine dieser wichtigen Events bekam eine Invitation spendiert. Da mussten die kleineren Veranstaltungen in die Bresche springen, obwohl auch hier ein deutlicher Mangel an Quantität auszumachen war. Was die Produktionen für Windows betrifft, so konnten sich Quite mit ihrer farben- und formenprächtigen Invitation zur Chaos Constructions 2011 an die Spitze dieser Rubrik setzen. Kurz vor Jahresende packten dann Mercury noch ihre Invitation zur Revision 2012 aus. Epsilon, eine 64k Intro, begeisterte mit glasklaren Visuals, toller Musik und coolem Design. Lohn der Mühe am Ende: Die Silber-Medaille! Ebenfalls frisch von der TUM auf den Tisch geflattert: Die Tokyo Demo Fest 2012 Invitation. Die hat es uns mit der rasanten Präsentation samt schicken Häuserzeilen von der japanischen Hauptstadt, sowie dem professionell produzierten J-Pop-Soundtrack echt angetan. Von seiner groovigen Musik und dem coolen Drive von Anfang bis zum Ende lebt die TUM’11-Inviation Superhero vs. Supervillain von den Rebels. Überraschenderweise waren auch die Atari-Einladungen in diesem Jahr stark vertreten. Base Case von Live!, die Einladung zur Sommarhack 2012, haut mit so tollen Effekten und Musik rein, dass das Atari-ST-Werk unserer Meinung nach den dritten Platz in dieser Liste mehr als verdient hat.  Wir haben das tolle Stück hier als Video verlinkt.

Best Oldskool Demo:
1.) Batman Forever / Batman Group (Amstrad CPC)
2.) Human Traffic / Ghostown (Amiga)
3.) C-Drug / Agenda & Mad Team & Laristance (Atari XL)
4.) Shake off the Dust / Elude (Amiga)
5.) States United / Bauknecht & TEK (Commodore Plus/4)

Ein buntes Potpourri quer durch die unterschiedlichsten “Retro”-Plattformen ist unsere Liste mit den fünf besten “Oldskool”-Demos des Jahres 2011. Herausragend sind alle hier aufgeführten Produktionen. Allerdings hat keine so viel Wirbel verursacht, wie Batman Forever für den Amstrad CPC. Da kommt eine ehemalige Amiga-Gruppe (Batman Group) nach über 15 Jahren Pause einfach mal so zurück und liefert die wohl spektakulärste Demo aller Zeiten auf einer, für sie bislang völlig neuen Plattform ab: Dem Amstrad CPC. Batman Forever strotzt nur so vor unglaublich schönen Grafiken, die den kostümierten Rächer zeigen. Opulenz für das Auge wird zu jedem Zeitpunkt des, mit satten 11.30min Spielzeit gesegneten Meisterwerks geboten. Klassische Plasmaeffekte, Dot-Tunnel, Rotozoomer, Twirl-Effekte – es gibt nichts, was es in Batman Forever nicht gibt. Und was man in dieser Pracht auf dem CPC zuvor gesehen hätte. Bravo Jungs!

Doch auch in der zweitplatzierten Oldskool-Demo, Human Traffic von Ghostown, den neuen Lieblingen auf dem Amiga, steckt so viel Fleiß, Talent, Herzblut und gutes Design, dass man sich dieses wundervolle Stück AGA-Demokunst immer wieder ansehen kann. C-Drug, eine Atari-Xl-Demo, begeisterte uns ebenfalls mit den tollen Effekten, der guten Musik und hübschen Optik, die den alten Rechenknecht so richtig fordert. Elude, Polens Vorzeige-Demobastler, schüttelten mit Shake off the Dust ihre bisherige Designphilosophie ab und brachten ein neumodisches, verdammt cool inszeniertes Teil auf den Amiga, das nur knapp die Podestplätze verpasst hat. Auf dem Commodore Plus/4 zeigten hingegen Bauknecht und TEK allerfeinstes mit ihrer Demo States United. Wäre nur die Musik nicht gar so schräg, dann hätte dieses Wunderwerk der Technik wohl unsere Herzen noch ein wenig mehr erobert. 

Best Wild Demo:
1.) We’re fucking 3LN / 3LN
2.) Airshow / Tekotuotanto
3.) Nang / Quite & Orange
4.) Raum / Zeit / Subdream
5.) The Lacquerer / Higher Lyrics

Seit jeher prämieren wir in dieser Kategorie am ehesten die Videos, Renderfilme oder sonstigen Aufnahmen, die typischen Szenedemos am nächsten kommen. In diesem Jahr ist dies ein wenig anders. Auf Platz 1 steht kein Effektkracher oder visuelles Meisterwerk, es ist schlicht und ergreifend ein ganz aus Textzeilen, aus geschriebenen Wörtern, aufgebautes Video: We’re fucking 3LN vom britischen Musiker m0d. 3LN steht für „Three letter nick“ und dieses Filmchen ist eine Hommage an die Demoszener, deren Künstlername aus gerade einmal drei Zeichen besteht. Das Video mit den gefilmten Textzeilen ist dabei nur Beiwerk für einen grandiosen Synthie-Pop-Soundtrack, den m0d mit viel Witz, Können und Kreativität geschrieben hat. Im Zusammenspiel von Text, Gesang und vor allem Musik ergibt sich ein solch begeisternder Ohrwurm, den man selbst nach Tagen noch im Gehörgang hat. Man sieht also, dass minimale Visuals durchaus ausreichen können.

Wenn wir aber zum Optikbombast zurückkehren stellen wir fest, dass 2011 Tekotuotanto alles in Grund und Boden geflogen. Ihr Kurzfilm Airshow sprüht nur so vor explosiver Flugakrobatik in den unterschiedlichsten Vehikeln, lässt dem Zuschauer kaum Luft zum Atmen und setzt mit immer neuen, aufwändigen und wunderschön gestalteten Szenen in Erstaunen. Eine erstklassige Arbeit auf hochprofessionellem Level, werte Herren! Zum Sterben schöne, abstrakte Visuals durften wir in Nang von Quite und Orange erleben, während Raum / Zeit von Subdream die bislang wohl schönsten fraktalen Welten darstellt. The Lacquerer von Higher Lyrics wusste hingegen mit seiner detaillierten Body- und Face-Animation zu gefallen.

Best Music Disk:
1.) The Sound of SceneSat Vol. 2 / SceneSat
2.) Composed Dreams / Alcatraz & One Man Group
3.) Seven / YM Rockerz (Atari ST)
4.) Annual 2011 / Brainstorm
5.) Unreleased Pimps / Maniacs of Noise (C64)

Es ist 500MB schwer, würde eigentlich 4 CDs füllen, enthält insgesamt 68 Tracks. Das Mammut-Werk The Sound of SceneSat Vol. 2 war in diesem Jahr der Maßstab, an dem sich die Music Disks messen lassen mussten. Obwohl das Interface nur durchschnittlich war, die Masse und auch die Klasse der Tunes sprachen eindeutig für sich. Moderner, deutlich hübscher, aber eben nicht ganz so gewaltig gefüllt entpuppte sich Composed Dreams von Alcatraz, das Musik von The One Man Group enthält, dem Künstler, der 2010 mit der Demo Abandonned von sich reden machte. Die 13 Stücke sind wundervoll komponiert, schmiegen sich in den Gehörgang und lassen den Zuhörer in völlig fremde Welten entgleiten. Begleitet werden sie von stimmungsvollen Bildern, die perfekt zu den verzaubernden Klängen passen. Meisterhaft, aber wie gesagt, am Ende reichte es nur für Platz 2.

Auf dem dritten Platz tummelt sich, sieh an, sieh an, schon wieder ein Atari-Release! Seven von den YM Rockerz zeigt, wie gut Chipmusik klingen kann und wie viel Liebe die fleißige Atari-Szene in ihre Produktionen steckt. Verdammt Leckeres für die Ohren hatte auch der Jahresrückblick in Music-Disk-Form von Brainstorm zu bieten. Ihr Annual 2011 begeisterte uns mit den feinen Klängen eines Buzzer, Xerxes, Malmen, Hansee und vielen anderen Klangkünstlern. Beispielhaft ist außerdem, dass Annual 2011 sowohl unter Windows, als auch auf dem Nintendo DS die Noten spielt! Beim Namen Maniacs of Noise fängt garantiert jeder Kenner von Computermusik ins Schwärmen. Die Mons haben 2011 auch wieder frisches Futter unter die Leute gestreut. Ihre C64-Music Disk Unreleased Pimps bietet kein ausgefeiltes Bedienkonzept, keine überwältigenden Grafiken, dafür aber viele exzellente Stücke von den legendären Altmeistern.

Best Newcomer Demo:
1.) Calyx / Penumbra
2.) Graphism / Signal Noise Ratio
3.) Confetti / Nonoil & Brainstorm

Calyx von Penumbra ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man mit wenigen Mitteln viel bewirken kann. Mit seiner unheilgeschwängerten Soundkulisse wird hier eine bedrohliche Atmosphäre aufgebaut, die durch die wabernden Tentakel des kunstvollen, einzigen Demoobjekts verstärkt wird. Es ist nicht einfach zu konsumieren, was Penumbra uns hier zeigen, aber es hat so viel künstlerisches Potential, spielt so raffiniert mit den Sinnen, dass man wirklich gespannt darauf sein kann, was noch alles von dieser Gruppe kommt. Herzlichen Glückwunsch, werte Herren, für diesen famosen Erstling! Gefallen haben uns außerdem die Fast-4k-Intro Graphism von Signal Noise Ratio, die mit tollen Farben und psychedelischen Morphing-Sequenzen fasziniert. Schade nur, dass die so wichtige Grenze von 4096 Bytes ganz knapp verfehlt wurde. Confetti von Brainstorm war ebenfalls ein schönes Werk und eines der wenigen aus der Gattung der 64k Intros. Zwar lebt es in erster Linie von seiner Musik, hat aber beim Gesamtbild mit netten Effekten und Design auch zu gefallen gewusst.

Best Demo Effects:
1.) Uncovering Static / Fairlight & Alcatraz
2.) The Butterfly Effect / ASD
3.) Cortex Sous-vide / Excess
4.) Spheres on a plane / Dead Roman
5.) Spin / ASD

Wie sich in der 64k Intro Uncovering Static langsam die Bilder aus dem Dunkel schälen, sich die einzelnen Szenen zusammensetzen, an Schärfe und Detailreichtum gewinnen, das hat schon was. Zumal dies alles in gerade einmal 64 Kilobyte geschieht. Aus klobigen Fächern wird da ein liebevoll designtes Bücherregal, das vor Details nur so strotzt. Später werden ganze Häuserblöcke aus dem Boden gehoben, was uns den Atem stocken lässt. Vor solchen Programmiertricks müssen wir einfach unseren Hut ziehen. Ebenfalls begeistert hat uns die 2.5 Partikel-Engine von Navis von Andromeda Software Development, wie er sie in The Butterfly Effect ins Wasser geworfen hat. Das Punkteschauspiel hat so viele hochklassige Szenen zu bieten, dass definitiv die große Demo des Jahres 2011, Spin von demselben Team, mit seinen flackernden Linienspielen geschlagen wurde. So scharf, dass man sich fast in die Finger schneidet, wirken die Kanten und Oberflächen beim quadratischen Tunnelflug in Cortex Sous-vide, was wir in Sachen Effekte auf Rang 3 sehen. Spheres on a plane sammelte dagegen viele Pluspunkte aufgrund des tollen Kugeleffekts.

Best Demo Soundtrack:
1.) We’re fucking 3LN / 3LN
2.) Pirates of the 777 seas / Razor 1911
3.) Numb Res / Fairlight & CNCD
4.) Superhero vs. Supervillain / Rebels
5.) fr-081: frOzen / Farbrausch & Rebels

m0d ist Vollblutmusiker, ein Wahnsinniger in Sachen Elektro-Pop, ein kreatives Genie. Er lebt die Demoszene, füttert uns immer wieder mit faszinierenden Klängen. Mit We’re fucking 3LN hat er sowohl musikalisch, als auch vom Konzept her sein Meisterwerk vorgelegt – und zugleich den besten Demo-Soundtrack des Jahres 2011 abgeliefert. Dieser Song basiert gänzlich auf Nicknames die nur aus drei Buchstaben bestehen. m0d selbst fällt darunter, aber auch andere bekannte Szener wie Ne7, Rez, Las, Alk und viele andere. Eingebettet in ohrwurmverdächtiger Musik, die sofort zum Mittanzen einlädt und so schnell nicht wieder aus dem Gehörgang zu vertreiben ist, blies er uns damit den Verstand weg. Ein wahrer Altmeister, eine Legende in der Demoszene und der Computerspielbranche, ist Matthew Simmonds, den wir alle auch unter dem Pseudonym 4-mat kennen. Seit einigen Jahren hört man endlich wieder neue, frische Chiptune-Musik von ihm in Demokreisen. Für die 80k-Intro Pirates of the 777 seas hat er sich jedoch wieder einmal selbst übertroffen. Diese herrliche Melodie konnte und kann man einfach nicht ignorieren. Sie gräbt sich so tief ins Gedächtnis ein, dass man sie in einer Endlosschleife spielen könnte. Viele aufwändig produzierte Demo-Songs sahen da ganz schön alt aus. Nur m0d war besser!

Fairlight sind dafür bekannt, keinen eigenen Musiker zu haben. Von daher ist es immer wieder verblüffend, wo sie denn all die großartigen Soundtracks für ihre Demos ausgraben. Im Falle von Numb Res verwendeten sie ein Stück des britischen Elektronikspezialisten Stereo Wildlife. „So this is what it feels like“ heißt es und ist maßgeblich für die brillante Atmosphäre dieser Demo verantwortlich. Schnell, voller Funk und Groove, treibt die Musik aus der TUM’11-Invitation Superhero vs. Supervillain den Zuschauer von einem Höhepunkt zum nächsten. Das Werk der Rebels bietet nicht die besten Effekte, aber die Musik ist Vincenzo wirklich hervorragend gelungen, weshalb wir uns dem Bann dieser Einladungsdemo kaum entziehen konnten. Ganz Demo-typisch war der Track für frOzen, der ursprünglich von Chromag stammt, aber in einer neuen Abmischung von .reeto seinen Weg in die gleichnamige Demo fand.

Best Demo Visuals:
1.) Cortex Sous-vide / Excess
2.) PC-05 Flux / Panda Cube
3.) Spin / ASD
4.) Suxx / Elude
5.) When / TGGC & Coding Cat

Scharf, schärfer – Cortex Sous-vide. Mann oh Mann, haben wir uns an diesem Tunnelflug  und dem pulsierenden Organ ergötzt. Das hat uns so nachhaltig beeindruckt, dass die Demo von Excess immer wieder in unseren Köpfen auftauchte, als wir über die am stärksten beeindruckenden Grafiken in einer Demo des Jahrgangs 2011 diskutierten. Es gab da natürlich auch wieder Spin, von ASD, das wir aufgrund der ungewöhnlich dargestellten Visuals ebenfalls ganz hoch ansiedeln mussten, aber letztendlich sind unsere Top5-Kandidaten von den 3D-Bombastwerken geprägt. Von PC-05 Flux auf Platz 2, das uns so manches Mal an ein Spiel erinnert, das glatt von id Software stammen könnte. Von Suxx, dem Last-Minute-Entry von Elude, das so vollgestopft mit aufwändigen 3D-Szenen ist. Aber es blieb auch Platz für When von TGGC und CodingCat. Das schmucke Stück spiegelt und glänzt so schön, wir mussten sie hier einfach aufnehmen.

Best Demo Concept:
1.) Beta / STILL
2.) Spin / ASD
3.) Numb Res / Fairlight & CNCD
4.) Calyx / Penumbra
5.) Scanline / Rustbloom

STILL, das steht eigentlich für 3D-Grafikbombast. Doch STILL können auch anders. Mit Beta zollen sie dem ungarischen Maler und Grafiker Victor Vasarely, dem Erfinder der Op Art, Tribut. Vasarely hat mit Hilfe abstrakter, meist geometrischer Formmuster und unterschiedlichen Farben verblüffende optische Effekte erzeugt. Viele seiner Werke finden sich in Beta wieder. Hier werden sie raffiniert dargestellt, nicht nur plump eingeblendet. Ein brillantes Konzept, das wir gerne noch ein wenig ausführlicher sehen würden. Denn Beta kann noch ein wenig Feintuning benötigen. Es wirkt noch unfertig. Ein besseres Konzept kam uns im Jahr 2011 aber nicht unter. Wie schon zuvor erwähnt, bietet auch Spin von ASD ein faszinierendes Konzept, was aber in erster Linie an der ungewöhnlichen, neuartigen Darstellungsform der einzelnen Objekte liegt. Das zeigt wieder einmal die Wandlungsfähigkeit von Chefdesigner und –programmierer Navis, der immer wieder aufs Neue überrascht. Das atmosphärische Spiel aus Zahlen und Partikel, auch Numb Res genannt, konnte uns ebenfalls überzeugen – was mit Platz 3 belohnt wird. Die Newcomer von Penumbra hingegen bewiesen mit Calyx, dass man selbst mit einem einzigen Effekt viel bewirken kann. So einfach kann Design sein! Doch geht es auch mit noch weniger! Scanline von Rustbloom verzichtet auf jeglichen Effektschnickschnack. Gezeigt wird nur eine waagrechte, gestrichelte Linie, die im Takt zur umwerfend schönen, klassischen Musik, aufblitzt. So schlicht, aber so wirkungsvoll!

Best Scene Picture:
1.) Traffic Lights / Caro
2.) Azathioprine / Peach
3.) Drawing Attention / Mazor
4.) Composed Dreams / Peach
5.) jTAG / Cosmic
6.) Steam Shock / Surround
7.) Babe Runner / Anne Marte Markussen
8.) A Colourful Personality / Farfar
9.) Call to Prayer / Korpi
10.) Morphine Generation 2 / Forcer

Es ist eine Ampel! Eine stinknormale, rot-orange-grüne Ampel! Ja, verdammt noch mal! Uns ist kein Licht aufgegangen, aber der Detailreichtum dieses Renderbildnisses ist einfach unglaublich. Caro beweist mit seinem Bild, dass Motive aus der Realität für große Augen sorgen können. Weil sie so schön sind, so trickreich dargestellt werden. Ein neuer Stern am Demoszene-Himmel scheint mit dem österreichen Grafikkünstler Peach von Alcatraz aufgegangen zu sein. War sein Erstlingswerk Jail of Freedom, veröffentlicht auf der Breakpoint 2010, nur ein gutes Bild, so zeigte er mit dem Frauenportrait aus der Demo Azathioprine sein ganzes Können. Eher in Richtung klassische Pixelei geht Drawing Attention von Mazor, das mit tollen Farben zu begeistern wusste. Rang 4 in unserer Liste wird erneut von Peach belegt, der mit dem herrlich gepixelten Fantasy-Bild aus der Music Disk Composed Dreams die Atmosphäre der Songs perfekt einfängt. Den detailverliebten Roboter von Cosmic, der ihm den Sieg bei der Modern-Tools-Compo der TUM'11 bescherte, würden wir zu gerne mal in einem Video in Aktion sehen. Steam Shock und Babe Runner sind sich vom Zeichenstil her ähnlich, aber die Steampunk-Zauberei hat uns einen Tick mehr angesprochen, als die heiße Motorrad-Marilyn. Kultig und oldskoolisch ist Farfars Bonbon-Interpretation von Sir Garbagetruck, der Kult-Ikone der Demoszene. Ein wirklich liebevoll gepixeltes Bild. Ebenfalls herausragend: Korpis Call to Prayer und die Totenkopf-Party Morphine Generation 2 von Forcer.

Best Scene Game:
1.) Prince of Persia (C64)
2.) Type Hard (Windows)
3.) Unnamed Monkey Game (Windows)
4.) Ironing Maiden (Wii)
5.) Earworm (Windows)

Eine der Überraschungen aus der Spieleecke der Demoszene gab es 2011 für den Commodore 64k. Nach all den Jahrzehnten hat der gute, alte Brotkasten also seine Umsetzung des legendären Action-Adventures Prince of Persia erhalten. Eine perfekte 1:1 Konvertierung, mit den geschmeidigen Animationen, dem Zeitlimit, den fiesen Fallen und den nervenaufreibenden Geschicklichkeitseinlagen. Ein brutal süchtig machender Zeitvertreib, selbst nach dieser langen Wartezeit! Dass Schnellschreiben auf der Tastatur Spaß machen kann, haben Meatgrinder mit ihrem Type Hard bewiesen. Nie zuvor hat ein Tippspiel eine solche Gaudi verursacht. Das Unnamed Monkey Game sieht aus wie ein Gameboy-Spiel, erinnert vom Design an die Mario-Spiele und macht vermutlich genau deswegen jede Menge Laune. Es macht so viel Spaß mit dem kleinen Äffchen die Wand hochzuspringen, Fröschen einen vor den Blasensack zu knallen und all die Herausforderungen zu meistern, dass eine Stunde wie im Flug vergeht. Die lustige, ohrwurmverdächtige Musik trägt ihren Teil zur guten Unterhaltung bei. Mit einem völlig neuen Konzept – perfekt für eine Bewegungssteuerung geeignet – hätte sich der Bügeleisensimulator Ironing Maiden fast noch aufs Treppchen geglättet. Mit schicker Grafik, verdammt cooler Heavy-Metal-Musik und all den schicken Party-T-Shirts, die man entknittern soll, sammelte das Wii-Spiel von Nuance fleißig Punkte. Obwohl das Spiel den Game-Wettbewerb auf der TUM'11 gewann, hat uns das Unnamed Monkey Game mehr Spaß gemacht, obwohl dieses bei der selben Competition nur auf Rang 3 landete. Das ungewöhnliche Musik-Snake-Spiel Earworm von JCO schaffte es auf Platz 4, während die Drehmaschinen-Simulation Black Belt Sorvi Hero zwar viel Spaß macht, die seltsame Steuerung aber der Grund ist, warum es letztendlich nicht in unseren Top 5 auftaucht.

Best Demo Group:
1.) ASD
2.) Fairlight
3.) Alcatraz
4.) Rebels
5.) Razor 1911

Beim Kampf um die Krone entscheiden zwischen den drei Großen Demogruppen Fairlight, ASD und Farbrausch meistens nur Nuancen. In diesem Jahr machten es uns Farbrausch leicht, da sie meist nur kleinere Kost, die sie zum Teil auch nicht komplett selbst gemacht haben (wie frOzen oder booombox), unters Volk brachten. Von daher fielen sie bei der Wahl zur besten Demogruppe dieses Jahr raus. Kniffliger war es da schon, ob es nun Fairlight oder ASD verdient hätten, an der Spitze zu stehen. Letztendlich war es wieder einmal knapp, und Ja, Navis, aMUSIC und Gefährten finden sich 2011 auf dem Gruppenthron wieder. Mit The Butterfly Effect und Spin haben die Griechen zwei Kreativlinge losgelassen, die innovatives Design mit technischer Perfektion verbinden, wobei vor allem das visuell einzigartige Design von Spin den Ausschlag zum Sieg gegeben hat. Fairlight hatten immerhin die – mit Abstand – beste 64k Intro veröffentlicht, sowie mit Numb Res einen brillanten Atmosphäre-Kracher. Als äußerst fleißig präsentierten sich 2011 die Mannen von Alcatraz. Mit der Music Disk Composed Dreams als bestes ihrer Werke, der WebGL-Demo Azathioprine, dem coolen 4k Recycle 4000 und der Klanghilfe bei der Überflieger-64k-Intro Uncovering Static, haben sie 2011 einige Zeichen gesetzt. Viele kleinere, nicht weniger faszinierende Releases waren außerdem noch mit dabei. Natürlich dürfen auch die Rebels nicht fehlen, die – wie immer – emsig und fleißig Release um Release ausstoßen, und jedes Mal aufs Neue zu gefallen wissen. Razor 1911, vor allem in Person von Rez, muss man ebenfalls danken. Danken für viele großartige Oldskool-Intros, die so schön anzuschauen und immer fantastisch anzuhören sind. Davon können wir nie genug kriegen!

Best Non-Scene Video:
1.) Cubies - 1-2-3-4 Let's go to Oktoberfest
2.) Ibidem
3.) Flashback
4.) Crank
5.) Trust in the M machine Teaser

Aber Hallo! Eine neue Kategorie? Was ist denn das beste „Non-Scene Video“? Nun, wir berichten doch Jahr für Jahr über interessante Videos auf Streaming-Seiten wie YouTube oder Vimeo, welche den Geist und den Style der Demoszene wiederspiegeln. Warum sollen wir dann nicht aus diesen Perlen ebenfalls die besten Kurzfilme des Jahres herauspicken? Da wir allerdings zum ersten Mal diesen Award verleihen, beschränken wir uns ausnahmsweise nicht ausschließlich auf Werke die im Jahr 2011 veröffentlicht wurden. Wir ziehen uns einfach das Beste aus unseren 2011er-News heraus.

Den Ruhm des ersten Siegers in dieser Kategorie darf die witzigen Oktoberfest-Parodie Cubies - 1-2-3-4 Let's go to Oktoberfest einheimsen. Das amüsante Video sprüht vor kreativen Charme und herrlicher Würfeloptik. Im Zusammenspiel mit einem der besten Gameboy-Soundtracks der Geschichte ergibt sich ein audiovisuelles Erlebnis, das schon jetzt absoluten Kultstatus genießt. Denn die Musik begeistert nicht nur aufgrund der ohrwurmverdächtigen Melodie, sondern auch aufgrund ihrer hervorragenden, englischen Gesangseinlagen, die immer wieder von typisch bayerischen Begriffen ergänzt werden. Übrigens zeichnet sich für den herrlichen Pixel-Look der Cubies ein langjähriger Szener verantwortlich, nämlich RayNoa, der schon viele Grafiken bei Demo-Wettbewerben veröffentlicht hat.
Platz 2 wird von altbekannten Helden in der Demoszene belegt. Plastic haben an Ibidem mitgearbeitet, einem rund 40-minütigen Video das in stylischer Computergrafik die Geschichte um das Polen des Zweiten Weltkriegs inszeniert. Die Bilder sind brachial, verstörend und werden von aggressiver Musik untermalt. Ein rund vier Minuten langes Schnuppervideo ist frei zugänglich, und das hat uns zutiefst bewegt und fasziniert. Das Kunstprojekt wurde unter anderem vom begnadeten polnischen Illustrator, Charakterdesigner und Animationsspezialist Michal Dziekan gestaltet, der sich die Programmierkünste von Bonzaj und Misz von Plastic sicherte, um spektakuläre visuelle Effekte in seine faszinierenden Bilderwelten zu bringen.

Der dritte Sieger auf dem Treppchen kommt aus der Tschechei, und zwar von Raist / Clrscr und Dusty / Lowfuel. Die beiden haben das 11-minütiges Grafik- und Animationsspektakel Flashback erschaffen. Das Besondere daran: es wurde auf keinem Monitor oder einer Leinwand ausgestrahlt, sondern direkt auf einen riesigen Getreideturm in Prag projiziert. Rund 4000 Menschen verfolgten die Show live mit und waren begeistert. Beim viertplatzierten Video handelt es sich um ein waschechtes Szenewerk, allerdings im Auftrag von nVidia um die Fähigkeiten ihrer neuen GPU-Architektur Fermi zu zeigen. Crank wurde von den Jungs von Excess entwickelt und enthält einige herrliche Effekte, sowie gewohnt brillante Musik von Gloom. Nummer 5 schlägt in eine ähnliche Kerbe, hat aber nun so gar nichts mit der Demoszene zu tun – abgesehen von einigen der gezeigten Effekte. Der Trust in the M machine Teaser sieht aus wie Demos von Portal Process, Cocoon oder Excess, ist aber „nur“ ein Musikvideo für ein kommendes Album von Metropolis. Aber es ist ein effektreicher, faszinierender Trip, den man da zu sehen bekommt.

Sonderpreis:
The Lost Pixellers Vol. 1 / Ghostown

Bilder anschauen? Das macht man heutzutage auf Flickr, Facebook und ähnlichen Seiten. Szenegrafiker finden ihre Werke entweder bei ArtCity, der größten Bildergalerie im Netz die Szenegrafiken enthält, oder sie publishen ihre Bilder bei Seiten wie Deviant Art, wo sie ein breites Publikum erreichen. Früher gab es diese Möglichkeiten nicht. Da war man erst ein König, wenn die eigenen Pixelbilder in einer Slideshow Verwendung fanden. So wurden begnadete Künstler wie Lazur (Wild, Sun), Made (Artcore) oder Fairfax (Seven Seas) groß. In den letzten Jahren sind kaum noch Slideshows, also ausführbare Dateien, welche die Bilder mal auf gewöhnliche Art nacheinander, mal in stylischen Menüs und mit ein paar Effekten versehen, präsentieren. Ghostown haben im Jahr 2011 ein absolutes Novum geschaffen. Sie haben endlich wieder eine echte Slideshow veröffentlicht. Eine, die ganz auf das gepixelte Bild setzt. The Lost Pixellers Vol. 1 bietet jedoch nicht nur bezaubernde Bilder. Die Slideshow blendet diese auch mit hübschen, kleinen Effekten ein, verfügt über eine fesche Introsequenz und bietet wunderschöne Musik von Jazzcat. Gebt uns bitte, bitte mehr davon!

Sonderpreis:
MindCandy Vol. 3 – PC Demos (2003 – 2010)
Bericht auf 4Sceners.de

MindCandy Vol. 1 brachte vor vielen Jahren die wichtigsten PC Demos in die DVD-Player der heimischen Wohnzimmer. MindCandy Vol. 3 – PC Demos (2003 – 2010) läutet nun ein neues Technikzeitalter ein. In der Hülle schlummert nicht nur eine DVD, welche 40 der besten PC Demos der letzten acht Jahre enthält, sondern ebenfalls noch eine Blu-Ray-Disc! Auf dieser sind diese Wunderwerke der Echtzeitcomputergrafik ebenfalls enthalten, sowie zusätzlich fünf tolle 4k/64k Intros und ein paar weitere Extrafilme. Die Bildqualität ist schlichtweg brillant, die Schärfe der Bilder zum Weinen schön. Die Jungs von Fusecon und Hornet haben hier ganze Arbeit geleistet und führen die Computer-Demoszene in die HD-Zukunft - außerhalb ihres angestammten Platzes am Computer. Jungs, ihr habt da ein wahres Kunststück vollbracht und für diese Liebeserklärung an die Demoszene möchten wir euch ganz besonders danken!

Sonderpreis:
Buch: Kunst, Code und Maschine - Die Ästhetik der Computer-Demoszene
Interview auf 4Sceners.de

Ein paar Bücher über die Demoszene gibt es schon. Keines hat sich bislang so intensiv und ausführlich mit allen Aspekten der Computer-Demoszene auseinandergesetzt, wie es Daniel Botz in seinem Mammutwerk Kunst, Code und Maschine - Die Ästhetik der Computer-Demoszene auf satten 428 Seiten tut. Botz wählte eine andere Herangehensweise an diese Computerbewegung, als es die anderen Autoren taten. Er beschreibt sie, und ihre Werke, aus [kunst]wissenschaftlicher Sicht. Ohne Zweifel handelt es sich bei Kunst, Code und Maschine um das bislang komplexeste Nachschlagewerk zur Demoszene. Selbst alte Hasen dürften bei der Lektüre noch die eine oder andere Überraschung aufgrund der ungewöhnlichen Herangehensweise ans Thema erleben. Leider ist der Schmöker bislang nur in deutscher Sprache erhältlich, was den Leserkreis einschränkt. Fakt ist, dass Daniel Botz ein Meisterwerk abgeliefert hat, das man jedem Liebhaber der Demoszene uneingeschränkt empfehlen kann und bei dem computerinteressierte Menschen viel über unsere Lieblingswunderwelt erfahren kann. Auch Kunst, Code und Maschine gebührt eine besondere Ehre, die wir dem Buch an dieser Stelle zukommen lassen möchten.


7.) Bozon / Rebels

8.) Confetti / Nonoil & Brainstorm

9.) Objektgeballer5 / Never

10.) Wobble the Fuck / Fnuque

 

Selten zuvor war es so leicht, den Sieger bei den 64k Intros zu ermitteln. Es gab da Uncovering Static von Fairlight und Alcatraz – und dann Nichts! Zumindest lange Zeit nichts, bis drei Tage vor Ende des Jahres, als die TUM’11-Party noch viel frisches Futter an Land spülte. Ja, es ist traurige Gewissheit, dass sich für 64k Intros kaum noch ein Programmierer begeistert. Dafür holten Smash, Gopher, Reed und Destop noch einmal zum Rundumschlag aus. Sie haben viele große Demos in diesem Jahr mit Uncovering Static abgewatscht, das so herausragende Optik, Musik und erfrischend andere visuelle Darstellungsformen nutzt. Daran können und müssen sich Andere ein Beispiel nehmen. Es wäre einfach zu schade, wenn wir auf 64k Intros dieses Kalibers in Zukunft verzichten müssten.

 

Natürlich gab es 2011 auch noch andere 64k’s. Hier muss man zuallererst auf Transform von Brain Control und STILL hinweisen. Zwischen Weihnachten und Sylvester wurde dieses Kleinod auf der TUM’11 veröffentlicht. Zusammen mit der, ebenfalls von der TUM’11 stammenden 64k Intro Epsilon von Mercury stellt es das einzige Werk dar, das in Sachen Technik an der festzementierten Siegessäule von Uncovering Static kratzen kann. Toller, futuristischer 3D-Bombast, gemischt mit einem sensationellen naturellen Schauspiel sind die Vorzüge von Tranplant. Eine Produktion, die man definitiv gesehen haben muss. Epsilon hingegen verlangte mit der feinen Musik, der stylischen Tiefenunschärfe und dem schimmernden Hochglanzlack ebenfalls viel von der Grafikkarte, musste sich beim Design aber einer anderen 64k-Invit beugen – obwohl diese technisch eine Liga tiefer spielt. Die Chaos Constructions 2011 Invitation von Quite bietet stimmiges Design, brillante Farbwahl und stylische Visuals und zeigt, dass das gute, alte .werkkzeug immer noch nicht ausgedient hat. Auch die Oldskool-Intro We have accidently borrowed your Votedisk ist ein Musterbeispiel dafür, wie man gute Intros gestaltet und klingen lässt. Objektiv betrachtet haben wir dies alles schon in den letzten Jahren gesehen, was ebenso für Pandora von Brain Control gilt, das mit guten 3D-Szenen punkten konnte. Oder auch für Bozon von den Rebels, sowie Confetti von Nonoil und Brainstorm. Bei letzterem ging vor allem die Musik ins Ohr.

 

Best PC 4k Intro:

1.) 4096: Electric Space Odyssey / Keyboarders & Youth Uprising

2.) Michigan / Loonies

3.) Wishful Seedling / Loonies & Fnuque

4.) Red / BluFlame

5.) Anglerfish / Cubicle

6.) Chaos Theory 4k Remix / DMA

7.) Milk / Compo Xaviours

8.) Tunnel!   !Angst / T.R.S.I.

9.) Cloudlight / Traction

10.) Graphism (5k) / Signal Noise Ratio

 

Mann, oh Mann! Was haben wir in den letzten Jahren alles für überragende Kunstwerke in einer Größe von gerade einmal 4096 Bytes gesehen. Elevated, cdak, Texas, Rudebox, Atrium, Muon Baryon, und viele, viele mehr. Meine Güte, was sind und waren das für Prachtwerke. Aber seitdem? Seit Elevated 2009 zur ultimativen 4k-Intro des Jahres gekürt wurde? Seitdem treten die 4ks irgendwie auf der Stelle. Inzwischen hat zwar das Partikelzeitalter auch bei unseren kleinen Zwergen Einzug gehalten, aber der letzte Pepp fehlt irgendwie.  Nichtsdestotrotz ist unsere Top-Liste aber auch für 2011 mit guten Beiträgen gespickt. 4096: Electric Space Odyssey war für uns die besten 4k Intro der letzten 12 Monate. Hier gab es die technisch besten und interessantesten Effekte zu sehen, wenngleich beim Sound nur auf Noise gesetzt wurde. Michigan von Loonies wirbelte jede Menge Partikelstaub auf, konnte uns aber in Sachen grafischer Darstellung aber nicht ganz so begeistern. Wishful Seedling war da schon besser inszeniert, landete im Gesamtpaket aber knapp hinter dem internen Gruppenkonkurrenten. BlueFlames Red sieht wunderschön aus, hakt aber bei Design und Musik. Und so geht es weiter… Alles in allem hat jede der zehn gelisteten Intros irgendetwas Besonderes zu bieten, aber auch die ein oder andere Schwäche.

 

Best Invitation Demo:

1.) Chaos Constructions 2011 Invitation / Quite

2.) Epsilon / Mercury

3.) Base Case / Live! (Atari ST)

4.) Tokyo Demo Fest 2012 Invitation / System K & Eldorado

5.) Superhero vs. Supervillain / Rebels

 

Jetzt haben wir schon vorher recht viel herumgenörgelt. Was die Invitation-Demos angeht, müssen wir leider nachlegen. Denn es scheint, dass auch hier die Tradition bröckelt. Wo man früher zu jeder halbwegs wichtigen Veranstaltung eine Einladungsdemo zu sehen bekam, tröpfelt inzwischen nur noch hier und da eine ein. Assembly 2011, Evoke 2011 oder Function 2011 – keine dieser wichtigen Events bekam eine Invitation spendiert. Da mussten die kleineren Veranstaltungen in die Bresche springen, obwohl auch hier ein deutlicher Mangel an Quantität auszumachen war. Was die Produktionen für Windows betrifft, so konnten sich Quite mit ihrer farben- und formenprächtigen Invitation zur Chaos Constructions 2011 an die Spitze dieser Rubrik setzen. Kurz vor Jahresende packten dann Mercury noch ihre Invitation zur Revision 2012 aus. Epsilon, eine 64k Intro, begeisterte mit glasklaren Visuals, toller Musik und coolem Design. Lohn der Mühe am Ende: Die Silber-Medaille! Ebenfalls frisch von der TUM auf den Tisch geflattert: Die Tokyo Demo Fest 2012 Invitation. Die hat es uns mit der rasanten Präsentation samt schicken Häuserzeilen von der japanischen Hauptstadt, sowie dem professionell produzierten J-Pop-Soundtrack echt angetan. Von seiner groovigen Musik und dem coolen Drive von Anfang bis zum Ende lebt die TUM’11-Inviation Superhero vs. Supervillain von den Rebels. Überraschenderweise waren auch die Atari-Einladungen in diesem Jahr stark vertreten. Base Case von Live!, die Einladung zur Sommarhack 2012, haut mit so tollen Effekten und Musik rein, dass das Atari-ST-Werk unserer Meinung nach den dritten Platz in dieser Liste mehr als verdient hat.  Wir haben das tolle Stück hier als Video verlinkt.

 

 

Best Oldskool Demo:

1.) Batman Forever / Batman Group (Amstrad CPC)

2.) Human Traffic / Ghostown (Amiga)

3.) C-Drug / Agenda & Mad Team & Laristance (Atari XL)

4.) Shake off the Dust / Elude (Amiga)

5.) States United / Bauknecht & TEK (Commodore Plus/4)

 

Ein buntes Potpourri quer durch die unterschiedlichsten “Retro”-Plattformen ist unsere Liste mit den fünf besten “Oldskool”-Demos des Jahres 2011. Herausragend sind alle hier aufgeführten Produktionen. Allerdings hat keine so viel Wirbel verursacht, wie Batman Forever für den Amstrad CPC. Da kommt eine ehemalige Amiga-Gruppe (Batman Group) nach über 15 Jahren Pause einfach mal so zurück und liefert die wohl spektakulärste Demo aller Zeiten auf einer, für sie bislang völlig neuen Plattform ab: Dem Amstrad CPC. Batman Forever strotzt nur so vor unglaublich schönen Grafiken, die den kostümierten Rächer zeigen. Opulenz für das Auge wird zu jedem Zeitpunkt des, mit satten 11.30min Spielzeit gesegneten Meisterwerks geboten. Klassische Plasmaeffekte, Dot-Tunnel, Rotozoomer, Twirl-Effekte – es gibt nichts, was es in Batman Forever nicht gibt. Und was man in dieser Pracht auf dem CPC zuvor gesehen hätte. Bravo Jungs!

 

Doch auch in der zweitplatzierten Oldskool-Demo, Human Traffic von Ghostown, den neuen Lieblingen auf dem Amiga, steckt so viel Fleiß, Talent, Herzblut und gutes Design, dass man sich dieses wundervolle Stück AGA-Demokunst immer wieder ansehen kann. C-Drug, eine Atari-Xl-Demo, begeisterte uns ebenfalls mit den tollen Effekten, der guten Musik und hübschen Optik, die den alten Rechenknecht so richtig fordert. Elude, Polens Vorzeige-Demobastler, schüttelten mit Shake off the Dust ihre bisherige Designphilosophie ab und brachten ein neumodisches, verdammt cool inszeniertes Teil auf den Amiga, das nur knapp die Podestplätze verpasst hat. Auf dem Commodore Plus/4 zeigten hingegen Bauknecht und TEK allerfeinstes mit ihrer Demo States United. Wäre nur die Musik nicht gar so schräg, dann hätte dieses Wunderwerk der Technik wohl unsere Herzen noch ein wenig mehr erobert.

 

 

Best Wild Demo:

1.) We’re fucking 3LN / 3LN

2.) Airshow / Tekotuotanto

3.) Nang / Quite & Orange

4.) Raum / Zeit / Subdream

5.) The Lacquerer / Higher Lyrics

 

Seit jeher prämieren wir in dieser Kategorie am ehesten die Videos, Renderfilme oder sonstigen Aufnahmen, die typischen Szenedemos am nächsten kommen. In diesem Jahr ist dies ein wenig anders. Auf Platz 1 steht kein Effektkracher oder visuelles Meisterwerk, es ist schlicht und ergreifend ein ganz aus Textzeilen, aus geschriebenen Wörtern, aufgebautes Video: We’re fucking 3LN vom britischen Musiker m0d. 3LN steht für „Three letter nick“ und dieses Filmchen ist eine Hommage an die Demoszener, deren Künstlername aus gerade einmal drei Zeichen besteht. Das Video mit den gefilmten Textzeilen ist dabei nur Beiwerk für einen grandiosen Synthie-Pop-Soundtrack, den m0d mit viel Witz, Können und Kreativität geschrieben hat. Im Zusammenspiel von Text, Gesang und vor allem Musik ergibt sich ein solch begeisternder Ohrwurm, den man selbst nach Tagen noch im Gehörgang hat. Man sieht also, dass minimale Visuals durchaus ausreichen können.

 

Wenn wir aber zum Optikbombast zurückkehren stellen wir fest, dass 2011 Tekotuotanto alles in Grund und Boden geflogen. Ihr Kurzfilm Airshow sprüht nur so vor explosiver Flugakrobatik in den unterschiedlichsten Vehikeln, lässt dem Zuschauer kaum Luft zum Atmen und setzt mit immer neuen, aufwändigen und wunderschön gestalteten Szenen in Erstaunen. Eine erstklassige Arbeit auf hochprofessionellem Level, werte Herren! Zum Sterben schöne, abstrakte Visuals durften wir in Nang von Quite und Orange erleben, während Raum/Zeit von Subdream die bislang wohl schönsten fraktalen Welten darstellt. The Lacquerer von Higher Lyrics wusste hingegen mit seiner detaillierten Body- und Face-Animation zu gefallen.

 

Best Music Disk:

1.) The Sound of SceneSat Vol. 2 / SceneSat

2.) Composed Dreams / Alcatraz & One Man Group

3.) Seven / YM Rockerz (Atari ST)

4.) Annual 2011 / Brainstorm

5.) Unreleased Pimps / Maniacs of Noise (C64)

 

Es ist 500MB schwer, würde eigentlich 4 CDs füllen, enthält insgesamt 68 Tracks. Das Mammut-Werk The Sound of SceneSat Vol. 2 war in diesem Jahr der Maßstab, an dem sich die Music Disks messen lassen mussten. Obwohl das Interface nur durchschnittlich war, die Masse und auch die Klasse der Tunes sprachen eindeutig für sich. Moderner, deutlich hübscher, aber eben nicht ganz so gewaltig gefüllt entpuppte sich Composed Dreams von Alcatraz, das Musik von The One Man Group enthält, dem Künstler, der 2010 mit der Demo Abandonned von sich reden machte. Die 13 Stücke sind wundervoll komponiert, schmiegen sich in den Gehörgang und lassen den Zuhörer in völlig fremde Welten entgleiten. Begleitet werden sie von stimmungsvollen Bildern, die perfekt zu den verzaubernden Klängen passen. Meisterhaft, aber wie gesagt, am Ende reichte es nur für Platz 2.

 

Auf dem dritten Platz tummelt sich, sieh an, sieh an, schon wieder ein Atari-Release! Seven von den YM Rockerz zeigt, wie gut Chipmusik klingen kann und wie viel Liebe die fleißige Atari-Szene in ihre Produktionen steckt. Verdammt Leckeres für die Ohren hatte auch der Jahresrückblick in Music-Disk-Form von Brainstorm zu bieten. Ihr Annual 2011 begeisterte uns mit den feinen Klängen eines Buzzer, Xerxes, Malmen, Hansee und vielen anderen Klangkünstlern. Beispielhaft ist außerdem, dass Annual 2011 sowohl unter Windows, als auch auf dem Nintendo DS die Noten spielt! Beim Namen Maniacs of Noise fängt garantiert jeder Kenner von Computermusik ins Schwärmen. Die Mons haben 2011 auch wieder frisches Futter unter die Leute gestreut. Ihre C64-Music Disk Unreleased Pimps bietet kein ausgefeiltes Bedienkonzept, keine überwältigenden Grafiken, dafür aber viele exzellente Stücke von den legendären Altmeistern.

 

Best Newcomer Demo:

1.) Calyx / Penumbra

2.) Graphism / Signal Noise Ratio

3.) Confetti / Nonoil & Brainstorm

 

Calyx von Penumbra ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man mit wenigen Mitteln viel bewirken kann. Mit seiner unheilgeschwängerten Soundkulisse wird hier eine bedrohliche Atmosphäre aufgebaut, die durch die wabernden Tentakel des kunstvollen, einzigen Demoobjekts verstärkt wird. Es ist nicht einfach zu konsumieren, was Penumbra uns hier zeigen, aber es hat so viel künstlerisches Potential, spielt so raffiniert mit den Sinnen, dass man wirklich gespannt darauf sein kann, was noch alles von dieser Gruppe kommt. Herzlichen Glückwunsch, werte Herren, für diesen famosen Erstling! Gefallen haben uns außerdem die Fast-4k-Intro Graphism von Signal Noise Ratio, die mit tollen Farben und psychedelischen Morphing-Sequenzen fasziniert. Schade nur, dass die so wichtige Grenze von 4096 Bytes ganz knapp verfehlt wurde. Confetti von Brainstorm war ebenfalls ein schönes Werk und eines der wenigen aus der Gattung der 64k Intros. Zwar lebt es in erster Linie von seiner Musik, hat aber beim Gesamtbild mit netten Effekten und Design auch zu gefallen gewusst.

 

Best Demo Effects:

1.) Uncovering Static / Fairlight & Alcatraz

2.) The Butterfly Effect / ASD

3.) Cortex Sous-vide / Excess

4.) Spheres on a plane / Dead Roman

5.) Spin / ASD

 

Wie sich in der 64k Intro Uncovering Static langsam die Bilder aus dem Dunkel schälen, sich die einzelnen Szenen zusammensetzen, an Schärfe und Detailreichtum gewinnen, das hat schon was. Zumal dies alles in gerade einmal 64 Kilobyte geschieht. Aus klobigen Fächern wird da ein liebevoll designtes Bücherregal, das vor Details nur so strotzt. Später werden ganze Häuserblöcke aus dem Boden gehoben, was uns den Atem stocken lässt. Vor solchen Programmiertricks müssen wir einfach unseren Hut ziehen. Ebenfalls begeistert hat uns die 2.5 Partikel-Engine von Navis von Andromeda Software Development, wie er sie in The Butterfly Effect ins Wasser geworfen hat. Das Punkteschauspiel hat so viele hochklassige Szenen zu bieten, dass definitiv die große Demo des Jahres 2011, Spin von demselben Team, mit seinen flackernden Linienspielen geschlagen wurde. So scharf, dass man sich fast in die Finger schneidet, wirken die Kanten und Oberflächen beim quadratischen Tunnelflug in Cortex Sous-vide, was wir in Sachen Effekte auf Rang 3 sehen. Spheres on a plane sammelte dagegen viele Pluspunkte aufgrund des tollen Kugeleffekts.

 

Best Demo Soundtrack:

1.) We’re fucking 3LN / 3LN

2.) Pirates of the 777 seas / Razor 1911

3.) Numb Res / Fairlight & CNCD

4.) Superheroes vs. Supervillain / Rebels

5.) fr-081: frOzen / Farbrausch & Rebels

 

m0d ist Vollblutmusiker, ein Wahnsinniger in Sachen Elektro-Pop, ein kreatives Genie. Er lebt die Demoszene, füttert uns immer wieder mit faszinierenden Klängen. Mit We’re fucking 3LN hat er sowohl musikalisch, als auch vom Konzept her sein Meisterwerk vorgelegt – und zugleich den besten Demo-Soundtrack des Jahres 2011 abgeliefert. Dieser Song basiert gänzlich auf Nicknames die nur aus drei Buchstaben bestehen. m0d selbst fällt darunter, aber auch andere bekannte Szener wie Ne7, Rez, Las, Alk und viele andere. Eingebettet in ohrwurmverdächtiger Musik, die sofort zum Mittanzen einlädt und so schnell nicht wieder aus dem Gehörgang zu vertreiben ist, blies er uns damit den Verstand weg. Ein wahrer Altmeister, eine Legende in der Demoszene und der Computerspielbranche, ist Matthew Simmonds, den wir alle auch unter dem Pseudonym 4-mat kennen. Seit einigen Jahren hört man endlich wieder neue, frische Chiptune-Musik von ihm in Demokreisen. Für die 80k-Intro Pirates of the 777 seas hat er sich jedoch wieder einmal selbst übertroffen. Diese herrliche Melodie konnte und kann man einfach nicht ignorieren. Sie gräbt sich so tief ins Gedächtnis ein, dass man sie in einer Endlosschleife spielen könnte. Viele aufwändig produzierte Demo-Songs sahen da ganz schön alt aus. Nur m0d war besser!

 

Fairlight sind dafür bekannt, keinen eigenen Musiker zu haben. Von daher ist es immer wieder verblüffend, wo sie denn all die großartigen Soundtracks für ihre Demos ausgraben. Im Falle von Numb Res verwendeten sie ein Stück des britischen Elektronikspezialisten Stereo Wildlife. „So this is what it feels like“ heißt es und ist maßgeblich für die brillante Atmosphäre dieser Demo verantwortlich. Schnell, voller Funk und Groove, treibt die Musik aus der TUM’11-Invitation Superheroes vs. Villain den Zuschauer von einem Höhepunkt zum nächsten. Das Werk der Rebels bietet nicht die besten Effekte, aber die Musik ist Vincenzo wirklich hervorragend gelungen, weshalb wir uns dem Bann dieser Einladungsdemo kaum entziehen konnten. Ganz Demo-typisch war der Track für frOzen, der ursprünglich von Chromag stammt, aber in einer neuen Abmischung von .reeto seinen Weg in die gleichnamige Demo fand.

 

Best Demo Visuals:

1.) Cortex Sous-vide / Excess

2.) PC-05 Flux / Panda Cube

3.) Spin / ASD

4.) Suxx / Elude

5.) When / TGGC & Coding Cat

 

Scharf, schärfer – Cortex Sous-vide. Mann oh Mann, haben wir uns an diesem Tunnelflug  und dem pulsierenden Organ ergötzt. Das hat uns so nachhaltig beeindruckt, dass die Demo von Excess immer wieder in unseren Köpfen auftauchte, als wir über die am stärksten beeindruckenden Grafiken in einer Demo des Jahrgangs 2011 diskutierten. Es gab da natürlich auch wieder Spin, von ASD, das wir aufgrund der ungewöhnlich dargestellten Visuals ebenfalls ganz hoch ansiedeln mussten, aber letztendlich sind unsere Top5-Kandidaten von den 3D-Bombastwerken geprägt. Von PC-05 Flux auf Platz 2, das uns so manches Mal an ein Spiel erinnert, das glatt von id Software stammen könnte. Von Suxx, dem Last-Minute-Entry von Elude, das so vollgestopft mit aufwändigen 3D-Szenen ist. Aber es blieb auch Platz für When von TGGC und CodingCat. Das schmucke Stück spiegelt und glänzt so schön, wir mussten sie hier einfach aufnehmen.

 

Best Demo Concept:

1.) Beta / STILL

2.) Spin / ASD

3.) Numb Res / Fairlight & CNCD

4.) Calyx / Penumbra

5.) Scanline / Rustbloom

 

STILL, das steht eigentlich für 3D-Grafikbombast. Doch STILL können auch anders. Mit 'Beta' zollen sie dem ungarischen Maler und Grafiker Victor Vasarely, dem Erfinder der Op Art, Tribut. Vasarely hat mit Hilfe abstrakter, meist geometrischer Formmuster und unterschiedlichen Farben verblüffende optische Effekte erzeugt. Viele seiner Werke finden sich in 'Beta' wieder. Hier werden sie raffiniert dargestellt, nicht nur plump eingeblendet. Ein brillantes Konzept, das wir gerne noch ein wenig ausführlicher sehen würden. Denn Beta kann noch ein wenig Feintuning benötigen. Es wirkt noch unfertig. Ein besseres Konzept kam uns im Jahr 2011 aber nicht unter. Wie schon zuvor erwähnt, bietet auch Spin von ASD ein faszinierendes Konzept, was aber in erster Linie an der ungewöhnlichen, neuartigen Darstellungsform der einzelnen Objekte liegt. Das zeigt wieder einmal die Wandlungsfähigkeit von Chefdesigner und –programmierer Navis, der immer wieder aufs Neue überrascht. Das atmosphärische Spiel aus Zahlen und Partikel, auch Numb Res genannt, konnte uns ebenfalls überzeugen – was mit Platz 3 belohnt wird. Die Newcomer von Penumbra hingegen bewiesen, dass man selbst mit einem einzigen Effekt viel bewirken kann. So einfach kann Design sein! Doch geht es auch mit noch weniger! Scanline von Rustbloom verzichtet auf jeglichen Effektschnickschnack. Gezeigt wird nur eine waagrechte, gestrichelte Linie, die im Takt zur umwerfend schönen, klassischen Musik, aufblitzt. So schlicht, aber so wirkungsvoll!

 

Best Scene Picture:

1.) Traffic Lights / Caro

2.) Drawing Attention / Mazor

3.) Steam Shock / Surround

4.) Babe Runner / Anne Marte Markussen

5.) A Colourful Personality / Farfar

 

Es ist eine Ampel! Eine stinknormale, rot-orange-grüne Ampel! Ja, verdammt noch mal! Uns ist kein Licht aufgegangen, aber der Detailreichtum dieses Renderbildnisses ist einfach unglaublich. Caro beweist mit seinem Bild, dass Motive aus der Realität für große Augen sorgen können. Weil sie so schön sind, so trickreich dargestellt werden. Eher in Richtung klassische Pixelei geht Drawing Attention von Mazor, das mit tollen Farben zu begeistern wusste. Steam Shock und Babe Runner sind sich vom Zeichenstil her ähnlich, aber die Steampunk-Zauberei hat uns einen Tick mehr angesprochen, als die heiße Motorrad-Marilyn. Kultig und oldskoolisch ist Farfars Bonbon-Interpretation von Sir Garbagetruck, der Kult-Ikone der Demoszene. Ein wirklich liebevoll gepixeltes Bild.

 

Best Scene Game:

1.) Prince of Persia (C64)

2.) Type Hard (Windows)

3.) Ironing Maiden (Wii)

4.) Earworm (Windows)

5.) Black Belt Sorvi Hero (Windows)

 

Eine der Überraschungen aus der Spieleecke der Demoszene gab es 2011 für den Commodore 64k. Nach all den Jahrzehnten hat der gute, alte Brotkasten also seine Umsetzung des legendären Action-Adventures Prince of Persia erhalten. Eine perfekte 1:1 Konvertierung, mit den geschmeidigen Animationen, dem Zeitlimit, den fiesen Fallen und den nervenaufreibenden Geschicklichkeitseinlagen. Ein brutal süchtig machender Zeitvertreib, selbst nach dieser langen Wartezeit! Dass Schnellschreiben auf der Tastatur Spaß machen kann, haben Meatgrinder mit ihrem Type Hard bewiesen. Nie zuvor hat ein Tippspiel eine solche Gaudi verursacht. Mit einem völlig neuen Konzept – perfekt für eine Bewegungssteuerung geeignet – glättete sich der Bügeleisensimulator Ironing Maiden noch aufs Treppchen. Schicke Grafik, verdammt coole Heavy-Metal-Musik und all die schicken Party-T-Shirts, die man entknittern soll, verhalfen dem Wii-Spiel von Nuance in die Top3. Das ungewöhnliche Musik-Snake-Spiel Earworm von JCO schaffte es auf Platz 4, während die Drehmaschinen-Simulation Black Belt Sorvi Hero zwar viel Spaß macht, die seltsame Steuerung aber der Grund ist, warum es „nur“ auf Platz 5 landete.

 

Best Demo Group:

1.) ASD

2.) Fairlight

3.) Alcatraz

4.) Rebels

5.) Razor 1911

 

Beim Kampf um die Krone entscheiden zwischen den drei Großen Demogruppen Fairlight, ASD und Farbrausch meistens nur Nuancen. In diesem Jahr machten es uns Farbrausch leicht, da sie meist nur kleinere Kost, die sie zum Teil auch nicht komplett selbst gemacht haben (wie frOzen oder booombox), unters Volk brachten. Von daher fielen sie bei der Wahl zur besten Demogruppe dieses Jahr raus. Kniffliger war es da schon, ob es nun Fairlight oder ASD verdient hätten, an der Spitze zu stehen. Letztendlich war es wieder einmal knapp, und Ja, Navis, aMUSIC und Gefährten finden sich 2011 auf dem Gruppenthron wieder. Mit The Butterfly Effect und Spin haben die Griechen zwei Kreativlinge losgelassen, die innovatives Design mit technischer Perfektion verbinden, wobei vor allem das visuell einzigartige Design von Spin den Ausschlag zum Sieg gegeben hat. Fairlight hatten immerhin die – mit Abstand – beste 64k Intro veröffentlicht, sowie mit Numb Res einen brillanten Atmosphäre-Kracher. Als äußerst fleißig präsentierten sich 2011 die Mannen von Alcatraz. Mit der Music Disk Composed Dreams als bestes ihrer Werke, der WebGL-Demo Azathioprine, dem coolen 4k Recycle 4000 und der Klanghilfe bei der Überflieger-64k-Intro Uncovering Static, haben sie 2011 einige Zeichen gesetzt. Viele kleinere, nicht weniger faszinierende Releases waren außerdem noch mit dabei. Natürlich dürfen auch die Rebels nicht fehlen, die – wie immer – emsig und fleißig Release um Release ausstoßen, und jedes Mal aufs Neue zu gefallen wissen. Razor 1911, vor allem in Person von Rez, muss man ebenfalls danken. Danken für viele großartige Oldskool-Intros, die so schön anzuschauen und immer fantastisch anzuhören sind. Davon können wir nie genug kriegen!

 

Best Non-Scene Video:

1.) Cubies - 1-2-3-4 Let's go to Oktoberfest

2.) Ibidem

3.) Flashback

4.) Crank

5.) Trust in the M machine Teaser

 

Aber Hallo! Eine neue Kategorie? Was ist denn das beste „Non-Scene Video“? Nun, wir berichten doch Jahr für Jahr über interessante Videos auf Streaming-Seiten wie YouTube oder Vimeo, welche den Geist und den Style der Demoszene wiederspiegeln. Warum sollen wir dann nicht aus diesen Perlen ebenfalls die besten Kurzfilme des Jahres herauspicken? Da wir allerdings zum ersten Mal diesen Award verleihen, beschränken wir uns ausnahmsweise nicht ausschließlich auf Werke die im Jahr 2011 veröffentlicht wurden. Wir ziehen uns einfach das Beste aus unseren 2011er-News heraus.

 

Den Ruhm des ersten Siegers in dieser Kategorie darf die witzigen Oktoberfest-Parodie Cubies - 1-2-3-4 Let's go to Oktoberfest einheimsen. Das amüsante Video sprüht vor kreativen Charme und herrlicher Würfeloptik. Im Zusammenspiel mit einem der besten Gameboy-Soundtracks der Geschichte ergibt sich ein audiovisuelles Erlebnis, das schon jetzt absoluten Kultstatus genießt. Denn die Musik begeistert nicht nur aufgrund der ohrwurmverdächtigen Melodie, sondern auch aufgrund ihrer hervorragenden, englischen Gesangseinlagen, die immer wieder von typisch bayerischen Begriffen ergänzt werden. Übrigens zeichnet sich für den herrlichen Pixel-Look der Cubies ein langjähriger Szener verantwortlich, nämlich RayNoa, der schon viele Grafiken bei Demo-Wettbewerben veröffentlicht hat.

 

Platz 2 wird von altbekannten Helden in der Demoszene belegt. Plastic haben an Ibidem mitgearbeitet, einem rund 40-minütigen Video das in stylischer Computergrafik die Geschichte um das Polen des Zweiten Weltkriegs inszeniert. Die Bilder sind brachial, verstörend und werden von aggressiver Musik untermalt. Ein rund vier Minuten langes Schnuppervideo ist frei zugänglich, und das hat uns zutiefst bewegt und fasziniert. Das Kunstprojekt wurde unter anderem vom begnadeten polnischen Illustrator, Charakterdesigner und Animationsspezialist Michal Dziekan gestaltet, der sich die Programmierkünste von Bonzaj und Misz von Plastic sicherte, um spektakuläre visuelle Effekte in seine faszinierenden Bilderwelten zu bringen.

Der dritte Sieger auf dem Treppchen kommt aus der Tschechei, und zwar von Raist / Clrscr und Dusty / Lowfuel. Die beiden haben das 11-minütiges Grafik- und Animationsspektakel Flashback erschaffen. Das Besondere daran: es wurde auf keinem Monitor oder einer Leinwand ausgestrahlt, sondern direkt auf einen riesigen Getreideturm in Prag projiziert. Rund 4000 Menschen verfolgten die Show live mit und waren begeistert.

 

Beim viertplatzierten Video handelt es sich um ein waschechtes Szenewerk, allerdings im Auftrag von nVidia um die Fähigkeiten ihrer neuen GPU-Architektur Fermi zu zeigen. Crank wurde von den Jungs von Excess entwickelt und enthält einige herrliche Effekte, sowie gewohnt brillante Musik von Gloom. Nummer 5 schlägt in eine ähnliche Kerbe, hat aber nun so gar nichts mit der Demoszene zu tun – abgesehen von einigen der gezeigten Effekte. Der Trust in the M machine Teaser sieht aus wie Demos von Portal Process, Cocoon oder Excess, ist aber „nur“ ein Musikvideo für ein kommendes Album von Metropolis. Aber es ist ein effektreicher, faszinierender Trip, den man da zu sehen bekommt.

 

Sonderpreis:

The Lost Pixellers Vol. 1/ Ghostown

 

Bilder anschauen? Das macht man heutzutage auf Flickr, Facebook und ähnlichen Seiten. Szenegrafiker finden ihre Werke entweder bei ArtCity, der größten Bildergalerie im Netz die Szenegrafiken enthält, oder sie publishen ihre Bilder bei Seiten wie Deviant Art, wo sie ein breites Publikum erreichen. Früher gab es diese Möglichkeiten nicht. Da war man erst ein König, wenn die eigenen Pixelbilder in einer Slideshow Verwendung fanden. So wurden begnadete Künstler wie Lazur (Wild, Sun), Made (Artcore) oder Fairfax (Seven Seas) groß. In den letzten Jahren sind kaum noch Slideshows, also ausführbare Dateien, welche die Bilder mal auf gewöhnliche Art nacheinander, mal in stylischen Menüs und mit ein paar Effekten versehen, präsentieren. Ghostown haben im Jahr 2011 ein absolutes Novum geschaffen. Sie haben endlich wieder eine echte Slideshow veröffentlicht. Eine, die ganz auf das gepixelte Bild setzt. The Lost Pixellers Vol. 1 bietet jedoch nicht nur bezaubernde Bilder. Die Slideshow blendet diese auch mit hübschen, kleinen Effekten ein, verfügt über eine fesche Introsequenz und bietet wunderschöne Musik von Jazzcat. Gebt uns bitte, bitte mehr davon!

 

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MindCandy Vol. 3 – PC Demos (2003 – 2010)

 

MindCandy Vol. 1 brachte vor vielen Jahren die wichtigsten PC Demos in die DVD-Player der heimischen Wohnzimmer. MindCandy Vol. 3 – PC Demo (2003 – 2010) läutet nun ein neues Technikzeitalter ein. In der Hülle schlummert nicht nur eine DVD, welche 40 der besten PC Demos der letzten acht Jahre enthält, sondern ebenfalls noch eine Blu-Ray-Disc! Auf dieser sind diese Wunderwerke der Echtzeitcomputergrafik ebenfalls enthalten, sowie zusätzlich fünf tolle 4k/64k Intros und ein paar weitere Extrafilme. Die Bildqualität ist schlichtweg brillant, die Schärfe der Bilder zum Weinen schön. Die Jungs von Fusecon und Hornet haben hier ganze Arbeit geleistet und bringen die Computer-Demoszene ins HD-Zeitalter außerhalb ihres angestammten Platzes am Computer. Jungs, ihr habt ein wahres Kunststück vollbracht und für diese Liebeserklärung an die Demoszene möchten wir euch ganz besonders danken!

 

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Buch: Kunst, Code und Maschine - Die Ästhetik der Computer-Demoszene

 

Ein paar Bücher über die Demoszene gibt es schon. Keines hat sich bislang so intensiv und ausführlich mit allen Aspekten der Computer-Demoszene auseinandergesetzt, wie es Daniel Botz in seinem Mammutwerk Kunst, Code und Maschine - Die Ästhetik der Computer-Demoszene auf satten 428 Seiten tut. Botz wählte eine andere Herangehensweise an diese Computerbewegung, als es die anderen Autoren taten. Er beschreibt sie, und ihre Werke, aus [kunst]wissenschaftlicher Sicht. Ohne Zweifel handelt es sich bei Kunst, Code und Maschine um das bislang komplexeste Nachschlagewerk zur Demoszene. Selbst alte Hasen dürften bei der Lektüre noch die eine oder andere Überraschung aufgrund der ungewöhnlichen Herangehensweise ans Thema erleben. Leider ist der Schmöker bislang nur in deutscher Sprache erhältlich, was den Leserkreis einschränkt. Fakt ist, dass Daniel Botz ein Meisterwerk abgeliefert hat, das man jedem Liebhaber der Demoszene uneingeschränkt empfehlen kann und bei dem computerinteressierte Menschen viel über unsere Lieblingswunderwelt erfahren kann. Auch Kunst, Code und Maschine gebührt eine besondere Ehre, die wir dem Buch an dieser Stelle zukommen lassen möchten.

 
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