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Spielkultur | Special | 4Sceners

15.02.13, 10:22 Uhr, Bobic

"Tokyo Rise", so der Name der zweitplatzierten Demo beim Tokyo Demo Fest 2013. Zugleich auch die passende Beschreibung für eine Party, die sich in ihrer mittlerweile dritten Auflage so stark wie nie zuvor präsentierte. Die Idee für eine Demo-Party in der Hauptstadt Japans, die vor drei Jahren aufkam um die kunstvolle Computerkunst in Echtzeit auch im fernen Osten bekannter zu machen, ist aufgegangen. Das Interesse der Bevölkerung wurde geweckt. So kamen 2013 deutlich mehr Besucher zum Event, auch konnte man große Sponsoren an Land ziehen, wie etwa den Spielehersteller Square Enix. Außerdem zeigt ein Blick auf die Release-Liste das ungeheure Potential, das in Japan schlummert. Ein Großteil der veröffentlichten Beiträge stammt von Personen und Gruppen, die bislang nicht in der Demoszene aktiv waren. Werke wie Artifacts oder das angesprochene Tokyo Rise sind außerdem ein Beweis für die kreative Ader Nippons. Sie sind anders gestaltet, sehen ungewöhnlich aus und zeugen von einem großen Gespür für Kreativität und Technik. Darauf lässt sich aufbauen und wir sind gespannt darauf, wie es in Japan weiter geht. Hier, jedenfalls, sind die interessantesten Demos und Intros, die auf dem Tokyo Demo Fest 2013 veröffentlicht wurden.



Artifacts / Illogictree (Demo, 1st at Tokyo Demo Fest 2013)

Wundertüte Nippon. Im dritten Jahr hat sich das Tokyo Demo Fest zu einem ganz, ganz großen Event der Demoszene gemausert. Viele neue Gesichter hat man dort gesehen, die Blut geleckt haben. Auch die Japaner lieben inzwischen die Demoszene und toben sich auf kreative Art und Weise aus. Artifacts von der Newcomer-Gruppe Illogictree ist dabei das beste Beispiel. Es sprüht vor purer Lust an der Echtzeitkunst, wobei der Kunstaspekt hier eindeutig im Vordergrund steht. Artifacts hat keinen typischen Demo-Soundtrack. Keine Klänge, die man einfach auch mal so nebenbei hören kann. Vielmehr baut die visuelle Gestaltung auf einem Klangteppich auf, der aus sphärischen Klängen, Effekten und Sounds besteht. Bis auf das letzte i-Tüpfelchen harmonieren diese Klänge mit der Optik, die vor allem aus mit Glow ummantelte Partikel steht. Sie bilden Linien, Objekte, seltsam gestaltete, in Bewegung aber bildschön anzusehende Szenen. Mal meint man einen Schmetterling zu entdecken, dann wieder fühlt man sich mitten hinein in die Welt von Tron versetzt oder meint, dass die Entwickler zu viel 'fl0w' gespielt haben. Ebenso an die früheren Werke der finnischen Gruppe Traction. Denn der mathematische Charme versprüht auch in Artifacts eine ungeheure Faszination. Somit steht das Erstlingswerk von Illogictree für 100% puren Demostyle und ist ein ganz heißer Anwärter auf den Design-Award des Jahres 2013.



Tokyo Rise / Nikq::Club (Demo, 2nd at Tokyo Demo Fest 2013)

Was wäre, wenn man über die Skyline von Tokyo den Partikeleffekt aus 'Agenda Circling Forth' legen würde? Dann käme wohl eine Demo wie Tokyo Rise dabei heraus. Mithilfe unglaublich stylischen Kameraperspektiven werden die Wolkenkratzer der japanischen Hauptstadt eingefangen und mithilfe eines ganz speziellen Looks dargestellt. Partikel sind es, die quasi als Textur fungieren, dabei aber eine so ultracoole Optik hinterlassen, dass man sprachlos vor dem Monitor sitzt. Mithilfe der Großstadt-Geräuschkulisse wird so eine sehr intensive Stimmung erzeugt, die aufgrund der Kürze des Werks leider zu abprupt abbricht. Aufbauen lässt sich auf diesem stylischen Werk aber allemal.



MiLLumination / Reputeless (Demo, 3rd at Tokyo Demo Fest 2013)

Nach dem gelungenen Debüt mit The Sky is wide enough bleibt Reputeless seinem Stil treu. Auch Millunimation ist im Großen und Ganzen ein 3D-Flybye, lässt aber die Rasanz und Coolness seines Erstlings vermissen. Hier saust eine Kamera über eine Berglandschaft, begleitet von nettem japanophilen Orchesterklängen. Das Problem dabei sind die furchtbar blassen und hässlichen Texturen, die der Szenerie einen Großteil ihres Reizes nehmen. Später umkreisen bunte Partikel die rotierenden Blätter und streuen ihr Licht auf faszinierende Art auf die Umgebung, hübscher wird das Geschehen dadurch aber nur bedingt, zumal die gesamte Show eher gemütlich und ruhig vonstatten geht. Dennoch übt Millunimation eine gewisse Faszination aus. Die Fußspuren, die Reputeless mit seiner ersten Demo aber hinterlassen hat, kann er dieses Mal nicht füllen. Die waren einfach eine Nummer zu groß.



Coacervate Complex / 0x4015 (4k Intro, 1st at Tokyo Demo Fest 2013)

Obwohl die 4k Intro Coacervate Complex nur auf einem traditonellen Raymarcher basiert, sorgt das kleine Ding für einige erhabene Wow-Momente. Immer wieder zerfließen die Formen auf erhabene Art und Weise, geben den Blick frei auf ein völlig anders aussehendes, zerfetztes Objekt als noch Sekundenbruchteile zuvor. Dann wieder werden die zerklüfteten Formationen in strahlend blaues oder purpurnes Licht gehüllt, was für einen zusätzlichen Atmosphäreschub sorgt. Da auch die Musik sehr gut klingt und die Stimmung perfekt untermalt dürfen wir Coacervate Complex schon jetzt als großes Ereignis anpreisen.


 
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