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Spielkultur | Special | 4Sceners

11.03.13, 21:23 Uhr, Bobic

MS-DOS, steinaltes Betriebssystem von Microsoft. Nichts ging ohne den befehlsabhängigen PC-Motor, der in der Pre-Windows-Ära zum Starten von Programmen, von Spielen und Demos benötigt wurde. Trotz der notwendigen Tippexzesse war das DOS-Zeitalter eine Sternstunde für die PC-Demoszene. Unzählige Klassiker erblickten in den frühen bis späten 1990er Jahren das Licht der Echtzeitwelt. Von Second Reality (Future Crew), über Crystal Dreams 2 (Triton), von Inside (CNCD) bis hin zu State of Mind (Bomb!). Mit dem mächtigen Emulator DOSBox kann man all diese Schätze auch heute noch auf modernen Windows-Rechnern zum Laufen bringen, sich an den Effektspektakel ergötzen. Doch ist dem schnellen Demogenuss eine hohe Hürde auferlegt, die nicht jedermann dazu im Stande ist, zu überspringen: Das Konfigurationschaos. Mit dem DOSBox-Frontend D-Fend Reloaded und dem passenden Script für MS-DOS-Demos schafft es jetzt auch der letzte Noob, die guten, alten "Wonders of the Scene-World" zum Laufen zu bekommen.


Wer kennt das nicht. Man hat schon viel von alten Szenedemos (oder auch Spielen) gehört, möchte die künstlerische Erfahrung der damaligen Zeit auch anno 2013 erleben. Doch wie kriegt man die verflixten, für MS-DOS programmierten Dinger unter Windows gestartet? Nun, entweder man geht den Umweg über YouTube und schaut sich, sofern vorhanden, das passende Video an, wobei der Faktor "Echtzeit", der bei solchen Demos eine entscheidende Rolle spielt, klar übergangen wird. Oder man nutzt den DOSBox Emulator. Dieser "simuliert" quasi das alte Betriebssystem von Microsoft. Mit all seinen Funktionen - und Tücken. Denn DOS funktioniert bekanntlich nur über Befehle. Maus- und Fensterunterstützung, wie etwa von Windows gewohnt, gibt es nicht. Wer über keine Grundkenntnisse über die wichtigsten Befehle dieser Anwendung verfügt, ist verloren. Selbst wenn man sich mit "cd", "dir" und Konsorten noch ein wenig auskennt, stellen beispielsweise die Einstellungen für Soundkarte oder gar Speicherzuweisungen oftmals das nächste Hinderniss dar. Und die lassen sich nicht so einfach umgehen.

Abhilfe schafft D-Fend Reloaded. Ein Frontend für DOSBox, das dem spröden Tippsystem eine grafische Benutzeroberfläche verpasst und dem User in der Regel die meisten Einstellungen abnimmt. Ein Doppelklick genügt in der Regel, und schon lassen sich die vorhandenen Spiele in nullkommanix starten.

Script-Fahrkarte in den DOS-Himmel
Seit kurzem unterstützt D-Fend Reloaded nun auch Szenedemos aus MS-DOS Zeiten. RC55 hat für das Frontend ein Script geschrieben, in welchem sich alle DOS-Demos, die beim Demoszene-Portal Pouet.net gelistet sind, starten lassen. Das Konzept ist dabei so komfortabel gehalten, dass man aus der riesigen Demo-Datenbank nur die gewünschten Werke markieren muss. Danach werden alle Produktionen automatisch heruntergeladen und installiert. Autohersteller würden hier von einem absolutem Premiumangebot sprechen. Per einfachem Doppelklick auf das gewünschte Demo beginnt die Reise in die Vergangenheit, die bei solch illustren Werken wie eingangs erwähnt, auch heute noch ein Stilfeuer entfacht.

Wir haben D-Fend Reloaded mitsamt dem installierten Scene-Script von RC55 ausprobiert und sind nur auf wenige Probleme gestoßen. Fast alle von uns getesteten Demos funktionieren auf Anhieb. Lästige Soundkarten-Einstellungen müssen selbst bei Abfrage nicht ausgetüftelt werden. Zumeist genügt das Betätigen der Enter-Taste und Demos wie Explora, Contrast, Dope oder 73 Million Seconds schnurren anstandlos auf und davon. Einzig bei Inside haperte es mit der Soundausgabe, und Sleepless von Smash Designs wollte erst gar nicht starten. Nur das Herumspielen an den Eigenschaften und Einstellungen von DOSBox schafft hier Abhilfe. Ganz kann man also den von MS-DOS gelegten Fallstricken nicht entkommen und muss eine gewisse Einarbeitungszeit in Kauf nehmen.

D-Fend Reloaded und RC55s Script sind also noch nicht perfekt. Allerdings war es noch nie so leicht wie heute, wieder in den Genuss legendärer Demos aus dem MS-DOS-Zeitalter zu kommen.


Wer trotz der (englischen) Beschreibung von RC55 Probleme hat, sein Script in D-Fend Reloaded einzubinden, findet hier noch einmal die Schritt-für-Schritt Anleitung dafür:

  • D-Fend Reloaded downloaden, installieren und starten
  • Auf Datei/Import/Datenpakete herunterladen klicken
  • Im Packetmanager auf "Quellenliste" klicken
  • "Quelle hinzufügen" auswählen
  • Als URL "http://dos.rc55.com/scene.xml" eintippen, um das Script von RC55 zu installieren
  • Anschließend wird die Demo-Liste geladen
  • Hier die Demos mit einem Haken versehen, die man ansehen möchte.
  • Auf "Gewählte Spiele herunterladen und installieren" klicken, und alle ausgewählten Demos werden automatisch geladen.
  • Im Hauptmenü von D-Fend Reloaded lassen sich alle installierten Demos per Doppelklick starten.

 

Bildquellen: Pouet.net / RC55

 
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