Test: Cold War Conflicts (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Cold War Conflicts
Entwickler:
Release:
11.12.2003
Spielinfo Bilder  
Der Zweite Weltkrieg scheint endlich out zu sein, denn jetzt schauen sich sogar Echtzeit-Strategie-Entwickler nach alternativen Szenarien um. Most Wanted Games ist bei der Suche auf den Kalten Krieg gestoßen und versucht mit Cold War Conflicts gleich im ersten Anlauf die Sudden Strike-Fans zu gewinnen. Ob`s gelingt, verrät unser Test.

Kalter Krieg

Zwischen 1950 und 1973 dürft ihr euer strategisches und taktisches Geschick in vier Kampagnen beweisen; vier Kriegsparteien stehen dabei zur Verfügung. Da wären zunächst die israelische Kampagne vor dem Hintergrund des Suezkrieges von 1956 und der ägyptische Feldzug von 1973, in dem ihr die Ereignisse des Jom-Kippur-Kriegs nachspielen könnt. Die anderen beiden Kampagnen sind im Korea-Krieg (1950 bis 1953) angesiedelt, einmal auf Seiten der amerikanischen Streitkräfte und sogar auf der koreanischen Seite. Diese weitgehend zusammenhängenden Feldzüge umfassen 37 historische Missionen, die ungleich verteilt sind. So ist die Isreal-Kampagne mit 18 Missionen am längsten, während ihr nach neun Einsätzen mit Ägypten fertig seid. Jeweils fünf Aufträge erwarten euch in Korea; 13 weitere sind in den Kampagnen versteckt.

Sudden Strike lässt grüßen

Genau wie bei Sudden Strike oder Blitzkrieg, gibt es keinen Basisaufbau, keine Einheitenproduktion und ebenfalls keine Rohstoffsuche. Stattdessen geht es realer zur Sache, denn jede Mission muss mit einer vorgegebenen Anzahl an Männern und Material bestanden werden. Jeder Soldat und jedes Fahrzeug ist also kostbar und unersetzlich. Daher müsst ihr immer taktisch sinnvoll agieren, damit ihr eure Verluste möglichst minimiert, aber trotzdem effektiv gegen die übermächtigen Feinde vorgeht.

So eine Landung an der Küste kostet ziemlich viele Soldaten.

Die Missionen sind abwechslungsreich und recht fordernd. So müsst ihr beispielsweise den Suezkanal überqueren und dann einnehmen, die Golanhöhen verteidigen, eine Blockade durchbrechen, an der koreanischen Küste an Land gehen, bestimmte Ziele in die Luft jagen oder die Zugänge der Sharm-ash-Scheikh-Festung ausspionieren und anschließend stürmen.
Dabei ist der Schwierigkeitsgrad in den ersten Missionen wirklich fair. Sollten die Einsätze dennoch zu hart sein, kann der Schwierigkeitsgrad glücklicherweise verringert werden. Ein Tutorial für Einsteiger fehlt leider vollkommen, daher kann man schon sehen, dass es die Entwickler auf die nach Nachschub trachtende Sudden Strike-Fangemeinde abgesehen haben.

Pixelsoldaten greifen an! Die Grafik kann jedoch keine stürmische Begeisterung entfachen.

Einheiten

Es gibt 50 Einheiten, darunter MG-Schützen, Mörser und Bazooka-Leute, dazu Panzer und Haubitzen in allen nur erdenklich realistischen Variationen. FLAK, Pioniermaschinen, Bomber, Jäger und Hubschrauber erweitern zusätzlich den Fuhrpark. Dabei hat jede Einheit individuelle Vor- und Nachteile, die ihr als Befehlshaber kennen und zu eurem Vorteil nutzen müsst. Genau diese guten und schlechten Seiten der Truppen solltet ihr ebenfalls in den Mehrspieler-Partien kennen, obwohl es dort nur magere fünf Karten gibt – aber es gibt ja einen leistungsfähiger Editor.

Technische Umsetzung

Grafisch ist das Spiel ungefähr so veraltet, wie eine Steinschleuder im Vergleich zu einem Panzer modern ist. Die Pixelbrei-Soldaten sehen dank der Sudden Strike-Engine schlecht aus und Unterscheidungsmerkmale zwischen den Truppen sind kaum mit der Lupe zu erkennen. Die Umgebungsgrafik wirkt zwar schöner als bei Sudden Strike 2, aber auch nicht mehr. Lediglich einige neue Effekte und Truppen-Modelle überzeugen. Die Sound-Kulisse hingegen kann als durchschnittlich bezeichnet werden, obwohl gesprochene Briefings fehlen.

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