Test: Spy Hunter 2 (Arcade-Action)

von Jens Bischoff



Spy Hunter 2
Entwickler:
Publisher: Take 2
Release:
kein Termin
05.03.2004
05.03.2004
Spielinfo Bilder  
Mit der Neuauflage von Spy Hunter gelang Midway 2001 ein beachtlicher Überraschungserfolg, der dem mittlerweile zwanzig Jahre alten Arcade-Klassiker ein zeitgemäßes Comeback bescherte. Inzwischen steht mit Spy Hunter 2 die längst überfällige Fortsetzung am Start. Ob diese den Erfolg nochmals toppen kann, erfahrt ihr im Test.

Neues Team, neues Glück?

Zunächst verwundert es, dass Midway für die Fortsetzung ein neues Entwicklerstudio beauftragt hat, obwohl die Jungs von Paradigm doch eigentlich tadellose Arbeit geleistet hatten. Na ja, wenigstens scheint man mit den Angel Studios einen geeigneten Ersatz gefunden zu haben. Pech für die Spieler nur, dass die Smuggler‘s-Run- und Midnight-Club-Macher während der Entwicklung von einem Konkurrenten aufgekauft wurden und sichtlich wenig Engagement in den Feinschliff von Spy Hunter 2 investiert haben.

Auf zwei Rädern durch die Alpen: Sind die Schäden am Fahrzeug zu groß, verwandelt es sich in ein flottes Motorrad.

Minimalistische Präsentation

So wirkt bereits die Präsentation ungewöhnlich schmuck- und lieblos. Zwar ist das Render-Intro noch ein echter Hingucker, aber im weiteren Spielverlauf gibt es bis auf jeweils eine läppische Zwischen- und Endsequenz keinerlei weitere Videos mehr zu sehen und die kurzen Missionsauftakte in Spielgrafik beschränken sich aufs Nötigste. Selbst die Briefings bestehen nur aus Ladepausen überbrückenden Textblöcken, die gegen Ende auch mal komplett auf Französisch erscheinen; dennoch ist die deutsche Übersetzung ganz passabel und die Synchro ordentlich. Schade nur, dass nicht alle Sprachsamples eingedeutscht wurden und das Bonusmaterial mit Interviews, Artworks und Tonaufnahmen englisch ist.

Trügerische Idylle: In den Sümpfen Louisianas wimmelt es von minenlegenden Propellerbooten.

Geteiltes Leid, doppeltes Leid!

Komplett sparen können hätten sich die Entwickler übrigens das lächerliche Mehrspielerangebot: So ist die "Spionjagd" nichts weiter als ein müdes Splitscreen-Deathmatch zwischen zwei Spielern in einer von vier langweiligen Arenen ohne CPU-Rivalen oder sonstige Besonderheiten, während der kooperative Story-Modus, bei dem ein Spieler lenkt und der andere schießt, aufgrund der überempfindlichen Fadenkreuzsteuerung nahezu unspielbar und auch sonst recht witzlos ist.

Starterlaubnis entzogen: Um dieses Flugzeug am Abheben zu hindern, müsst ihr die Triebwerke lahm legen.

Anspruchsloser Weltenretter gesucht

Doch auch der Story-Modus für Solisten hat den Namen eigentlich nicht verdient. Die Handlung beschränkt sich nämlich auf lose miteinander verknüpfte Aufgabenstellungen und gelegentliche Funksprüche. Vielleicht ist das aber auch gut so, denn dass die Verbrecherbande Nostra mal wieder die Welt beherrschen will und nur IES-Agent Alec Sects sie mit seinem futuristischen Allzweckflitzer, dem Interceptor G-8155, aufhalten kann, klingt alles andere als gehaltvoll oder originell. Selbst Alecs neuer attraktiver Sidekick Vanessa Duvelle führt eher ein Schattendasein und gibt sich damit zufrieden, in den seltenen Videosequenzen ihren Ausschnitt zu zeigen und im Spiel immer wieder die Opferrolle zu übernehmen.

Feuer frei! - Während euer Bolide repariert wird, verteidigt ihr vom Geschützturm aus die mobile Werkstatt gegen Angreifer.

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