Mehr Bugs als in Tomb Raider 6!Fünf Jahre nach dem ersten Film (es gab einen zweiten Teil, der aber nie ein Kino von innen gesehen hat) herrscht immer noch kein Frieden zwischen Menschen und Bugs. Ganz im Gegenteil: Die Arachnoiden holen immer mehr zum finalen Schlag gegen die Humanoiden aus, jetzt kann nur noch ein Wunder helfen. Oder der Spieler, der als Soldat der Marauder-Spezialeinheit gegen die krabbelige Bedrohung in die Schlacht zieht. Das Ganze
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Nach einigen verballerten Magazinen besteht der Bildschirm größtenteils aus Bug-Matsch. |
geht sehr ruhig los: Man räkelt sich verschlafen aus dem Bett, realisiert, dass man verpennt hat und zur Feuerübung zu spät kommt. Ein abgehetztes Tutorial und ein paar Anschnautzer seitens des Ausbilders später ist man unterwegs zu einem Testflug – als der Alarm ausbricht. Bugs? Wiewaswo? Keine Zeit zum Fragen: ab in den Transporteranzug, angeschnallt, durchgeladen, runter zur Hölle!Jede Mission wird eingeleitet von einem kurzen Video, das ziemlich grob aus dem Kinofilm rausdigitalisiert wurde – aber im Grunde keinen Zusammenhang zum Spiel hat, da diese Geschehnisse ja fünf Jahre zurückliegen. Prinzipiell spielt das auch keine Rolle, denn das Spiel bringt euch zwar in ähnliche Situationen wie die Protagonisten des Films, hat aber sonst nichts damit zu tun. Ihr müsst u.a. unbeschadet durch ein unter Bugplasmabombardement stehendes Feld kommen, Energiezäune aktivieren, bevor die Bug-Horden einstürmen, einen Außenposten halten, bis der Abtransport eintrifft oder einen Ingenieur beschützen. Speziell Letzteres gestaltete sich in der Vorabversion zur Geduldsprobe, da der Ingenieur zwar die ganze Zeit nach Schutz schrie, aber dennoch todesmutig wie ein Lemming, schlechtem Skripting sei Dank, mitten durch die kreischenden und über den Snack dankbaren Bug-Massen lief, um seine Mission zu erfüllen – Game Over, noch mal vom letzten Savegame bitte.
Hunde, wollt ihr ewig leben?Wer den Film kennt, weiß, was für schreckliche Biester die Bugs sind – nicht nur in Hundertschaften, sondern auch einzeln. Im Spiel bleibt von diesem Eindruck nicht mehr viel übrig, denn die Krabbler sind schrecklich hirn- und größtenteils panzerlos. Ein Schuss aus dem Schrotgewehr reicht für die meisten Bugs völlig aus, selbst die größeren Exemplare fallen eher unter die Kategorie »lasches Kanonenfutter« als »Angst einflößende Bedrohung«. Ihr begegnet jeder aus dem Film bekannten Bug-Art (Warrior, Hopper, Tanker usw.), zusätzlich gibt es einige frische Kreationen. Das gilt auch für die Waffen, die
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Genauso lästig wie ihre Programm-Pendants, aber viel tödlicher: Die Bugs greifen gern in Hundertschaften an. |
größtenteils vertraut, aber auch neu im Marauder-Sortiment sind. Zusätzlich bedient ihr auch stationäre Geschütze, wenn etwa Hunderte Viecher mit Schmackes auf eure Festung zurasen. Lasst ihr hier das unbegrenzt munitionierte MG sprechen, bilden sich schon nach kurzer Zeit die aus dem Film bekannten Bug-Haufen – die allerdings nach kurzer Ruhezeit auch wieder verschwinden.Optisch ist das Game in erster Linie dunkel: Viele Missionen spielen in der Nacht, so dass die netten Licht- und Shadereffekte sowie die realistisch geworfenen Schatten zum Tragen kommen. Die Bugs sind gut modelliert, bewegen sich zackig und sehen angemessen eklig aus. Leider gilt das überspitzt auch für die Menschen, denn speziell die Gesichter sind die hässlichsten seit
Chrome : blass, schlecht aufgelöst, eckig und wie Plastik glänzend – da sind wir aus dem Film aber ganz andere Kaliber gewohnt. Dank massig geskripteter Szenen ist auf den Schlachtfeldern ordentlich was los, überall wird gekämpft, überall schlagen Bugs hinterrücks zu. Leider geht dieser »Realismus« noch auf Kosten der Framerate, die mal dahinflutscht, mal ruckelig vor sich her kraucht – auch hier ist noch viel Optimierung notwendig.