Test: Die Römer (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Die Römer
Entwickler:
Publisher: CDV
Release:
27.06.2006
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ab 19,00€
Spielinfo Bilder Videos
Wann erlebte die Menschheit die friedlichste Zeit der Weltgeschichte? Wann konnte man gefahrlos von Sizilien nach Schottland reisen? Es gibt Historiker, die diese Phase der Glückseligkeit in der Blütezeit des römischen Reiches ausgemacht haben, als sich Philosophenkaiser wie Marc Aurel selbst betrachteten. Hier sollt ihr als Statthalter antike Siedlungen managen - ein idyllischer Aufbauspaß?

Pax Haemimonia

Mal wieder ruhig aufbauen. Mal entspannt dem bunten Treiben zusehen. Mal reinzoomen, wieder rauszoomen, sich zurücklehnen und Aufträge verteilen. Irgendwo wird ein Baum gefällt, Schweine grunzen, Tauben fliegen dem Abendrot entgegen. Wenn man abseits des tosenden Schlachtgetümmels die Ruhe des klugen Städtebaus sucht, bieten sich derzeit
Prächtiges Rom: Bis es zu dieser Metropole kommt, müsst ihr klug planen und bauen. Bewegte Bilder gibt's im Video:

Gameplay 1 (HD)
Die Römer als virtuelles Ausflugsziel an. All das, was die ersten Siedlerteile von BlueByte so erfolgreich gemacht hat, will euch das Team von Haemimont Games in der Antike servieren - ein schweres Erbe, das demnächst auch CivCity: Rome mit etwas anderen Vorzeichen, aber identischem Szenario trägt.

Das bulgarische Team hat bisher mit Spielen wie Rising Kingdoms (56%) oder Celtic Kings 2: Punic Wars (69%) eher durchwachsene als berauschende Strategie serviert. Kann man jetzt mit lateinischem Gewusel, Aquariumseligkeit und dem Fokus auf mehr Aufbau als Kampf endlich auf höherem Niveau unterhalten? Kann man vielleicht an die Stärken von Kinder des Nils , Zeus: Herrscher des Olymp oder gar an die Klasse von Die Siedler anknüpfen? Eine Kampagne, ein Sandkasten- und ein Herausforderungsmodus machen neugierig auf das Bauen in der Pax Romana.

Im Auftrag des Senats

Ihr übernehmt die Rolle eines Statthalters, der an seine Sklaven eine Vielzahl an Bauaufträgen erteilt - von der einfachen Hütte über die Tempel, Gärten, Säulen bis hin zum pompösen Kolosseum. Natürlich stehen nicht alle der knapp 50 Gebäude sofort zur Verfügung, da sie sich einander bedingen; so muss man seine kleine Siedlung über kluge Fortschritte in eine blühende Metropole verwandeln. Irgendwann fehlt hier Holz, da Weizen oder dort Fleisch. Mehr als zwei Dutzend Rohstoffe, darunter natürlich auch Oliven und Wein, wollen clever in Umlauf gebracht werden. Ziel ist es immer, Engpässe über die geschickte Produktion von Sägewerk, Getreidefeld, Schweinefarm & Co oder den Handel zu umschiffen.

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Download Demo (515,5 MB)
Diese Abhängigkeiten werden in den ersten Übungsstunden in überzeugender deutscher Sprachausgabe erklärt. Auf dem Weg zur florierenden Stadt belohnt euch der römische Senat mit Stein- oder Marmorlieferungen, wenn ihr gewisse architektonische Qualitätsstandards oder Bauziele erreicht. Und ihr müsst flexibel sein: Habt ihr Erfolg in der einen Stadt, werdet ihr vielleicht bald in eine andere mit ganz neuen Problemen gerufen - vielleicht Rom, Pompeji oder Florenz. Das Treiben auf den Straßen ist überaus ansehnlich. Und vor allem aus der Entfernung versprüht die antike Kulisse mit fleißigen Bäckern, emsigen Trägern sowie Tag- und Nachtwechsel ihren antiken Charme. Man kann sich zurücklehnen und dem Hämmern, Grunzen oder Vogelgezwitscher lauschen.

Antike Kulisse

Aber wenn man mit Maus und Zoom auf Entdeckungstour geht, ist nicht alles so fein und edel wie aus der entfernten Draufsicht. Fährt man nahe an Gebäude ran oder im Gelände in die Botanik, sieht man einige harte Texturstriche, Clippingfehler und steife Animationen. Fährt man an die Aquädukte und ihr fließendes Wasser heran, zeigen sich hässliche Brüche an der Stelle, wo das Nass in die Speicher fließt; außerdem sieht es eher aus wie Puderzucker als H2O. Deswegen wundere ich mich auch über die Screenshot-Funktion: Wer braucht dafür extra einen Menüpunkt, wenn das Spiel nicht die aktuelle Grafiktechnik ausreizt? Die Römer sehen insgesamt gut aus, aber sie verzaubern nicht so wie Black & White 2 und rangieren eine technische Klasse unter dem kommenden Die Siedler II - Die nächste Generation , das wir bereits anspielen konnten. Auch wenn der Aquariumeffekt dadurch nicht diese magische Faszination entfalten kann, schaut man immer wieder gerne zu. Nur Glanz und Glorie des alten Rom werden nicht simuliert.
                
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Kommentare

Anguille schrieb am
Besonders ärgerlich: Viele Gebäude benötigen einen Rohstoff zur Instandhaltung. Eigentlich soll das laut Anleitung alle paar Minuten automatisch an die benötigte Stelle gebracht werden. Leider musste ich hier zusehen, wie gleich zwei meiner Handelsposten über eine halbe Ewigkeit trotz eines vollen (!) Lagers einfach nicht beliefert wurden. Da man hier rein gar nichts machen kann, wächst der Ärger mit der Hilflosigkeit. Gerade diese Phasen sind demotivierend, weil man aktiv nichts ändern kann und in Sackgassen kommt: Ohne Holz kein Handel, ohne Handel kein Mehl, ohne Mehl kein Brot, ohne Brot unzufriedene Bürger?
Da hat wohl jemand vergessen genug Sklaven zu kaufen, was :wink: ?
Hast wohl nicht richtig zugehört als der Berater gesprochen hat?
schrieb am